Dienstag, 22 Jumada al-thani 1446 | 24/12/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

 Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

 Das Wort des amīr von Hizb-ut-Tahrir, des ehrenwerten Gelehrten
ʿAṭāʾ ibn Ḫalīl Abū ar-Rašta,
anlässlich des 102. Jahrestages der Zerstörung des Kalifats

 

Gepriesen sei Allah, der Herr der Welten. Friede und Segen auf den Gesandten Allahs, auf seine Familie, seine Gefährten und alle, die sich ihm angeschlossen haben.

 An die islamische Umma im Allgemeinen und an die Träger der daʿwa zur Wiedererrichtung des Rechtgeleiteten Kalifats im Besonderen!

 As-salāmu ʿalaikum wa raḥmatullāhi wa barakātuh!

 An diesem Tag, dem 28. Rağab 1342 n. H., dem 3. März 1924, also vor 102 Jahren des hiğrī-Kalenders, gelang es den ungläubigen Kolonialisten unter der damaligen Führung Großbritanniens und durch eifrige Kollaboration der Verräter unter den Arabern und Türken den Staat des Kalifats zu zerstören. Mit der Annullierung des Kalifats in Istanbul, der Umzingelung und Ausweisung des Kalifen in der Morgendämmerung desselben Tages beging Mustafa Kemal das Verbrechen des offen etablierten Unglaubens (kufr bauwāḥ). Und so schlitterten die Länder der Muslime durch die Zerstörung des Kalifats in eine fürchterliche Katastrophe. Es wäre die Pflicht der Umma gewesen, denjenigen, der den offenen Unglauben etabliert, mit dem Schwert zu bekämpfen, wie es im übereinstimmend tradierten Hadith des Gesandten (s) von ʿUbāda ibn aṣ-Ṣāmit erwähnt wird:

  «وَأَنْ لَا نُنَازِعَ الْأَمْرَ أَهْلَهُ إِلَّا أَنْ تَرَوْا كُفْراً بَوَاحاً عِنْدَكُمْ مِنْ اللَّهِ فِيهِ بُرْهَانٌ»

 Und dass wir die Befehlsgewalt denen, die sie innehaben, nicht streitig machen. (Der Prophet ergänzte:) "Es sei denn, ihr seht einen offen etablierten Unglauben (kufran bauāḥan), für den ihr von Allah einen eindeutigen Beweis habt!“ Jedoch hat die Umma nicht das getan, was diesen Verbrecher und seine Handlanger aufgescheucht und zum Scheitern gebracht hätte. Ihre Antwort war schwach und entsprach keineswegs der Entsetzlichkeit dieses Ereignisses.

 Die Folge war, dass sich die Geschichte der islamischen Umma verfinsterte. Denn nachdem das Kalifat ihr Staat war, der Wahrheit und Gerechtigkeit implementierte, prägen heute mehr als fünfzig Staatsfetzen die Landkarte der islamischen Welt. Zudem gehen ihre Herrscher mit voller Härte gegeneinander vor. Sogar das schlimme Erdbeben in der Türkei und Syrien konnte - trotz seiner Schrecklichkeit - ihre Zerrüttung nicht beseitigen und ihre Einheit in einem Staat nicht wiederherstellen. Vielmehr hielten sie vor und nach dem Beben unbedacht an ihren Fetzengebilden fest.

  (أَوَلَا يَرَوْنَ أَنَّهُمْ يُفْتَنُونَ فِي كُلِّ عَامٍ مَرَّةً أَوْ مَرَّتَيْنِ ثُمَّ لَا يَتُوبُونَ وَلَا هُمْ يَذَّكَّرُون)

 Sehen sie denn nicht, dass sie in jedem Jahr ein- oder zweimal geprüft werden? Doch dann bereuen sie nicht und lassen sich nicht ermahnen. (9:126)

 Dennoch hat das Erdbeben gezeigt, dass der Islam in den Herzen der Muslime tief verwurzelt ist. So sprachen die Rettungsmannschaften unentwegt den takbīr aus, während sie ihre Geschwister aus den Trümmern befreiten. Insbesondere dann war der takbīr am intensivsten, als sie ein Kind retteten, das seine Mutter gerade zur Welt gebracht hatte und die Mutter selbst unter den Trümmern verstarb. Oder derjenige, der unter den Trümmern lag, aber seine Hand samt Gebetskette sichtbar war, mit der er unentwegt Allah, den Erhabenen, pries. Oder als sie versuchten, eine Frau aus dem Schutt zu retten, diese aber - bevor man sie herauszog - um ein Kopftuch bat, damit ihre Haare nicht unbedeckt blieben. Zu erwähnen ist auch der Mann, dem sie unter den Trümmern zuriefen, um ihn herauszuziehen, er aber zuerst um Wasser für die Gebetswaschung bat, damit er das Gebet noch rechtzeitig verrichten konnte! Ebenso kann man über denjenigen nur staunen, den sie aus den Trümmern zu retten versuchten, während er in die Rezitation der Sure al-Baqara vertieft war. Oder das Mädchen, das sie aus den Trümmern rauszuholen versuchten, und sie ganz traurig war, weil sie an jenem Tag ihre Gebete nicht verrichten konnte. Und währenddessen drang von überall der takbīr in den Himmel: Allāhu akbar! Allāhu akbar!

 Das sind die Muslime! Möge Allah (t) jedem Muslim gnädig sein, der bei diesem Erdbeben ums Leben kam. Auf dass er mit Seiner Erlaubnis zu den Märtyrern des Jenseits gehöre! Auch bitten wir Allah, alle Verletzten und Leidenden rasch, vollständig und klaglos genesen zu lassen. Ebenso bitten wir Ihn, den Erhabenen, den Geretteten ein ansehnliches Leben zu bescheren, das sie im Gehorsam Allahs und Seines Gesandten (s) verbringen.

 So sind die Muslime! Doch die Herrscher in den Ländern der Muslime sind anders! Zwischen beiden liegen Welten! Entstanden ist dieser Kontrast in den letzten 102 Jahren seit dem prekären Ereignis der Zerstörung des Kalifats. Danach haben die ungläubigen Kolonialisten den Untergang des Kalifats ausgenützt und dieser schlimmen Katastrophe eine weitere hinzugefügt: Im gesegneten Land, dem Ort der Nacht- und Himmelreise des Gesandten Allahs (s), haben sie Juden einen Staat geschenkt und ihn mit allen Voraussetzungen für seinen Fortbestand ausgestattet. Die erste dieser Voraussetzungen war, dass die Vasallenherrscher in den umgebenden Ländern die Sicherheit dieses Staates garantieren sollten. Dazu zählte, dass sie sich in jedem Krieg mit diesem Gebilde besiegt zurückzogen, bis sie von ihm ein anderes Bild schufen, als Allah (t) es von den Juden gezeichnet hatte:

  (وَضُرِبَتْ عَلَيْهِمُ الذِّلَّةُ وَالْمَسْكَنَة)

 Mit Ächtung und Elend sind sie beschlagen worden. (2:61) Doch damit begnügten sich die Herrscher nicht. Vielmehr setzten sie sich nach Kräften dafür ein, den Konflikt von der Frage der Beseitigung des Zionistengebildes in eine Frage von Verhandlungen mit ihm umzuwandeln, damit sich die Zionisten vielleicht von einem Teil dessen zurückziehen, was sie 1967 besetzt haben!

 Dies, obwohl der Judenstaat nach wie vor die schlimmsten Verbrechen in Palästina begeht. Das jüngste Massaker, besser gesagt, die jüngste Schlacht von Jenin am 26.01.2023 ist das beste Beispiel dafür. So drang die Armee des Zionistengebildes mit großen, schwerbewaffneten Einheiten ins Flüchtlingslager Jenin ein und veranstaltete dort ein Massaker, dem neun Märtyrer zum Opfer fielen. Die ärgsten Schandtaten wurden dabei verübt - beginnend mit Mord, über das Umwerfen von Mauern, um Verletzte darunter zu begraben, bis hin zum Überfahren von Menschen mit Bulldozern.

 In Nablus setzte die Armee ihre Aggression fort und drang ins Flüchtlingslager Aqabat Jaber ein, wo sie tötete und verletzte, sodass auch dort Märtyrer und Opfer zu beklagen waren... All das passiert, ohne dass sich die Herrscher in den Ländern der Muslime erheben würden, um den Menschen zu helfen. Im Gegenteil: Der „Vorbildlichste“ unter ihnen erklärte sich bereit, zwischen dem Verbrecher und dem Opfer des Verbrechens zu vermitteln!! Bekämpfe sie Allah - wie sind sie doch getrogen!

 Was kann man von ihnen denn Anderes erwarten, wo sie doch eilig danach trachten, ihre Beziehungen zu den Zionisten zu normalisieren? Nachdem die Herrscher Ägyptens den Gang der Schande und Erniedrigung begonnen hatten, folgten ihnen die PLO, dann das jordanische Regime und nun auch die Herrscher der Emirate, Bahrains und Marokkos nach... Und heute sehen wir, wie sich auch der Sudan an diesem Verbrechen beteiligt. So wurde der zionistische Außenminister, Eli Cohen, am 02.02.2023 in Khartum vom sudanesischen Staatsoberhaupt al-Burhan empfangen, um die Normalisierung der Beziehungen zu erörtern! Hierbei schert sich keiner von ihnen um die Erniedrigung, mit der sie sich umgeben:

  (سَيُصِيبُ الَّذِينَ أَجْرَمُوا صَغَارٌ عِنْدَ اللَّهِ وَعَذَابٌ شَدِيدٌ بِمَا كَانُوا يَمْكُرُونَ)

 Diejenigen, die Übeltaten begehen, wird bei Allah Erniedrigung treffen und eine strenge Strafe dafür, dass sie Ränke zu schmieden pflegten. (6:124)

 Erstaunlich dabei ist, dass bei jeder Eskalation, bei jedem neuen Verbrechen, das der Zionistenstaat begeht, seine Führer an demselben Tag oder am Tag davor in den Armen der arabischen Herrscher liegen bzw. sich zu einem Besuch bei ihnen einfinden. So war Netanjahu kurz vor dem Verbrechen in Jenin zu Gast im Palast des jordanischen Regimes! Auch führte die palästinensische Autonomiebehörde noch während des Verbrechens von Jenin - wie sie es selber zugibt - Sicherheitskoordinationen mit den Zionisten durch. Denn sie behauptete, dass sie die Sicherheitskoordinationen nach diesem Verbrechen einstellen werde. Und das bedeutet, dass die Koordinierungen vorher stattgefunden haben! Noch verwunderlicher und absurder ist aber, dass die Herrscher in den islamischen Ländern sich beeilen, die Tat eines Helden aus Palästina zu verurteilen, der nach diesem zionistischen Massaker sieben Juden in Jerusalem getötet hat. - Eines Helden, der nichts anderes tut, als sein Land und seine Leute zu verteidigen! So haben in Presseerklärungen die Außenministerien der Türkei, der Emirate, Jordaniens und Ägyptens die Aktion in Jerusalem verurteilt!!

 Zudem ist es nicht nur Palästina, dem diese Herrscher den Dolch in den Rücken stießen. Auch in anderen Gebieten kapitulierten sie und veräußerten reinen islamischen Boden. Zum Beispiel haben sich die hinduistischen Götzendiener Kaschmir einverleibt, doch die Herrscher Pakistans schweigen dazu! In Myanmar (Burma) werden die muslimischen Rohingya abgeschlachtet, doch die Herrscher Bangladeshs bleiben regungslos, als ob sie im Koma lägen und nichts davon mitbekämen! Und dann ist da noch Ostturkestan, wo China Massaker begeht, doch die Staaten in der islamischen Welt schweigen dazu wie die Gräber! Und wenn sie einmal den Mund öffnen, dann erklären sie die Massaker zu einer „inneren Angelegenheit Chinas“!

  (كَبُرَتْ كَلِمَةً تَخْرُجُ مِنْ أَفْوَاهِهِمْ إِنْ يَقُولُونَ إِلَّا كَذِباً)

 Es ist ein ungeheuerliches Wort, das aus ihren Mündern kommt. Wahrlich, sie reden nichts als Lüge. (18:5)

 Doch mit dieser Schmach, die sie der Umma zugefügt haben, gaben sich die ungläubigen Kolonialisten nicht zufrieden. Vielmehr zogen sie auch über die islamische ʿaqīda her! So verbrannte der Rechtsextremist Baludan am 21.01.2023 ein Exemplar des Heiligen Koran vor der türkischen Botschaft in Stockholm, nachdem die schwedischen Behörden dies genehmigt hatten! Im Anschluss daran wiederholte sich die Schandtat der Koranverbrennung in Den Haag und Kopenhagen am 27.01.2023.

 Dazu ließ uns die al-Azhar-Institution über ihre Beobachtungsstelle in einer hart formulierten Stellungnahme wissen, dass sie solche Taten entschieden verurteile. Sie forderte, „den Versuchen der Verunglimpfung religiöser Heiligtümer entgegenzutreten.“ Zweifellos wissen die Azhar-Gelehrten, dass sich die Antwort auf eine solche Koranverbrennung nicht auf die verbale Verurteilung beschränken darf. Vielmehr müssen die Armeen in Bewegung gesetzt werden, um das Buch Allahs und Seine Glaubensordnung zu verteidigen. Denn die Verbrennung des Heiligen Koran stellt eine Kriegserklärung an die islamische Umma und ihre ʿaqīda dar. Die Antwort darauf muss ein Krieg sein, der diese Übeltäter verscheucht und mit ihnen jene, die hinter ihnen stehen:

  (فَإِمَّا تَثْقَفَنَّهُمْ فِي الْحَرْبِ فَشَرِّدْ بِهِمْ مَنْ خَلْفَهُمْ لَعَلَّهُمْ يَذَّكَّرُون)

 Und wenn du sie im Kriege ergreifst, so verscheuche mit ihnen diejenigen, die hinter ihnen stehen, auf dass sie sich besinnen mögen. (8:57)

 Ihr Muslime!

 Einem Angriff auf die Umma kann man nicht mit wohlklingenden, inhaltlosen Worten entgegentreten, die weder nähren noch den Hunger stillen. Vielmehr muss man ihm mit scharfer Klinge begegnen, mit Schwerthieben, die dem Feind die Einflüsterungen des Teufels vergessen lassen! So haben die Muslime reagiert, als ihr Kalifat existierte, was durch die Ereignisse jener Zeit deutlich belegt ist. Niemand mit Erkenntnis und klarem Blick kann diese Tatsache negieren. Die Beispiele dafür sind in der Geschichte der Muslime eingemeißelt und in den Büchern der islamischen Historiker dokumentiert, wie zum Beispiel im Werk „al-Bidāya wa an-nihāya“ von ibn Kaṯīr, in „Futūḥ al-buldān“ von al-Balāḏurī, im Geschichtswerk von ibn Ḫaldūn, im „Tārīḫ al-islām“ von aḏ-Ḏahābī und ebenso in anderen Quellen. Einiges davon möchte ich an dieser Stelle zitieren:

  [Es brach das Jahr 87 nach der Hiğra an. [...] In diesem Jahr eroberte Qutaiba ibn Muslim die Stadt Baykand in der Region Bukharas. [...] Kaum war es Mittag, hatte Allah (t) ihnen den Sieg beschert. [...] Ein einäugiger Mann wurde gefangen genommen, der gegen die Muslime gehetzt hatte. Er sprach: „Ich kaufe mich mit fünftausend chinesischen Gewändern frei, die eine Million wert sind.“ Die Armeekommandanten gaben Qutaiba den Rat, das Angebot anzunehmen, doch dieser sprach: „Nein! Bei Allah, ich werde es kein zweites Mal zulassen, dass durch dich ein Muslim verängstigt wird!“, und befahl, ihm den Kopf abzuschlagen.]

  [Dann brach das Jahr 90 nach der Hiğra an... In diesem Jahr überfiel Daher, der Herrscher über den Indus, ein Schiff, auf dem sich Musliminnen befanden, und nahm sie gefangen. Da gab der Kalif seinem dortigen Gouverneur den Befehl, an diesem Tyrannen Vergeltung zu üben. Daraufhin setzte sich Muḥammad ibn al-Qāsim an die Spitze einer Armee, rettete die Musliminnen, übte Vergeltung an dem Tyrannen und eröffnete die Länder des Indus.]

  [Dann brach das Jahr 223 nach der Hiğra an. In diesem Jahr fiel der König von Byzanz in die Länder der Muslime ein. In Isparta ließ er alle Männer töten und die Frauen versklaven. [...] Da schrie eine Frau: „O al-Muʿtaṣim!“ Ihr Hilferuf wurde an den Kalifen al-Muʿtaṣim herangetragen, der ihn erhörte. Er setzte sich an die Spitze einer Armee und nahm Rache für diese Frau. [...] Dann fragte er: „Welche ist die größte Stadt der Byzantiner?“ Man sagte ihm: „Es ist Amorium (in der Nähe von Ankara)!“, und die Stadt wurde von ihm eröffnet.]

  [Dann brach das Jahr 582 nach der Hiğra an. [...] In diesem Jahr brach Renaud de Châtillon, der Herrscher über Karak, das Abkommen mit Saladin und überfiel eine große Pilgerkarawane, die aus Ägypten unterwegs war. Er tötete viele und nahm die anderen gefangen. Daraufhin bereitete sich Sultan Saladin auf einen Krieg mit ihm vor. Er mobilisierte Soldaten in allen Landesteilen und schwor, Renaud de Châtillon zu töten, sollte er seiner habhaft werden. Sodann, in der Mitte des Monats Rabīʿ al-Āḫir des Jahres 583 n. H., bescherte Allah ihm in der Schlacht von Ḥiṭṭīn den Sieg. Saladin tötete Renaud de Châtillon mit der eigenen Hand als Vergeltung für Verrat und Wegelagerei! Im Anschluss daran wurde die al-Aqsa-Moschee am 27. Rağab 583 n. H. befreit.]

  [Im Jahr 1307 n. H., 1890 n. Chr., versuchte ein Autor in einem Pariser Theater ein Bühnenstück aufzuführen, in dem der Gesandte Allahs (s) verleumdet wurde. Als der Kalif Abdulhamid davon Kenntnis erhielt, zitierte er den französischen Botschafter in Istanbul zu sich und empfing ihn absichtlich in Militäruniform. Er drohte ihm, dass der Osmanische Staat die Beziehungen zu Frankreich abbrechen werde - als Kriegszustand -, sollte das Stück aufgeführt werden. In aller Strenge richtete er folgende Worte an ihn: „Ich bin der Kalif der Muslime und werde euch die Hölle heiß machen, wenn ihr diese Theateraufführung nicht stoppt!“ Frankreich kam seinem Wunsch nach und verbot die Aufführung des Theaterstücks.]

 Damals wussten die ungläubigen Kolonialisten, dass eine Verletzung der Heiligtümer des Islam und der Muslime mit aller Härte geahndet wird... Heute aber vergreift man sich am Koran, am Gesandten Allahs (s) und an den Ländern der Muslime, ohne dass diese Attacken in irgendeiner Weise zurückgeschlagen werden! Und das nur, weil es keinen Imam, keinen rechtgeleiteten Kalifen gibt, der die Umma vor den Schandtaten der Feinde schützt. In einem übereinstimmend tradierten Hadith heißt es:

  «إِنَّمَا الْإِمَامُ جُنَّةٌ، يُقَاتَلُ مِنْ وَرَائِهِ، وَيُتَّقَى بِهِ»

 Wahrlich, der Imam ist ein Schirm; man kämpft hinter ihm und schützt sich durch ihn.

 Ihr, die ihr Macht und Schutzfähigkeit besitzt!

 Zum Abschluss richte ich mich erneut an euch. Ihr seid die einzigen, die den Durst der Umma stillen und sie von ihren Feinden, den Feinden eures Glaubens, befreien können! Ihr allein könnt die Flut der Erniedrigung beenden, in der die Muslime zu versinken drohen!

 Kommt eurer Pflicht nach, möge Allah (t) euch Seinen Segen bescheren!

 Erhebt euch, um uns beizustehen, um Hizb-ut-Tahrir bei der Errichtung des Rechtgeleiteten Kalifats zu unterstützen!

 Das Kalifat ist nicht nur real gesehen der Weg zum Sieg, sondern in erster Linie eine gewaltige Pflicht, die es zu erfüllen gilt. Wer nämlich imstande ist, aber nicht für die Errichtung des Kalifats und die Aufstellung eines Kalifen arbeitet, der die baiʿa verdient, lädt eine mächtige Sünde auf sich. Es ist, als ob er einen heidnischen Tod sterben würde. So hat es der Gesandte (s) in einem Ha­dith beschrieben, um die Gewaltigkeit der Sünde zu betonen:

  «وَمَنْ مَاتَ وَلَيْسَ فِي عُنُقِهِ بَيْعَةٌ، مَاتَ مِيتَةً جَاهِلِيَّةً»

 Und wer stirbt, ohne im Nacken eine baiʿa zu tragen, stirbt den Tod des Heidentums (ğāhilīya). Ein weiterer Beleg ist die Tatsache, dass die Muslime sich zuerst der baiʿa eines Kalifen widmeten, bevor sie den Leichnam des Gesandten Allahs (s) für die verpflichtende Beerdigung vorbereiteten. Und das alles nur wegen der Wichtigkeit des Kalifats. Und als dritter Beweis ist anzuführen, dass ʿUmar (r) am Tag seiner Erdolchung den sechs Gefährten, denen das Paradies versprochen worden war, eine Frist von drei Tagen setzte, um aus ihren Reihen einen Kalifen zu wählen. Diese Frist durfte nicht überschritten werden. Sollten sie sich während dieser Frist auf keinen Kalifen einigen, dann soll derjenige von ihnen getötet werden, der sich einer Einigung widersetzt. Dies geschah vor Augen der versammelten Gefährtenschaft, wobei von keinem unter ihnen berichtet wird, dass er die Entscheidung angeprangert hätte. Somit ist der Konsens der Prophetengefährten (iğmāʿ aṣ-ṣaḥāba) darüber ergangen, dass diese Entscheidung rechtens war. Was nun uns betrifft, so sind schon etliche „Dreitagesfristen“ ins Land gezogen! Das alles ist ein klarer Beweis dafür, dass die Gründung des Kalifats eine gewaltige Pflicht darstellt.

 Ihr Soldaten Allahs!

 Uns ist klar, dass keine Engel vom Himmel herabkommen werden, um für uns das Kalifat zu errichten. Vielmehr wird uns Allah dann Engel als Unterstützung herabsenden, wenn wir selbst uns tatkräftig für das Kalifat einsetzen. Und das ist ein unumstößliches Versprechen im Buche Allahs:

  (وَعَدَ اللَّهُ الَّذِينَ ءَامَنُوا مِنْكُمْ وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ لَيَسْتَخْلِفَنَّهُمْ فِي الْأَرْضِ كَمَا اسْتَخْلَفَ الَّذِينَ مِنْ قَبْلِهِمْ)

 Verheißen hat Allah denen, die von euch glauben und gute Werke tun, dass Er sie gewiss zu Nachfolgern auf Erden machen wird, wie Er jene, die vor ihnen waren, zu Nachfolgern machte. (24:55) Auch hat es uns der Gesandte Allahs (s) als Frohbotschaft machtvoller Würde nach der jetzigen Gewaltherrschaft prophezeit. Er sagte:

  «...ثُمَّ تَكُونُ مُلْكاً جَبْرِيَّةً فَتَكُونُ مَا شَاءَ اللَّهُ أَنْ تَكُونَ ثُمَّ يَرْفَعُهَا إِذَا شَاءَ أَنْ يَرْفَعَهَا ثُمَّ تَكُونُ خِلَافَةً عَلَى مِنْهَاجِ النُّبُوَّةِ»

 [...] Sodann wird eine Gewaltherrschaft folgen. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt. Dann wird Allah sie aufheben, wenn er sie aufheben will. Sodann folgt ein Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums. Dann schwieg der Prophet (s). Bei Aḥmad in geschlossener Kette tradiert.

 Ebenso ist uns bewusst, dass die Feinde des Islam die Wiedererrichtung des Kalifats als ein Ding der Unmöglichkeit erachten. Voller Spott werden sie die Aussage ihrer altvorderen Gesinnungsgenossen wiederholen:

  (غَرَّ هَؤُلَاءِ دِينُهُمْ)

 Ihr Glaube hat sie betört. (8:49) Doch genauso wie diese Aussage für die Spötter von damals böse Folgen hatte, weil der Erhabene Seiner Glaubensordnung Macht verlieh und die Gläubigen zum Sieg führte, wird sie auch für die Spötter von heute böse Folgen haben. Denn Allah, der Allmächtige und Weise, steht Seinen aufrichtigen Dienern, die sich tatkräftig einsetzen, immer zur Seite. Sie sind es, deren Herzen und Gliedmaßen durchdrungen sind von der Aussage Allahs:

  (إِنَّ اللَّهَ بَالِغُ أَمْرِهِ قَدْ جَعَلَ اللَّهُ لِكُلِّ شَيْءٍ قَدْراً)

 Wahrlich, Allah setzt Seinen Willen durch; siehe, für alles hat Allah eine Bestimmung gemacht. (65:3) Und dieser Bestimmung nähern sie sich mit jedem Tag, der vergeht. - Möge Allah es bald geschehen lassen!

  (وَيَقُولُونَ مَتَى هُوَ قُلْ عَسَى أَنْ يَكُونَ قَرِيباً)

 Und sie fragen: „Wann wird es sein?“ Sprich: “Vielleicht schon bald!“ (17:41)

 

Was-salāmu ʿalaikum wa raḥmatullāhi wa barakātuh!

 Am 28. Rağab des Jahres 1444 n. H.

 19.02.2023

 Euer Bruder ʿAṭāʾ ibn Ḫalīl Abū ar-Rašta
 Amīr von Hizb-ut-Tahrir
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