Mittwoch, 18 Jumada al-awwal 1446 | 20/11/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

Die Entstehungsgründe von Hizb-ut-Tahrir

Die Gründung von Hizb-ut-Tahrir ist die Erfüllung der folgenden Worte Allahs:

﴾ وَلْتَكُن مِّنكُمْ أُمَّةٌ يَدْعُونَ إِلَى الْخَيْرِ وَيَأْمُرُونَ بِالْمَعْرُوفِ وَيَنْهَوْنَ عَنِ الْمُنكَرِ ۚ وَأُولَٰئِكَ هُمُ الْمُفْلِحُونَ ﴿

[آل عمران].

"Und aus euch soll eine Gemeinschaft hervorgehen, die zum Guten aufruft, das Rechte gebietet und das Unrecht anprangert, und dies sind wahrlich die Erfolgreichen!" (Sure Ali 'Imran 3, Aya 104)

Sie erfolgte mit dem Ziel, die islamische Umma aus dem gewaltigen Niedergang zu erheben, in den sie verfallen ist, und sie von den Ideen, Systemen und Gesetzen des Unglaubens und der Hegemonie seiner Staaten und ihrer Einflussnahme zu befreien.

Die Partei strebt die Wiedererrichtung des Islamischen Kalifatsstaates an, um die Regentschaft der offenbarten Gesetze Allahs auf Erden zu reetablieren.

Die islamrechtliche Pflicht zur Gründung politischer Parteien:

 • Dass die Gründung der Partei die Erfüllung der göttlichen Aufforderung

﴾ وَلْتَكُن مِّنكُمْ أُمَّةٌ ﴿

"Und aus euch soll eine Gemeinschaft hervorgehen" darstellt, ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass Allah den Muslimen in dieser Aya (Vers) den Befehl erteilt hat, aus ihren Reihen eine geschlossene Gruppe zu bilden, die zwei Aufgaben nachkommt:

1. dem Aufruf zum Guten, d.h. dem Aufruf zum Islam

 2. dem Gebieten des Rechten und dem Anprangern des Unrechts.

 Dieser Aufruf zur Bildung eines Blockes ist zunächst eine schlichte Forderung (Talab).

Es existiert jedoch ein juristisches Indizium (Qarina) dafür, dass es sich dabei um eine apodiktische (zwingende) Aufforderung handelt, um ein Pflichtgebot (Fard) also. So stellt nämlich die Tätigkeit, die der Vers für diesen Block festgelegt hat – d.h. der Aufruf zum Islam, das Gebieten des Rechten und das Anprangern des Unrechts – ein Pflichtgebot für die Muslime dar, wie es zahlreiche andere Ayat und Hadithe eindeutig belegen. So sagt

der Gesandte Allahs e :

وَالَّذِي نَفْسِـي بـِيَده لَـتَـأْمُـرُنَّ بـِالْمَعْرُوفِ وَلَـتَـنْـهَوُنَّ عَنِ الْمُنْكَرِ أو لَيُوشِكَنَّ اللَّهُ أَنْ يَبْعَثَ عَلَيْكُمْ عِقَاباً من عِنْده ثُمَّ لَتَدْعُـنَّهُ فَلاَ يَسْـتَجِيبُلَكمْ

Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele liegt! So gebietet das, was rechtens ist, und prangert das Unrecht an, sonst wird Allah eine Strafe über euch kommen lassen, ihr werdet Ihn anflehen, doch Er wird euch nicht erhören.“ Dies ist ein juristisches Indizium dafür, dass die Forderung im Vers eine apodiktische Aufforderung und somit ein Pflichtgebot (Fard) darstellt.

•  Dass der geschaffene Block eine politische Partei verkörpern muss, ergibt sich aus der Tatsache, dass der Vers die Muslime zur Bildung einer Gruppe auffordert und ihre Tätigkeit auf die Einladung zum Islam, auf das Gebieten des Rechten und das Anprangern des Unrechts festlegt.

Das Gebieten des Rechten und das Anprangern des Unrechts umfasst auch den Aufruf an die Regenten, das Rechte zu tun und sich vom Unrecht fernzuhalten. Es handelt sich sogar um den wichtigsten Teil dieser Aufgabe: die Rechenschaftsforderung von den Regierenden und ihre Ermahnung mit gutem Rat. Dies stellt eine politische Tätigkeit dar; sie gehört zu den wichtigsten politischen Tätigkeiten überhaupt und zu den hervorstechendsten Aufgaben politischer Parteien.

Daher belegt der Vers die Verpflichtung zur Gründung politischer Parteien.

Des Weiteren macht der Vers die Einschränkung, dass die zu gründenden Parteien islamische Parteien sein müssen. Denn die Aufgabe, die der Vers bestimmt hat, nämlich die Einladung zum Islam, das Gebieten dessen, was rechtens ist, und das Anprangern des Unrechts – alles im Einklang mit den Rechtssprüchen des Islam -, kann nur von islamischen Blöcken und Parteien erfüllt werden.

Eine islamische Partei muss auf dem islamischen Überzeugungsfundament gründen; sie muss sich die islamischen Ideen, Rechtssprüche und Problemlösungen aneignen. Ihre Vorgehensmethode muss der Methode des Propheten e entsprechen.

Daher darf die Blockbildung unter den Muslimen auf nichts anderem als auf dem Islam in seiner Idee und Methode aufbauen, da Allah ihnen dies befohlen hat und der Islam die einzig wahre Ideologie auf dieser Erde ist.

Er ist eine universelle Ideologie, die mit der Natur des Menschen übereinstimmt und seine Probleme als ihrem Wesen nach menschliche Probleme löst. Der Islam befriedigt die Lebensenergie des Menschen, die sich in seinen Instinkten und organischen Bedürfnissen äußert. Er regelt sie und regelt ihre Befriedigung auf die richtige Art und Weise, ohne sie zu unterdrücken oder ihnen freien Lauf zu lassen und ohne einen Trieb dem anderen überzuordnen. Der Islam ist eine umfassende Ideologie und regelt alle Angelegenheiten des Lebens.

•  Allah q hat die Muslime dazu verpflichtet, sich an die Gesamtheit der islamischen Rechtssprüche zu halten, sei es in ihrer Beziehung zu ihrem Schöpfer, wie die Rechtssprüche der Überzeugungsgrundlagen (Aqaid) und des Gottesdienstes (Ibadat), sei es in ihrer Beziehung zu sich selbst, wie die Rechtssprüche der ethischen Eigenschaften (Akhlaq), der Nahrungs- (Mat'umat) und der Kleidungsvorschriften (Malbusat), oder in ihrer Beziehung zu anderen Menschen, wie die Rechtssprüche des Geschäftsverkehrs (Mu'amalat) und der Judikatur.

Es ist eine Pflicht für die Muslime, den Islam umfassend in allen Angelegenheiten des Lebens umzusetzen und danach zu regieren.

Ihre Verfassung und alle anderen Gesetze müssen islamische Rechtssprüche sein, die dem Buch Allahs (Qur'an) und der Sunna Seines Gesandten eentnommen sind. So hat der Erhabene befohlen:

﴾ فَاحْكُم بَيْنَهُم بِمَا أَنزَلَ اللَّهُ وَلاَ تَتَّبِعْ أَهْوَاءهُمْ عَمَّا جَاءَكَ مِنَ الْحَقِّ ﴿‬

"Darum richte zwischen ihnen nach dem, was von Allah herabgesandt wurde, und folge nicht ihren Neigungen, dass sie dich nicht von der Wahrheit abbringen, die zu dir gekommen ist." (Sure Al-Maida 5, Aya 48) Er hat auch befohlen:

﴾ وَأَنِ احْكُم بَيْنَهُم بِمَا أَنزَلَ اللّهُ وَلاَ تَتَّبِعْ أَهْوَاءهُمْ وَاحْذَرْهُمْ أَن يَفْتِنُوكَ عَن بَعْضِ مَا أَنزَلَ اللّهُ إِلَيْكَ ﴿

"So richte zwischen ihnen nach dem, was von Allah herabgesandt wurde; und folge nicht ihren Neigungen, und sei vor ihnen auf der Hut, auf dass sie dich nicht bedrängen und von einem Teil dessen abbringen, was Allah zu dir herabgesandt hat.“ (Sure Al-Maida 5, Aya 49)

Das Nichtregieren nach dem Islam hat Allah q als Unglaube (Kufr) angesehen. So sagt Er:

﴾ وَمَن لَّمْ يَحْكُم بِمَا أَنزَلَ اللَّهُ فَأُولَٰئِكَ هُمُ الْكَافِرُونَ ﴿

"Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat - dies sind wahrlich die Ungläubigen." (Sure Al-Maida 5, Aya 44)

Andere Ideologien als der Islam, wie Kapitalismus oder Kommunismus – und daraus hervorgehend der Sozialismus -, sind falsch, widersprechen der menschlichen Natur und sind Machwerk des Menschen. Ihre Fehler- und Mangelhaftigkeit ist offen zu Tage getreten. Sie stehen in diametralem Gegensatz zum Islam und seinen Gesetzen, so dass ihre Übernahme, ihre Propagierung und die Blockbildung auf ihrer Grundlage verboten sind.

Aus diesem Grunde muss die Blockbildung der Muslime allein auf dem Islam in Idee und Methode aufbauen. Ihnen ist untersagt, sich auf der Basis von Kapitalismus, Kommunismus, Sozialismus, Nationalismus, Patriotismus, Sektentum oder Freimaurerei zusammenzuschließen. Somit ist die Gründung von kommunistischen, sozialistischen, kapitalistischen, nationalistischen, patriotischen, konfessionellen oder freimaurerischen Parteien verboten. Den Muslimen ist die Mitgliedschaft in solchen Parteien sowie ihre Propagierung untersagt, denn es sind Parteien des Unglaubens (Kufr), die zum Unglauben einladen. So hat Allah, der Erhabene, entschieden:

﴾وَمَن يَبْتَغِ غَيْرَ الإِسْلاَمِ دِينًا فَلَن يُقْبَلَ مِنْهُ وَهُوَ فِي الآخِرَةِ مِنَ الْخَاسِرِينَ ﴿

"Und wer einen anderen Din (Lebensordnung) als den Islam begehrt, nimmer soll er von ihm angenommen werden, und im Jenseits wird er zu den Verlierern gehören." (Sure Ali 'Imran 3, Aya 85) Der eingangs erwähnte Vers (3, 104) lautet:

﴾ يَدْعُونَ إِلَى الْخَيْرِ ﴿

"die zum Guten aufrufen", d.h. zum Islam.

Zudem sagte der Prophet e:

«مَنْ عَمِلَ عَمَلاً لَيْسَ عَلَيْهِ أَمْرُنَا فَهُوَ رَدٌّ»

"Wer eine Tat begeht, die nicht unserer Angelegenheit entspringt, ist zurückzuweisen." Und er sagte:

«مَنْ دَعَا إِلَى عَصَبـِيَّـةٍفَلَيْسَ مِنَّا»

"Wer zum Stammestum aufruft, der ist nicht von uns!"

•  Was den Aufstieg der islamischen Umma aus dem derzeit erreichten Niedergang betrifft und ihre Befreiung von den Ideen, Systemen und Gesetzen des Kufr sowie von der Vorherrschaft der ungläubigen Staaten und deren Einfluss, so ist dies nur auf eine Art möglich: Man muss die Umma intellektuell erheben, und zwar durch die grundlegende, umfassende Veränderung der Ideen und Verständnisse, die zu ihrem Niedergang geführt haben. Gleichzeitig müssen die richtigen islamischen Ideen und Konzeptionen bei der Umma erzeugt und gefestigt werden, so dass sie ihr Verhalten im Leben nach den islamischen Ideen und Rechtssprüchen ausrichtet.

Die Ursache für diesen schlimmen und unwürdigen Niedergang, in den die islamische Umma verfallen ist, liegt in der über die Muslime und deren Intellekt hereingebrochene erhebliche Schwäche im Verständnis und in der Ausübung des Islam. Dies ist wiederum auf erhebliche Verschleierungsfaktoren zurückzuführen, die das Verständnis der islamischen Idee und Methode trübten - eine Entwicklung, die bereits im zweiten Jahrhundert n. H. einsetzte und bis heute noch andauert.

Diese Verschleierungsfaktoren stellen sich wie folgt dar:

1. die Übernahme der indischen, persischen und griechischen Philosophie und der Versuch einiger Muslime, eine Übereinstimmung zwischen diesen Philosophien und dem Islam herzustellen, wenngleich eine vollständige Unvereinbarkeit herrscht

2. die Feinde und Hasser des Islam brachten Ideen und Gesetze in den Islam ein, die nicht Teil von ihm sind, um ihn zu diffamieren und eine Kluft zwischen ihm und den Muslimen zu schaffen

3. die Vernachlässigung der arabischen Sprache im Verständnis und in der Umsetzung des Islam und ihre Trennung vom Islam im 7. Jahrhundert n. H., obwohl der Din (Lebensordnung) Allahs nur mit seiner Sprache verstanden werden kann; auch die Ableitung neuer Rechtssprüche aus den Offenbarungstexten für neu aufkommende Problemfälle (Idschtihad) ist nur durch die arabische Sprache möglich

4. die im 17. Jahrhundert n. Chr. einsetzende missionarische, kulturelle und schließlich politische Eroberung durch die ungläubigen westlichen Staaten, um die Muslime vom Islam abzubringen und zu entfernen, mit dem Ziel, den Islam zu vernichten.

•  Es hat zahlreiche Versuche und Bewegungen gegeben, sowohl islamische als auch nicht islamische, um die Muslime zum Aufstieg zu führen, jedoch sind sie allesamt gescheitert. Sie waren weder in der Lage, einen Aufstieg der Muslime herbeizuführen, noch den gewaltigen Verfall zu verhindern.

Was das Scheitern der Versuche und Bewegungen betrifft, die zur Erhebung der Muslime durch den Islam gegründet wurden, so ist dies auf mehrere Aspekte zurückzuführen:

1. Es war kein präzises Verständnis der islamischen Idee bei jenen vorhanden, die einen Aufstieg herbeiführen wollten - dies aufgrund der Verschleierungsfaktoren, die auch sie beeinflusst hatten. So riefen sie in allgemeiner und offener Form zum Islam auf, ohne die Ideen und Rechtssprüche zu konkretisieren, die sie umsetzen und mit denen sie die Muslime erheben und ihre Probleme lösen wollten.

Ihrem Verstand fehlte eine klare Vorstellung von diesen Ideen und Rechtssprüchen. Sie machten den Realzustand, den Status quo, zur Quelle ihres Denkens, aus dem sie ihre Ideen beziehen, und versuchten, den Islam in einer Weise auszulegen und zu interpretieren, die seine Texte nicht zuließen, nur um der bestehenden Realität zu entsprechen, obwohl der Islam ihr diametral widersprach. Sie machten die Realität nicht zum Objekt ihres Denkens, um sie gemäß dem Islam und seinen Rechtssprüchen zu verändern.

Daher riefen sie zu den Freiheiten, zur Demokratie, zum Kapitalismus und zum Sozialismus auf, im Glauben, sie seien Teil des Islam, wenngleich der Islam im vollständigen Gegensatz zu ihnen steht.

2. Ihnen fehlte die vollkommene Klarheit und Deutlichkeit der Methode des Islam zur Umsetzung seiner Idee und seiner Gesetze.

Sie trugen die islamische Idee mit unmethodischen, spontanen Mitteln auf dunkle und unklare Weise. So wähnten sie die Rückkehr des Islam im Bau von Moscheen, in der Veröffentlichung von Büchern, in der Errichtung karitativer Vereine oder in der ethischen Erziehung und der individuellen Besserung des Einzelnen. Dabei übersahen sie die Fehlerhaftigkeit der Gesellschaft und ihre Beherrschung durch die Ideen, die Gesetze und die Systeme des Unglaubens. Sie unterlagen der Fehlannahme, die Besserung der Gesellschaft durch die Besserung ihrer Individuen erreichen zu können, obwohl eine Verbesserung der Gesellschaft nur durch die Verbesserung ihrer kollektiven Ideen, Gefühle und Systeme möglich ist. Dies führt dann auch zur Besserung ihrer Individuen. Tatsächlich besteht die Gesellschaft nicht nur aus Individuen, sondern aus Individuen mit ihren (dauerhaften) Beziehungen, d.h. aus Individuen, Ideen, Gefühlen und Systemen. Auch der Prophet e hat danach gestrebt - um die Gesellschaft der "Dschahiliyya" (vorislamische Gesellschaft) in eine islamische umzuwandeln -, die vorhandenen Glaubensgrundlagen durch die Ideen der islamischen Überzeugungsgrundlage (Aqida) sowie die Ideen, Konzeptionen und Traditionen der Dschahiliyya durch die Ideen, Konzeptionen und Gesetze des Islam zu verändern. In Folge werden sich auch die Gefühle der Menschen von ihrer Bindung an die Glaubensgrundlagen, Ideen und Traditionen der Dschahiliyya lösen und sich nunmehr mit der islamischen Überzeugungsgrundlage, den islamischen Ideen und Gesetzen verbinden. Der Gesandte setzte seine Bemühungen fort, bis Allah ihm die Veränderung der Gesellschaft in Medina bestimmte, als sich die Masse der medinensischen Bevölkerung zur islamischen Grundüberzeugung (Aqida) bekannte und sich die Ideen, Konzeptionen und Gesetze des Islam aneignete. Alsdann wanderte der Prophet e mit seinen Gefährten nach Medina aus, nachdem er die zweite Bai'a (Gehorsamseid) von Aqaba erhalten hatte. Nun begann er die islamischen Rechtssprüche auf die Menschen anzuwenden und gründete so die (erste) islamische Gesellschaft in Medina.

Manche dieser Gruppierungen nahmen auch materielle Handlungen vor und griffen zu den Waffen, ohne zwischen Dar al-Islam (der Stätte des Islam) und Dar ul-Kufr (der Stätte des Unglaubens) bzw. zwischen der unterschiedlichen Art des Tragens der islamischen Da'wa (Botschaft) und der Abweisung des Unrechts in beiden Stätten zu unterscheiden. Heute leben wir in einer Stätte des Unglaubens (Dar ul-Kufr), da die Gesetze des Unglaubens angewendet werden, ähnlich dem Zustand Mekkas bei der Entsendung des Propheten. Daher muss das Tragen der Da'wa als Einladung zum Islam und als politisches Handeln erfolgen und nicht durch materielle Gewalt, genauso wie es der Prophet e in Mekka getan hat, als er sich auf die Einladung zum Islam beschränkte, ohne materiell (mit Gewalt) vorzugehen. Denn es ist nicht die Absicht, einen Herrscher zu ändern, der in der Stätte des Islam (Dar ul-Islam) nicht mehr nach dem regiert, was Allah herabgesandt hat.

Vielmehr soll eine Stätte des Unglaubens (Dar ul-Kufr) mit all den dazugehörigen Ideen und Systemen verändert werden. Ihre Umwandlung kann nur über die Veränderung der dortigen Ideen, Gefühle und Systeme erfolgen, wie es der Prophet e in Mekka vorgemacht hat.

•  Wenn in Dar ul-Islam - wo mit dem regiert wird, was Allah herabgesandt hat – ein Herrscher plötzlich nach dem offenkundigen Kufr regiert, ist es für die Muslime verpflichtend, ihm dies zu verbieten und ihn zur Rechenschaft zu ziehen, damit er zum Regieren mit dem Islam zurückkehrt. Sollte er dieser Aufforderung nicht nachkommen, müssen die Muslime ihn mit Waffengewalt dazu zwingen, wieder nach den Gesetzen Allahs zu regieren, wie es in einem Hadith von 'Ubada ibn al-Samit überliefert ist:

(وَأَنْ لاَ نُنَازِعَ الأَمْرَأَهْلَهُ إِلاَّ أَنْ تَرَوْا كُفْرًا بَوَاحًا عِنْدَكُمْ مِنْ اللَّهِ فِيهِ بُرْهَانٌ )‬

"[...] und dass wir den Befehlshabern die Befehlsgewalt nicht strittig machen, es sei denn ihr seht einen offenkundigen Kufr, für den ihr von Allah einen klaren Beweis habt."

In einem Hadith bei Muslim, der von 'Auf bin Malik, überliefert wurde, heißt es:

( قِيلَ يَا رَسُولَ اللَّهِ أَفَلاَ نُنَابـِذُهُمْ بـِالسَّـيْفِ فَقَالَ لاَ مَا أَقَامُوا فِيكُمْ الصَّلاَةَ )

"Es wurde gefragt: 'O Gesandter Allahs, sollen wir ihnen nicht mit dem Schwerte begegnen?' Er antwortete: 'Nein, solange sie unter euch das Gebet aufrecht halten. '" Die Verrichtung des Gebets ist hier eine Metonymie für das Herrschen mit dem Islam. Diese beiden Hadithe beziehen sich auf die Rechenschaftsforderung gegenüber dem islamischen Herrscher in Dar ul-Islam, auf die Art und Weise dieser Rechenschaftsforderung und darauf, wann materielle Gewalt eingesetzt werden kann, um den offen aufgetretenen Kufr in Dar ul-Islam zu verhindern, nachdem er vorher gar nicht vorhanden war.

• Das Ziel der Partei, den Staat des Kalifats zu reetablieren und das Regieren mit dem, was Allah herabgesandt hat, wiedereinzuführen, geht aus der Tatsache hervor, dass Allah q es den Muslimen zur Pflicht gemacht hat, an allen islamischen Rechtssprüchen festzuhalten und nach dem zu regieren, was Allah q herabgesandt hat. Dies kann aber nur durch einen Islamischen Staat und einen Kalifen erfolgen, der den vollständigen Islam auf die Menschen anwendet.

Seit das Kalifat im Ersten Weltkrieg zerstört wurde, leben die Muslime ohne einen Islamischen Staat und ohne die Herrschaft des Islam. Daher ist die Arbeit zur Wiedererrichtung des Kalifats und zur Wiedereinführung der Herrschaft des Islam eine apodiktische Pflicht, die der Islam fordert. Sie ist unabdingbar und lässt den Muslimen keine Wahl. Bei der Erfüllung dieser Pflicht darf es keine Nachsicht geben. Ihre Vernachlässigung stellt eine der größten Sünden dar, für die Allah am schlimmsten bestraft. So sagte der Prophet e :

(وَمَنْ مَاتَ وَلَيْسَ في عُنُقِهِ بَيْعَةٌ مَاتَ مِيتَةً جَاهِلِيَّةً )

"Wer stirbt und im Nacken keine Bai'a (Eid) hat, stirbt einen Tod der Dschahiliyya." Das Ablassen von dieser Pflicht stellt das Ablassen von einer der wesentlichsten Pflichten dar, denn die Umsetzung der islamischen Gesetze und die Realisierung des Islam im täglichen Leben hängt davon ab. Es gilt die Rechtsregel: "Was zur Erfüllung einer Pflicht unabdingbar ist, wird selbst zur Pflicht".

Aus diesem Grunde ist Hizb-ut-Tahrir entstanden. Die Partei baute ihren Zusammenschluss auf dem Fundament der islamischen Grundüberzeugung (Aqida) auf. Sie eignete sich aus der Gesamtheit islamischer Ideen und Rechtssprüche das an (Tabanni), was für ihre Arbeit notwendig ist, um ihr Ziel zu erreichen. Nach eingehender Untersuchung hat die Partei alle Mängel und Ursachen ausgeschlossen, die zum Misserfolg jener Blöcke geführt haben, die einen Aufstieg mit dem Islam herbeiführen wollten. Die Partei hat rational die aus der Offenbarung (d.h. aus Qur'an, Sunna und - daraus abgeleitet – aus dem Konsens der Prophetengefährten und dem Analogieschluss) hervorgehende islamische Idee und Methode, genauestens erfasst.

Sie hat die Realität zum Objekt ihres Denkens gemacht, um sie gemäß den islamischen Rechtssprüchen zu verändern. Ferner hat sie sich der Methode des Propheten e im Tragen der islamischen Botschaft (Da'wa) verpflichtet, und zwar seiner Methode im Tragen der Botschaft in Mekka bis zur Errichtung des Staates in Medina. Die erforderliche Bindung zwischen den Mitgliedern des Parteikörpers wird durch das islamische Überzeugungsfundament (Aqida) und durch die Aneignung der von der Partei übernommenen Ideen und Rechtssprüche erzeugt.

Deswegen ist Hizb-ut-Tahrir es würdig, dass die islamische Umma sie annimmt und ihr folgt. Es ist sogar die Pflicht der Umma, sie anzunehmen und ihr zu folgen, da es sich um die einzige Partei handelt, die ihre Idee verinnerlicht, ihre Methode erkannt und ihr Anliegen begriffen hat. Es ist auch die einzige Partei, die sich präzise an den vorgezeichneten Weg des Gottesgesandten e hält, ohne davon abzukommen oder im Geringsten von der Zielsetzung abzuweichen.

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