- |
بسم الله الرحمن الرحيم
Im Namen Allahs des Allerbarmers des Barmherzigen
Nachricht und Kommentar
Lehren daraus, wie die größte Demokratie der Welt muslimische Frauen im Stich lässt
Nachricht:
Die Indian Express hat einen Artikel mit dem Titel „Wenn Abwesenheit lauter spricht als Präsenz: Muslimische Frauen und Indiens Parlament“ veröffentlicht. Darin wird der eklatante Mangel an politischer Vertretung muslimischer Frauen thematisiert. Seit der ersten Sitzung des Lok Sabha (Indiens Parlament) im Jahr 1952 haben nicht mehr als insgesamt achtzehn muslimische Frauen im indischen Parlament Platz genommen – eine Zahl, die die Dimension ihrer politischen Marginalisierung deutlich macht. Diese Unterrepräsentation steht im Mittelpunkt eines neuen Buches des Journalisten Rasheed Kidwai und des Politikwissenschaftlers Ambar Kumar Ghosh. Unter dem Titel „Missing from the House: Muslim Women in the Lok Sabha“, erschienen 2025 bei Juggernaut, zeichnen die Autoren ein ernüchterndes Bild: Die Autoren machen keinen Hehl daraus, wie oft eine solche Repräsentation eine Alibi-Handlung war. Die Kandidatur einer muslimischen Frau diente eher als symbolische Geste denn als Möglichkeit für echten Einfluss und wirkliche Mitgestaltung. Für viele Parteien diene ihre Nominierung eher als symbolische Geste denn als Möglichkeit für echten Einfluss und wirkliche Mitbestimmung.
Einer der wichtigsten Themenstränge, den das Buch herausarbeitet, ist das spannungsreiche Verhältnis zwischen Sichtbarkeit und Macht. Eine muslimische Abgeordnete mag mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Doch wenn es um echte Entscheidungsprozesse geht – die Auswahl von Kandidatinnen, politische Prioritäten oder gar Kabinettsposten – werden muslimische Frauen immer wieder an den Rand gedrängt. Die Autoren stellen unmissverständlich klar, dass „demokratische Repräsentation“ nicht automatisch mit tatsächlichem Empowerment gleichzusetzen ist.
Kommentar:
Uns muslimische Frauen dürfte es kaum überraschend, dass wir am Ende einer Epoche stehen, in der das liberale politische Experiment zunehmend als gescheitert erscheint. Die Vorstellung, in den Tiefen der Demokratie eine Möglichkeit zu echter Ermächtigun zu finden, wirkt heute wie eine verlorene Hoffnung. Die vermeintliche „Inklusion“ hat sich für viele als das entpuppt, was sie ist: ein Trugbild aus hohlen Versprechen und fehlgeleiteter islamischer Rhetorik. In „Machtpositionen“ zu gelangen bedeutet immer, seinen säkularen Herren zu dienen und die eigene Beziehung zu Allah aufs Spiel zu setzen.
Die Feministinnen schweigen zu den weltweiten Angriffen auf muslimische Frauen und den Morden an ihnen, die Angst haben, ihre Identität und ihre Treue zu Allah (t) zum Ausdruck zu bringen.
Wir als muslimische Frauen dürfen nie vergessen, dass wahre Ermächtigung allein von Allah (t) kommt und dass unsere Stimme, unsere Sicherheit und unsere Würde einst unter dem Kalifat geschützt waren. Eine Frauenrechtsbewegung haben wir nie benötigt. Vielmehr hatten wir durch unsere eigenen noblen Werten nichtmuslimischen Frauen Schutz geboten. Wirtschaftliche ebenso wie soziale Rechte sind unantastbar und im Koran deutlich festgelegt, wie etwa in Sure 4:12
﴿وَلَكُمْ نِصْفُ مَا تَرَكَ أَزْوَاجُكُمْ إِن لَّمْ يَكُن لَّهُنَّ وَلَدٌ فَإِن كَانَ لَهُنَّ وَلَدٌ فَلَكُمُ الرُّبُعُ مِمَّا تَرَكْنَ مِن بَعْدِ وَصِيَّةٍ يُوصِينَ بِهَا أَوْ دَيْنٍ وَلَهُنَّ الرُّبُعُ مِمَّا تَرَكْتُمْ إِن لَّمْ يَكُن لَّكُمْ وَلَدٌ فَإِن كَانَ لَكُمْ وَلَدٌ فَلَهُنَّ الثُّمُنُ مِمَّا تَرَكْتُم مِّن بَعْدِ وَصِيَّةٍ تُوصُونَ بِهَا أَوْ دَيْنٍ وَإِن كَانَ رَجُلٌ يُورَثُ كَلاَلَةً أَو امْرَأَةٌ وَلَهُ أَخٌ أَوْ أُخْتٌ فَلِكُلِّ وَاحِدٍ مِّنْهُمَا السُّدُسُ فَإِن كَانُوَاْ أَكْثَرَ مِن ذَلِكَ فَهُمْ شُرَكَاء فِي الثُّلُثِ مِن بَعْدِ وَصِيَّةٍ يُوصَى بِهَآ أَوْ دَيْنٍ غَيْرَ مُضَآرٍّ وَصِيَّةً مِّنَ اللّهِ وَاللّهُ عَلِيمٌ حَلِيمٌ﴾
Und euch (Ehemännern) steht die Hälfte dessen zu, was eure Ehefrauen hinterlassen, sofern sie keine Kinder haben. Wenn sie jedoch Kinder haben, steht euch ein Viertel dessen zu, was sie hinterlassen – nach Erfüllung eines Testamentes, das sie getroffen haben, oder einer Schuld. Und ihnen (den Ehefrauen) steht ein Viertel dessen zu, was ihr hinterlasst, wenn ihr keine Kinder habt. Wenn ihr aber Kinder habt, dann steht ihnen ein Achtel dessen zu, was ihr hinterlasst – nach Erfüllung eines Testamentes, das ihr getroffen habt, oder einer Schuld. Und wenn ein Mann oder eine Frau ohne Eltern oder Kinder beerbt wird und er (bzw. sie) einen (Halb)bruder oder eine (Halb)schwester (mütterlicherseits) hat, dann steht jedem von beiden ein Sechstel zu. Wenn es jedoch mehr als dies sind, dann sollen sie Teilhaber an einem Drittel sein. (Das alles) nach (Abzug) eines (etwaigen) Vermächtnisses, das festgesetzt worden ist, oder einer Schuld, ohne Schädigung. (Das alles ist euch) anbefohlen von Allah. Allah ist Allwissend und Nachsichtig.
Wenn wir uns ausschließlich darauf konzentrieren würden, den Islam in das politische Leben zurückzubringen, würden wir uns nicht länger von den Ablenkungen einer säkularen Agenda verwirren lassen, die einzig darauf abzielt, die muslimische Frau unsichtbar und machtlos zu machen.



