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H.  13 Dhu al-Hijjah 1430 No: 16
M.  Montag, 30 November 2009

  Das Minarett-Verbot in der Schweiz - ein Abschied vom eigenen Wertemodell

Sehr deutlich ist das Votum der Schweizer Bevölkerung für ein Bauverbot von Minaretten ausgefallen und hat die Propagandisten viel gerühmter westlicher Werte wie Religionsfreiheit und Toleranz in schwere Erklärungsnot versetzt. Gelinde ausgedrückt waren sie mehr als peinlich berührt.

Die Volksabstimmung vom vergangenen Sonntag hat wieder einmal klar vor Augen geführt wie stark die Menschen in westlichen Ländern durch die systematische mediale Negativpropaganda gegen den Islam aufgehetzt wurden. Sie zeigt aber auch, wie tief die Abscheu vor dem Islam und den islamischen Symbolen in der europäischen Bevölkerung verwurzelt ist. So ist man bereit, vermeintlich unveräußerliche Prinzipien der eigenen säkularen Weltanschauung, von denen die Religionsfreiheit ein fundamentaler Bestandteil ist, über Bord zu werfen, nur um der inneren Ablehnung einer bestimmten Glaubensordnung freien Lauf zu lassen.

Aufs Neue hat sich die Aussage Allahs bewahrheitet, in der es heißt:

„Hass hat sich aus ihren Mündern geäußert, doch was ihr Inneres verbirgt, ist schlimmer."

Im Grunde stellt das Abstimmungsergebnis ein Armutszeugnis dar und beweist, dass die säkularen Grundwerte bei den Menschen hier weit weniger verankert sind, als bisher angenommen.

Bemerkenswert ist auch, dass sich nicht nur die Mehrheit der rund fünf Millionen Stimmberechtigten für das Verbot ausgesprochen haben, sondern auch die erforderliche Majorität der 26 Kantone.

Es liegt auf der Hand, dass diese Entscheidung Schule machen und der Druck auf die Muslime in Europa ebenso wie ihre Einschränkung in der Ausübung der islamischen Gebote zunehmen wird. Immer mehr wird die Daumenschraube angezogen: Zuerst das Kopftuchverbot für Musliminnen an öffentlichen Schulen, dann das Bauverbot für Moscheen mit Kuppel und Minarett im österreichischen Kärnten, daraufhin die Diskussion über das Verbot des Gesichtsschleiers in der Öffentlichkeit und nun der Volksentscheid über ein Minarett-Bauverbot in der Schweiz.

Für uns Muslime in Europa ist dieser Entscheid eine Zäsur. Zum einen hat er uns gezeigt, wie hohl und wackelig das allerorts propagierte, „tolerante", westlich-säkulare Wertesystem ist. Dies sollte für die Verblendeten unter uns ein Anstoß sein, sich auf den Islam zurückzubesinnen. Auch sollte man die Entscheidung zum Anlass nehmen, mit den Menschen hier in einen intellektuellen Dialog zu treten, bei dem der Säkularismus einer rational-kritischen Untersuchung unterzogen wird.

Zum anderen beweist dieses Votum, dass die Philosophie des Unterordnens, des Kleinbeigebens und der Aufgabe islamischer Prinzipien, wie sie von einigen Muslimen in Europa, vor allem von ihren selbsternannten Führern, vertreten wird, keinen Erfolg erzielt und nur weitere Zugeständnisse nach sich zieht.

Vielmehr müssen wir entschlossen und erhobenen Hauptes unsere Rechte einfordern. Mit Aufrichtigkeit und vereinter Kraft wird es uns gelingen.

„Und Allah setzt durch, was Er beschließt, doch die meisten Menschen wissen es nicht!" (12:21)

D. I. Shaker Assem
Mediensprecher von Hizb-ut-Tahrir
für den deutschsprachigen Raum

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