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بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

Scheich ʿAbd al-Qadīm Zallūm
Einen besseren Nachfolger für die Führung der Partei hätte es nicht geben können.
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Scheich ʿAbd al-Qadīm bin Yūsuf bin Yūnus bin Ibrāhīm Zallūm war ein renommierter Gelehrter. Er wurde im Jahr 1342 n. H., d.h. im Jahr 1924 n. Chr. in der Stadt Hebron in Palästina geboren. Seine Familie war dafür bekannt, dass sie den Islam praktizierte. Sein Vater war ḥāfiẓ und selbst zu seinem Lebensende hin widmete er sich häufig der Rezitation des Koran. Zur Zeit der Osmanen war sein Vater als Lehrer tätig.

Der Onkel seines Vaters väterlicherseits, ʿAbd al-Ġaffār Yūnus Zallūm, war zur Zeit des osmanischen Kalifats Mufti in Hebron. Die Zallum-Familie ist eine der Familien, die Treuhänder der Al-Ibrāhīmī-Moschee und damit Diener Yaʿqūbs (a) sind. Die Zallum-Familie wurde damit betraut, freitags und zu verschiedenen anderen Anlässen die Flagge des Islam auf der Minbar zu hissen.

Das osmanische Kalifat übertrag berühmten Familien aus Hebron die Verantwortung, die Al-Ibrāhīmī-Moschee zu betreuen. Die auserwählten Familien empfanden Ehre und Stolz, diese Verantwortung übernehmen zu dürfen.

Die ersten fünfzehn Jahre seines Lebens verbrachte Scheich ʿAbd al-Qadīm Zallūm in der palästinensischen Stadt Hebron. Er besuchte zunächst die Al-Ibrāhīmī-Schule, eine Grundschule. Danach schickte ihn sein Vater zum Studium an die Al-Azhar-Universität. Er wollte nämlich, dass sein Sohn zu einem Experten in den islamischen Rechtswissenschaften wird. Daher verließ der Scheich Hebron im Alter von 15 Jahren, um an der Al-Azhar-Universität in Kairo zu studieren. Im Jahr 1361 n. H. (1939 n. Chr.) erwarb er seinen ersten Abschluss an der Al-Azhar-Universität – Šahādat al-Ahlīya al-Ūlā -, d.h. den bestmöglichen Abschluss. Im Jahr 1366 n. H. (1947 n. Chr.) erwarb er den nächsten Abschluss, Šahādat al-ʿĀlīya li kullīyatu š-Šarīʿa. Schließlich erwarb er im Jahr 1368 n. H. (1949 n. Chr.) den Abschluss Šahādat al-ʿĀlamīya mit juristischer Spezialisierung. Dieser Abschluss entspricht in etwa dem heutigen Doktorgrad.

Während des Palästinakrieges organisierte Scheich ʿAbd al-Qadīm Zallūm eine Gruppe von Muslimen und verließ gemeinsam mit ihnen Ägypten, mit dem Ziel, in Palästina den ǧihād zu vollziehen. Als er dort ankam erfuhr er jedoch, dass der Krieg beendet wurde und ein Waffenstillstandsabkommen zustande kam. Seine Kommilitonen in der Al-Azhar-Universität liebten ihn und nannten ihn „Mulk“ (arab. König). ʿAbd al-Qadīm Zallūm war ein herausragender Student. Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt Hebron im Jahr 1949 n. Chr. widmete er sich der Lehre. Zwei Jahre lang war er als Lehrer an der Schule von Bethlehem tätig. Im Jahr 1951 n. Chr. zog er wieder nach Hebron, wo er als Lehrer an der Usāma bin Munqiḏ-Schule arbeitete.

Im Jahr 1952 n. Chr. traf Scheich ʿAbd al-Qadīm Zallūm auf Scheich Taqī ad-Dīn an-Nabhānī. Zwischen den beiden entfachten immer und immer wieder Debatten und Auseinandersetzungen über die Frage nach einer Partei. Vor diesem Hintergrund reiste Scheich ʿAbd al-Qadīm häufig nach Jerusalem. Der Scheich schloss sich der Partei am Tag ihrer Gründung an. Im Jahr 1956 wurde er Teil der Parteiführung. Er war ein großartiger Redner und die Leute liebten ihn. Freitags predigte er vor dem Gebet in der Al-Ibrāhīmī-Moschee, wobei sich stets eine große Menschenmenge versammelte um ihm zuzuhören. Der Scheich kandidierte im Jahr 1954 und im Jahr 1956 für das Repräsentantenhaus. Jedoch manipulierte der Staat die Wahlergebnisse, sodass man behaupten konnte, dass er erfolglos kandidierte. Später, als der Scheich verhaftet wurde, sperrte man ihn in ein Gefängnis namens Al-Ğafar Aṣ-Ṣaḥarāwī, wo er viele Jahre verbrachte. Doch schließlich wurde er mit Allahs Hilfe freigelassen.

Möge Allah (t) sich seiner erbarmen. Scheich ʿAbd al-Qadīm Zallūm war die rechte Hand des Gründers von Hizb-ut-Tahrir. Er war wie ein Pfeil im Köcher von Scheich Taqī ad-Dīn an-Nabhānī. Wenn es um brisante Missionen ging, vertraute Scheich Nabhānī diese stets Scheich ʿAbd al-Qadīm an. Er zögerte nie auch nur einen Moment. Er zog die daʿwa seiner Familie und dem Luxus dieser vorübergehenden Welt vor. An einem Tag sah man ihn in der Türkei, am nächsten im Irak und am übernächsten Tag wieder in Ägypten. Dann reiste er nach Jordanien und wieder einen Tag darauf in den Libanon. Wann immer nach ihm verlangt wurde, begleitete er den amīr von Hizb-ut-Tahrir, mit dem Ziel, die Wahrheit zu verkünden. Besonders sein Auftrag im Irak war von entscheidender Wichtigkeit. Nur ein wirklich mutiger Mann konnte diese Verantwortung übernehmen. Der amīr übertrug diese Aufgabe Scheich ʿAbd al-Qadīm Zallūm, der sich dieser annahm und seine Verpflichtung auf brillante Art und Weise erfüllte.

Mit dem Tode Scheich Nabhānīs lastete die daʿwa von Hizb-ut-Tahrir fortan auf den Schultern von Scheich ʿAbd al-Qadīm Zallūm. Außerdem machte die daʿwa unter seiner Führung sprunghafte Fortschritte. Die von der Partei verwendeten Stilmittel wurden klarer und ihr Aktionsradius weitete sich stark aus, sodass die Ideen der Partei sogar Zentral- und Südostasien erreichten. Schließlich kam die Botschaft Scheich Nabhānīs sogar in Europa an.

Zu seiner Zeit als amīr der Partei ließen sich einige Leute von den Einflüsterungen des Teufels beeinflussen und nutzten die Geduld dieses ehrenwerten Gelehrten aus. Sie verschworen sich eines Nachts gegen die Partei, brachen ihren Schwur und versuchten der Partei durch Irreführung einen heftigen Schlag zu versetzen. Doch durch den Segen Allahs (t) und durch den Intellekt und das Durchsetzungsvermögen Scheich ʿAbd al-Qadīm Zallūms konnte die Partei vor irreparablen Schäden bewahrt werden; nein, vielmehr stärkte diese Krise die Partei merklich. Diejenigen aber, die ihren Schwur brachen (nākiṯīn), erreichten nichts außer ihrer eigenen Erniedrigung.

Dieser unerschütterliche Gelehrte blieb bis zu seinem 80. Lebensjahr der amīr von Hizb-ut-Tahrir. Als er sich seines baldigen Todes bewusstwurde, veranlasste ihn dies dazu, von seiner Position als amīr von Hizb-ut-Tahrir zurückzutreten. Nachdem der Scheich zwei Drittel seines Lebens als Teil der Parteiführung verbrachte - über 25 Jahren als rechte Hand des vorherigen amīr und noch einmal fast 25 Jahre als amīr der Partei - beschloss er Wahlen abzuhalten, die über einen Nachfolger für ihn entscheiden sollten. So trat er am Montag, dem 14. Muḥarram 1424 n. H. – am 17. März 2003 n. Chr. – als amīr zurück. Nur wenige Tage nach der Wahl eines neuen amīr verließ er diese Welt und kehrte zu seinem Herrn zurück.

Scheich ʿAbd al-Qadīm Zallūm, ein Quell des Wisses und bis zu seinem 80. Lebensjahr amīr von Hizb-ut-Tahrir, verstarb am Dienstagabend, dem 27. Ṣafar 1424 n. H. – am 29. April 2003 n. Chr. -, wir gehören Allah und zu Ihm ist unsere Rückkehr. Die Menge an Menschen, die nach seinem Ableben der Beileidsbekundung wegen in Hebron zusammenkam, war unglaublich. Die Menschen kamen aus verschiedenen Städten und Dörfern. Dichter und Schriftsteller schrieben Gedichte und Artikel über sein Leben. Von überall aus der ganzen Welt erreichten die Partei Beileidsbekundungen, so z.B. aus dem Sudan, Kuwait, Europa, Indonesien, Amerika, Jordanien und Ägypten. Zur gleichen Zeit versammelte sich eine riesige Menschenmenge in Beirut, Libanon und Amman.

Der Scheich war ein tapferer Mann und setzte sich mutig für den Islam ein. Er fürchtete um Allahs Willen nie den Tadel des Tadelnden. Außerdem war er äußerst aktiv. Nie sah man ihn müde oder verzweifeln. ʿAbd al-Qadīm Zallūm war der Inbegriff islamischer Wesenszüge und Tugenden. Zu allem, was verboten war, hielt er großen Abstand. Zudem zeichnete er sich durch seine große Geduld und seine Güte aus. Ihm nahestehende berichteten, dass er die Nächte über im Gottesdienst verbrachte und häufig weinte, während er die Verse des Koran rezitierte. Er war standhaft und geradlinig. Die unterdrückerischen Regenten verfolgten ihn unerbittlich bis zu jenem Tag, an dem er verstarb und zu seinem Herrn zurückkehrte. Möge Allah (t) ihn reichlich belohnen. Amīn.

Die folgenden Bücher, Hefte und Publikationen wurden von Scheich ʿAbd al-Qadīm Zallūm verfasst und von Hizb-ut-Tahrir während seiner Zeit als amīr der Partei veröffentlicht:

I.     Die Finanzen im Staate des Kalifats
II.    Die Ausweitung und Überarbeitung des Buchs: Das Regierungssystem im Islam
III.   Die Demokratie ist ein System des Unglaubens
IV.   Der islamische Rechtsspruch betreffend: Klonen, Organtransplantation und anderer Fragen
V.    Die Methode von Hizb-ut-Tahrir zur Veränderung
VI.   Einführung zu Hizb-ut-Tahrir
VII.  Die amerikanische Kampagne zur Vernichtung des Islam
VIII. George Bushs Kreuzzug gegen die Muslime
IX.   Die Turbulenzen der Finanzmärkte
X.    Die Unabdingbarkeit des Kampfes der Kulturen
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