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بسم الله الرحمن الرحيم

Die Methode von Hizb-ut-Tahrir

- Die Vorgehensmethode beim Tragen der Da'wa besteht aus islamischen Rechtssprüchen. Sie ist der Vorgehensmethode des Gesandten beim Tragen der Botschaft entnommen worden, da es unsere Pflicht ist, ihm zu folgen. So sagt Allah q :
"Wahrlich, im Gesandten Allahs ist euch ein schönes Vorbild gegeben, für diejenigen, die Allah und den Jüngsten Tag anstreben und Allahs oftmals gedenken." (Sure Al-Ahzab 33, Aya 21)

Auch sagt Er q :
"Sprich, wenn ihr Allah liebt, so folgt mir, auf dass Allah euch liebt und euch eure Sünden vergibt."(Sure Ali 'Imran 3, Aya 31).

Und Er q sagt:
"Und was der Gesandte euch gibt, das nehmt an, und was er euch verbietet, dessen enthaltet euch."(Sure Al-Haschr 59, Aya 7) 

Es gibt noch zahlreiche andere Verse, die belegen, dass es eine Pflicht ist, dem Propheten zu folgen, ihn als Vorbild zu nehmen und ihn nachzuahmen.

- Die Muslime leben heute in Dar ul-Kufr, da sie nicht mit dem regiert werden, was Allah herabgesandt hat, so dass ihre Situation derjenigen in Mekka bei der Entsendung des Propheten gleicht. Aus diesem Grunde muss die Mekkanische Phase im Tragen der Da'wa als Vorbild dienen, das befolgt werden muss.

- Wer das Leben des Propheten in Mekka verfolgt, bis dieser den Staat in Medina errichtete, wird erkennen, dass er Phasen durchlief, die durch besondere Merkmale hervorstechen. In diesen Phasen hat der Prophet bestimmte prägnante Handlungen gesetzt. Daraus entnahm die Partei die Methode ihres Vorgehens, die Phasen ihres Werdegangs und die Art der Handlungen, die sie in diesen Phasen vorzunehmen hat, in genauer Befolgung der Handlungen des Propheten in den verschiedenen Phasen seines Werdegangs.

- Darauf aufbauend hat die Partei die Vorgehensmethode in drei Phasen eingeteilt:

1. die Ausbildungsphase (Marhalat al-Tathqif); sie soll Personen hervorbringen, die von der Idee und der Methode der Partei überzeugt sind, um den parteilichen Block zu formen. 

2. die Interaktionsphase (Marhalat al-Tafa'ul) mit der Umma, um den Islam an sie heranzutragen, damit sie ihn zu ihrem Anliegen macht und sich für seine Realisierung im Leben einsetzt.

3. die Phase der Regierungsübernahme (Marhalat al-Hukm), in welcher der Islam vollständig und umfassend implementiert und als Botschaft in die Welt getragen wird.

Die erste Phase nahm die Partei im Jahre 1372 n. H. bzw. 1953 n. Chr. in Al-Quds (Jerusalem) auf. Ihr Gründer war der ehrwürdige Gelehrte, der große Denker, der fähige Politiker und Richter des Berufungsgerichts in Jerusalem, Scheich Taqiyyu-d-Din an-Nabhani, möge Allah seiner Seele gnädig sein. Während dieser Phase nahm die Partei mit Einzelpersonen aus der Umma Kontakt auf und unterbreitete ihnen in individueller Weise ihre Idee und Methode. Wer darauf ansprach, der wurde für ein konzentriertes Studium in die Lehrkreise (Halaqat) der Partei eingegliedert, um die Ideen und Rechtssprüche des Islam, die sich die Partei angeeignet hat, zu verinnerlichen.
Dadurch soll er zu einer islamischen Persönlichkeit ausgeformt werden, die mit dem Islam interagiert, einen islamischen Intellekt ('Aqliyya) und Charakter (Nafsiyya) aufweist und die islamische Botschaft an die Menschen heranträgt. Hat die Person dieses Niveau erreicht, so zwingt sie sich selbst der Partei auf und wird von ihr als Mitglied aufgenommen. Genauso ist der Prophet rin der ersten Phase der Da'wa, die über einen Zeitraum von drei Jahren verlief, vorgegangen. Er ist an die Menschen individuell herangetreten, um ihnen das, womit Allah q ihn entsandt hat, darzulegen. Diejenigen, die an ihn glaubten, schloß der Prophet auf der Basis des Islam insgeheim zu einem Block zusammen. Er achtete sehr darauf, sie im Islam auszubilden, ihnen das Rezitieren dessen zu lehren, was an Qur'an herabgesandt wurde, bis sie vollkommen mit dem Islam verschmolzen. Er traf sich insgeheim mit ihnen und lehrte sie an verborgenen Orten. Auch die Gebete übten sie im Geheimen aus. Allmählich sprach sich die Nachricht vom Islam in Mekka herum, man redete darüber und die Menschen traten gruppenweise in den Islam ein.
In dieser Phase hat sich die Partei dem Aufbau ihres Körpers, seiner Vergrößerung und der konzentrierten Ausbildung der Individuen in den Lehrkreisen gewidmet. Gegenstand dieses Unterrichts ist die parteispezifische Geistesbildung (Parteikultur). So gelang es ihr, einen parteilichen Block aus Mitgliedern zu formen, die mit dem Islam verschmolzen sind, sich die Ideen der Partei angeeignet haben, mit diesen interagieren und an die Menschen herantragen.
Nachdem die Partei es geschafft hatte, diesen Block hervorzubringen, nachdem auch die Gesellschaft ihn wahrgenommen und ihn, seine Ideen und den Gegenstand seiner Da'wa kennen gelernt hatte, ging sie in die zweite Phase über.

- Es ist dies die Phase der Interaktion (Tafa'ul) mit der Umma, um ihr den Islam aufzutragen und ein allgemeines Bewusstsein und öffentliches Meinungsbild über die Ideen und Rechtssprüche des Islam, die die Partei sich angeeignet hat, bei ihr zu erzeugen. Die Umma soll sich diese Ideen ebenfalls aneignen, auf ihre Umsetzung in der Realität hinarbeiten und die Partei bei ihrer Arbeit zur Errichtung des Kalifats und der Aufstellung eines Kalifen unterstützen. Dadurch soll die islamische Lebensweise wiederaufgenommen und die islamische Da'wa in die Welt getragen werden.
In dieser Phase geht die Partei zum kollektiven Massenappell über. Sie hat dabei folgende Aufgaben zu erfüllen:

1. die konzentrierte Ausbildung der Individuen in den Sitzungen, um den Parteikörper zu vergrößern und die islamischen Persönlichkeiten hervorzubringen, die in der Lage sind, die islamische Da'wa zu tragen, um die intellektuelle Konfrontation (Al-Sira' al-fikri) und den politischen Kampf (Al-Kifah al-siyasi) zu führen. 

2. die gemeinschaftliche Ausbildung der Massen der Umma mit den Ideen und Rechtssprüchen des Islam, die sich die Partei angeeignet hat; dies erfolgt im Moschee-Unterricht, in Klubs, in Vorträgen, an öffentlichen Versammlungsplätzen, in Publikationen, Büchern und Schriften, um ein allgemeines Bewusstsein bei der Umma zu erzeugen und um mit ihr zu interagieren.

3. die intellektuelle Konfrontation (Al-Sira'al-fikri) mit den Fundamenten des Kufr, seinen Systemen und Ideen sowie mit den verdorbenen Glaubensgrundlagen, den falschen Ideen und fehlerhaften Konzeptionen der Menschen; ihre Fehlerhaftigkeit, ihre Falschheit und ihr Widerspruch zum Islam wird dargelegt, um die Umma von ihnen und ihrem Einfluß zu befreien.

4. der politische Kampf (Al-Kifah al-siyasi), der wie folgt in Erscheinung tritt:

a) die Bekämpfung der ungläubigen Kolonialmächte, die Macht und Einfluß in der islamischen Welt besitzen, die Bekämpfung des Kolonialismus in all seinen gedanklichen, politischen, wirtschaftlichen und militärischen Erscheinungsformen sowie die Aufdeckung seiner Strategien und Machenschaften, um die Umma von seiner Hegemonie und jeder Form seiner Einflussnahme zu befreien. 

b) die Bekämpfung der Herrscher in den Ländern der arabischen und islamischen Welt, ihre Bloßstellung, das Anprangern ihrer Taten und die Rechenschaftsforderung von ihnen, sobald sie die Rechte der Umma mißachten, die Pflicht ihr gegenüber unvollständig erfüllen, eine ihrer Angelegenheiten vernachlässigen oder den Gesetzen des Islam zuwiderhandeln; auch soll ihre Regentschaft beseitigt werden, um die Regentschaft des Islam an ihre Stelle zu setzen.

5. die Wahrnehmung der Interessen der Umma (Tabanni Masalih Al-Umma) und die Betreuung ihrer Angelegenheiten gemäß den Rechtssprüchen des Islam.
Die Partei ist all dem in Befolgung dessen nachgegangen, was der Prophet r unternahm, als ihm folgender Vers offenbart wurde: 
"So tue das kund, was dir befohlen wurde, und wende dich von den Götzendienern ab." (Sure Al-Hidschr 15, Aya 94) 
Der Gesandte r machte sein Anliegen, den Islam, öffentlich bekannt, versammelte seine Sippe Quraisch beim Safa (Stelle in der Nähe der Ka'ba), erklärte ihr, dass er ein entsandter Prophet sei und forderte sie auf, an ihn zu glauben. Nun richtete er seine Botschaft an Gemeinschaften und Individuen in gleicher Weise. Er stellte sich dem Stamm der Quraisch, ihren Göttern, Glaubensgrundlagen und Ideen entgegen. Er deckte deren Fehlerhaftigkeit, Verdorbenheit, Falschheit und Mangelhaftigkeit auf. Er griff diese Ideen an, wie er alle existierenden Glaubensgrundlagen und Ideen angriff. Auch die aufeinander folgenden Verse des Qur'an beteiligten sich an dieser Auseinandersetzung. Sie griffen die Untaten der Mekkaner, wie das Zinsnehmen, das lebendige Begraben der weiblichen Säuglinge, das Verkürzen des Maßes und die Unkeuschheit erbarmungslos an.
Die Verse wendeten sich aber auch gegen die Herrscher und Fürsten der Quraisch. Sie und ihre Väter wurden offen der Torheit bezichtigt, ihre Wunschträume der Lächerlichkeit preisgegeben und ihre verschwörerischen Machenschaften gegen den Propheten, seine Da'wa und seine Gefährten bloßgestellt.
Die Partei ist stets aufrichtig, offen und herausfordernd gewesen, sei es im Tragen ihrer Ideen, in der Zurückweisung anderer Ideen und politischer Blockbildungen, im Kampf gegen die ungläubigen Kolonialstaaten oder in der Bekämpfung der Regenten. Weder verschleiert noch umschmeichelt sie, noch zieht sie Kompromisse. Sie hofiert niemanden, ohne Rücksicht auf sich selbst, auf die Konsequenzen oder die jeweiligen Umstände. Sie stellt sich jedem in den Weg, der dem Islam und seinen Gesetzen zuwiderhandelt. Diese Vorgehensweise setzte sie der brutalen Willkür der Herrscher aus, was sich in Gefängnisstrafen, Folter, Vertreibung, Verfolgung, Bekämpfung im Einkommen, Behinderung der persönlichen Angelegenheiten, Verbot der Ausreise und schließlich in der Ermordung äußerte. Viele sind bereits von den Unrechtherrschern getötet worden, so im Irak, in Syrien und in Libyen. Die Gefängnisse Jordaniens, Syriens, des Irak, Ägyptens, Libyens und Tunesiens sind voll mit ihren Mitgliedern. 
Die Partei folgt damit dem Vorbild des Propheten r, der mit der Botschaft des Islam kam und sich offen und herausfordernd an die gesamte Welt wandte. Er war von der Wahrheit, zu der er aufrief, felsenfest überzeugt und stellte sich der gesamten Welt entgegen. Den Menschen aller Hautfarben erklärte er den Krieg, ohne Rücksicht auf Traditionen, Gebräuche, Religionen, Glaubensgrundlagen, Regenten oder Untertanen. Er nahm auf nichts anderes Rücksicht als auf die Botschaft des Islam. Er begann die Gottheiten der Mekkaner anzuprangern, er forderte ihre Glaubensvorstellungen heraus und erklärte sie für töricht. Er tat dies, obwohl er allein, mittellos und ohne Beistand war. Ihm standen keine Waffen zur Verfügung, außer seiner tiefen Überzeugung von der Richtigkeit der Botschaft, mit der er entsandt worden war.
Obwohl die Partei in ihrer Vorgehenswiese aufrichtig, offen und herausfordernd ist, hat sie ihre Tätigkeit auf die politische Arbeit beschränkt und ist nicht zu materiellen Handlungen gegen die Machthaber oder gegen diejenigen, die sich der Da'wa in den Weg stellen, übergegangen. Die Partei folgt dabei dem Vorbild des Propheten in Mekka, wo er sich ebenfalls auf die gewaltlose Da'wa-Tätigkeit beschränkt hat. Bis zu seinem Auszug nach Medina hat er keine einzige materielle Handlung vollzogen. Als ihm die Teilnehmer der zweiten Bai'a von Aqaba vorschlugen, ihnen zu erlauben, gegen die Bewohner von Mina mit dem Schwert vorzugehen, antwortete er:
"Dies ist uns noch nicht befohlen worden!"
Allah q befahl ihm, das Leid genauso standhaft zu ertragen, wie es die Propheten vor ihm standhaft ertragen haben, und sagte zu ihm:
"Es wurden wohl vor dir Gesandten der Lüge geziehen; doch ertrugen sie standhaft Verleugnung und Leid, bis Unser Sieg zu ihnen kam." (Al-An'am 6, Aya 34)
Dass die Partei keine materielle Gewalt benutzt, um sich zu schützen oder gegen die Herrscher vorzugehen, hat nichts mit der Frage des Dschihad zu tun. Der Dschihad wird bis zum Tag der Auferstehung fortbestehen.
Wann immer die ungläubigen Feinde ein islamisches Land angreifen, ist es den Bewohnern eine Pflicht, sie zurückzuschlagen. Die Schabab, die Parteimitglieder in diesem Gebiet, sind ein Teil der dortigen Muslime, und so haben auch sie – in ihrer Eigenschaft als Muslime - die Pflicht, den Feind zu bekämpfen und zurückzuschlagen, genau wie die anderen Muslime auch. Sobald es einen muslimischen Führer gibt, der den Dschihad im Namen Allahs vollzieht, um Sein Wort emporzuheben, und die Menschen dazu aufruft, müssen auch die Parteimitglieder diesem Aufruf Folge leisten, und zwar in ihrer Eigenschaft als Muslime des Landes, in welchem der Aufruf erfolgt ist.
Nachdem die Umma ihr Vertrauen in ihre Führer und Herrscher, die lange Zeit ihre Hoffnungsträger waren, verlor, nachdem die ganze Region in schwierigste Umstände versetzt wurde, um die Verschwörungspläne durchführen zu können, nachdem auch die Herrscher mit Unterdrückung und Willkür gegen ihre eigenen Völker vorgingen und der Partei und ihren Mitgliedern schlimmstes Leid zufügten – nach alldem erstarrte die Gesellschaft vor der Partei. Daraufhin forderte die Partei Beistand (Talab al-Nusra) von jenen, die dazu in der Lage waren. Sie tat dies aus zwei Gründen:

1. zum Schutze ihrer Mitglieder, um die Da'wa in Sicherheit tragen zu können. 

2. zur Erlangung der Herrschaft, um das Kalifat zu errichten und den Islam umzusetzen.

Neben der Forderung um Beistand setzt die Partei ihre gesamten Tätigkeiten fort wie zuvor. Dazu gehört das konzentrierte Studium in den Sitzungen, die kollektive Ausbildung, das Fokussieren auf die Umma, um ihr den Islam aufzutragen, die Erzeugung einer öffentlichen Meinung, die Bekämpfung der ungläubigen Kolonialmächte, das Aufdecken ihrer Pläne und Verschwörungen, der Kampf mit den Herrschern, das Wahrnehmen der Interessen der Umma und die Betreuung ihrer Angelegenheiten.
Die Partei setzt all diese Tätigkeiten fort und hofft, dass Allah ihr und der Umma den Erfolg, den Sieg und den Triumph beschert, der die Herzen der Gläubigen erfreuen wird.

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