Samstag, 21 Jumada al-awwal 1446 | 23/11/2024
Uhrzeit: (M.M.T)
Menu
Hauptmenü
Hauptmenü
  •   |  

بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs des Allerbarmers des Barmherzigen

Antwort auf eine Frage

Die Region Belutschistan zwischen Pakistan, Afghanistan und dem Iran

Frage:

Dar Al Hilal berichtete am 14.09.2024: Die pakistanische Polizei teilte am heutigen Samstag mit, dass mindestens zwei ihrer Kräfte bei einer Explosion in der Nähe eines Polizeibusses in der Stadt Quetta, der Hauptstadt Belutschistans im Südwesten des Landes, ums Leben kamen. Davor hatte Pakistan die massivsten Anschläge seit Jahren erlebt. Sie wurden von Bewaffneten verübt, die seit Jahrzehnten eine ethnisch motivierte Rebellion führen. Bei mehreren Anschlägen sind mehr als 73 Menschen ums Leben gekommen. (…) In einer per E-Mail verschickten Stellungnahme an Journalisten bekannte sich die Belutschistan-Befreiungsarmee zu den Anschlägen. (Al-Hurra, 27.08.2024) Was ist der Grund für die Eskalation der Anschläge in Belutschistan? Hat Großbritannien seine Finger bei der Schaffung von Problemen für die Armee im Spiel? Sind die USA selbst die Urheber der Probleme, damit das Militär abseits vom besetzten Kaschmir und von Indien beschäftigt wird? Ist Indien ebenfalls darin verwickelt? Und spielt China dabei eine Rolle?

Antwort:

Um die Antwort auf die oben gestellten Fragen zu verdeutlichen, wollen wir die folgenden Punkte ausführen:

Erstens: Die Region Belutschistan erstreckt sich über die Länder Pakistan, Afghanistan und den Iran. Der im Südwesten Pakistans gelegene Teil ist als pakistanische Provinz Belutschistan bekannt, deren Hauptstadt Quetta ist. Der iranische Teil, der sich im Südosten des Landes befindet, ist die Provinz Sistan-Belutschistan mit Zahedan als Hauptstadt. Auf der afghanischen Seite erstreckt sich Belutschistan mit mehr als hundert Kilometer in den Süden Afghanistans hinein und umfasst Teile der südlichen Provinzen Nimroz, Helmand und Kandahar. Demographisch gilt der pakistanische Teil Belutschistans als wichtigster von allen, da er von ca. 20 Millionen Belutschen und Paschtunen bewohnt wird. Die Region macht etwa 44 % der Fläche Pakistans aus. Rund 6 % der insgesamt 240 Millionen Bewohner Pakistans leben in dem Gebiet. Hinsichtlich der Rohstoffvorkommen, besonders an Gas und Mineralien, gilt die Region als eine der reichsten Pakistans. Die dortigen Gold- und Kupferreserven gehören zu den größten weltweit. So befindet sich etwa die Reko-Diq-Mine in Belutschistan zu 50 % im Besitz des kanadischen Bergbauunternehmens Barrick Gold. Belutschistan ist überdies zu einem wichtigen Abschnitt des chinesisch-pakistanischen Wirtschaftskorridors geworden, der Teil der chinesischen Belt-and-Road-Initiative ist. Dieser Korridor wird von China finanziert und soll bis zum Arabischen Meer verlaufen, wo sich der Hafen von Gwadar nahe des Golfs von Oman befindet. Ferner ist China dabei, in Gwadar einen internationalen Flughafen zu bauen. Demzufolge gewinnt die Region Belutschistan in Pakistan immer mehr an Bedeutung. Der iranische Teil wird von etwa drei Millionen Menschen bewohnt, während die Zahl der Belutschen im afghanischen Teil auf weniger als eine Million Menschen geschätzt wird. In allen drei Gebieten besteht die Bevölkerung Belutschistans fast ausnahmslos aus sunnitischen Muslimen. Schon früh hielt der Islam in diesen Regionen Einzug, genauer im Jahr 23 n. H. während der Herrschaftszeit des rechtgeleiteten Kalifen Umar (r). Nach Unruhen, verursacht durch das Hindu-Königreich Sindh, kam die Region unter dem Kalifen Muʿāwiya, der sie zurückerobern konnte, wieder unter die Kontrolle des Kalifats. Der umayyadische Kalif ʿAbd al-Malik ibn Marwān machte sie schließlich zum Ausgangsort für die Eröffnung des Sindh.

Zweitens: In der pakistanischen Region Belutschistan hat sich eine Vielzahl separatistischer Gruppen ausgebreitet, die nationalistisch orientiert sind und seit Ende der 1960er Jahre einen Guerillakrieg gegen die pakistanische Armee führen. Die bekannteste und größte dieser Gruppierungen ist die im Jahr 2000 gegründete Balochistan Liberation Army (BLA). Diese Gruppe ist lokal mit einer weiteren zentralen Gruppe verbündet, der Baloch Liberation Front, die die älteste dieser Organisationen ist. Sie gründete sich 1964 und führte einen Guerillakampf gegen das pakistanische Militär. Auch an Operationen gegen die iranische Armee im Iran selbst war sie beteiligt. Daneben existieren weitere, weniger bedeutende Gruppen. Und wie üblich bei bewaffneten Milizen, die dringend auf Geld und Waffen angewiesen sind, gerieten die Separatistengruppen in Belutischistan schnell ins Visier diverser Geheimdienste. Mit der sowjetischen Besetzung Afghanistans im Jahr 1979 und der Verwandlung Pakistans in eine Basis für Mudschaheddin im Kampf gegen die Sowjets, begann Moskau – Pakistan zum Trotz - die separatistischen Milizen in Belutschistan zu unterstützen. Mit dem Erfolg der iranischen Revolution Khomeinis 1979 und dem darauffolgenden Ausbruch des Iran-Irak-Krieges begann das irakische Regime, die Separatisten der „Belutschistan-Befreiungsarmee“ zwecks bewaffneter Einsätze im Iran zu fördern. Auch Indien unterstützte belutschische Organisationen vor dem Hintergrund seiner kriegerischen Auseinandersetzungen mit Pakistan um die Region Kaschmir. Nachdem die USA sich dazu entschlossen hatten, Indien zu einer Säule ihrer Anti-China-Achse zu machen, machten sich beide Seiten (Indien und die USA) daran, die belutschischen Separatisten unter die Arme zu greifen. Ihr Ziel war es, Pakistans Militär in interne Kämpfe zu verwickeln und von der indischen Grenze und der Kontrolle Indiens über Jammu und Kaschmir fernzuhalten.

Drittens: Dies sind die politischen Fakten, die für das Verständnis der Realität der Angriffeund Guerillakämpfe, die von den separatistischen Gruppen und Milizen in Belutschistan gegen die pakistanische Armee durchgeführt werden, unerlässlich sind. Geht man Verlauf und Entwicklung der Anschläge der vergangenen Jahrzehnte nach, kann man Folgendes festhalten:

1. Pakistans Regierungen haben schon vor der US-Besetzung Afghanistans den Kontakt zu solchen Gruppen gesucht und Waffenruhen mit ihnen geschlossen. Die neunziger Jahre waren eine Zeit relativer Ruhe. Doch dann kam es gehäuft zu Anschlägen, die von den separatistischen Milizen, vor allem von der Belutschistan-Befreiungsarmee, verübt wurden. Die Dimension dieser Angriffe trat ab dem Jahr 2003 besonders zutage. Pakistan reagierte im Jahr 2006 mit der Tötung des Separatistenführers in Belutschistan, Nawab Akbar Bugti, was die Lage weiter anheizte.

2. Am 25. und 26.08.2024 erlebte Pakistan die schwersten Angriffe seit Jahren. Verübt wurden sie von der Belutschistan-Befreiungsarmee und forderten 73 Todesopfer. Ihre Ziele waren Polizeistationen, Bahnlinien und Fahrzeuge, die sich auf einer Schnellstraße in Belutschistan befanden. Die gewalttätigsten Angriffe ereigneten sich am Montag, den 26.08.2024, auf einer Schnellstraße, die die Provinzen Belutschistan und Punjab im Distrikt Musa verbindet. Dort fingen bewaffnete Männer Busse und Lastwagen ab und erschossen, nach Angaben lokaler Quellen, 23 Arbeiter aus Punjab, nachdem sie deren Identität überprüft hatten. Die pakistanische Armee teilte mit, 21 separatistische Militante in Belutschistan getötet zu haben. (…) Im Jahr 2023 verübten sie etwa 110 Angriffe und ca. 62 in den ersten Monaten des Jahres 2024, so die Zahlen des Pakistan Institute for Peace Studies mit Sitz in Islamabad. (Aljazeera, 26.08.2024)

3. Die pakistanische Polizei meldete am heutigen Samstag den Tod von mindestens zwei ihrer Angehörigen bei einer Explosion, die sich in der Nähe eines Polizeibusses in der Stadt Quetta, der Hauptstadt der Provinz Belutschistan im Südwesten des Landes, ereignete (…), wobei sie ersten Berichten zufolge durch die Detonation eines am Straßenrand platzierten Sprengsatzes verursacht wurde. (Dar Al Hilal, 14.09.2024)

Viertens: Neben den Angriffen auf pakistanische Armee- und Polizeikräfte haben diese Gruppen auch damit begonnen, gezielt chinesische Staatsbüger zu attackieren und chinesische Projekte ins Visier zu nehmen, die mit dem China Economic Corridor-Projekt in Pakistan zusammenhängen. Diese Angriffe lassen sich wie folgt darstellen:

1. In Belutschistan werden mehrere Großprojekte betrieben, die unter der Leitung Pekings laufen. Fünf chinesische Arbeiter, die auf der Baustelle des Dasu-Wasserkraftwerks in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa tätig waren, kamen zusammen mit ihrem pakistanischen Fahrer bei einem Selbsmordanschlag ums Leben. (Alhurra, 27.08.2024)

2. Sechs Menschen kamen bei bei einem Selbstmordattentat, das ihren Konvoi traf, zu Tode. Es ist der dritte schwere Anschlag innerhalb einer Woche, der gegen chinesische Interessen in Pakistan gerichtet war. Die beiden vorherigen Explosionen zielten auf einen Luftwaffenstützpunkt und einen strategischen Hafen in der Provinz Belutschistan im Südwesten des Landes ab, wo China Milliarden in Infrastrukturprojekte investiert. (Alsharq al-Awsat, 26.03.2024).

3. Der Belutschistan-Befreiungsarmee gehört auch die Majeed-Brigade an, die „Selbstmordanschläge“ verübt. Einer ihrer herausstechendesten Angriffe war der Selbstmordanschlag vom April 2022, der dem chinesischen Institut an der Universität Karachi galt, die sich in der Provinz Sindh befindet. (Aljazeera.net, 01.02.2024)

4. Diese Angriffe wiederholen sich: von der Tötung chinesischer Ingenieure im August 2018 (Reuters, 08.11.2018) über einen Anschlag auf das chinesische Konsulat in Karatschi im November 2018 (Sky News Arabia, 23.11.2028) bis hin zum Attentat auf ein Luxushotel im Mai 2019, das in der Regel von Chinesen bewohnt wird und sich in der belutschischen Stadt Gwadar befindet (Alhurra, 05.12.2019), dem Ort, in dem der bekannte, von Peking errichtete Hafen liegt.

5. Die Anschläge der Separatisten gelten zudem chinesischen Interessen und chinesischen Arbeitern in Belutschistan. Zuletzt (13.08.2024) griffen sie einen Konvoi an, der chinesische Ingenieure zum Hafen von Gwadar bringen sollte. Auch andernorts kam es zu Vorfällen, die zum Tod chinesischer Akademiker führten, welche für das Projekt des chinesisch-pakistanischen Wirtschaftskorridors tätig waren. Dieser Korridor gilt als eine Säule der chinesischen Seidenstraßeninitiative. „Die Angriffe zielen darauf ab, dem chinesisch-pakistanischen Wirtschaftskorridor zu schaden,“ sagte Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif. (Al-Arabi, 30.08.2024)

Fünftens: Dirigiert werden diese Anschläge, die sich sowohl gegen die Interessen Chinas als auch gegen die pakistanische Armee richten, von Indien. Und hinter Indien stehen die USA:

1. Indiens Interesse an diesen Angriffen auf die pakistanische Armee kann man an folgenden Punkten festmachen:

a) Im Jahr 2018 verwies die Zeitung The News International auf Sicherheitsberichte, denen zufolge Indien mehr als 50 Milliarden Rupien (261 Millionen US-Dollar) bereitgestellt habe, um zu versuchen, durch Unruhen in Belutschistan den Wirtschaftskorridor zu treffen. (Aljazeera.net, 15.05.2022)

b) Der Generalstabschef der pakistanischen Armee General Raheel Sharif und der Ministerpräsident der Region Belutschistan sowie der Senatsvorsitzende, Reza Rabbani, beschuldigten den indischen Geheimdienst, darin verwickelt zu sein. Sharif wies darauf hin, dass Indien riesige Wirtschaftsprojekte im Wert von 46 Milliarden Dollar sabotieren wolle, die von China in Belutschistan initiiert wurden. Neu-Delhi befürchte, dass dies negative Auswirkungen auf die eigene Wirtschaft haben werde. „Es versucht, die Region zu destabilisieren und das Wirtschaftskorridorprojekt zwischen Pakistan und China zu treffen“, erklärte er. (Noon Post, 18.08.2016)

c) Jene Gruppe ist nun erneut in Erscheinung getreten, nachdem sie die Verantwortung für einen am 29. Juni verübten Selbstmordanschlag auf die pakistanische Börse in Karatschi, der Wirtschaftsmetropole des Landes, übernommen hatte, bei dem sieben Menschen ums Leben kamen. Direkt nach dem Anschlag beschuldigte Pakistan Indien, den Anschlag geplant und die Belutschistan-Befreiungsarmee und alle weiteren belutschischen separatistischen Bewegungen unterstützt zu haben. (Al-Araby Al-Jadeed, 07.12.2020)

d) Im vergangenen Jahr (04.09.2023) nahm Pakistan Gulzar Imam, den Anführer und Gründer der im Januar 2022 entstandenen sogenannten Belutschistan-Nationalarmee, fest. Diese ist für dutzende Anschläge in Belutschistan und Punjab verantwortlich. Das Presseorgan des pakistanischen Militärs zitierte den Hauptnachrichtendienst der Armee mit den Worten: „Gulzar Imam reiste nach Indien und Afghanistan. Feindliche Geheimdienste haben versucht, ihn dazu zu benutzen, gegen Pakistan und seine nationalen Interessen zu arbeiten.“ (Aljazeera, 09.12.2023)

2. Der Nutzen, den die USA von den Angriffen der Belutschistan-Armee haben, wird anhand folgender Punkte deutlich:

a) Indien wird seit 2014 bis heute von US-treuen Vasallen, die der Partei Baharatia Janata angehören, regiert. Angeführt wird die Partei von Modi, der für die Umsetzung der Chinapolitik der USA sorgt. Alles, was Indien gegenüber China unternommen hat und weiter unternimmt, geschieht im Rahmen amerikanischer Interessen mit indischen Mitteln.

b) Pakistans Außenministerin Hina Rabbani Khar warnte die USA vor einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten ihres Landes. So hatte sich die Ministerin geäußert, nachdem der US-Kongress eine Resolution verabschiedete, die Belutschistan das Selbstbestimmungsrecht zuerkennt. Allerdings sei sich die pakistanische Ministerin darüber im Klaren, dass diese Resolution nicht die offizielle Politik der US-Regierung widerspiegele. (BBC, 20.02.2012)

c) Im Jahr 2022 unterzeichneten die Vereinigten Staaten ein Abkommen mit der Regierung Belutschistans zum Bau der ersten Schule für polizeiliche Ermittlung im Land. Damit kam den USA eine wichtige Rolle bei der Entwicklung juristischer und polizeilicher Ermittlung sowie im Bereich der öffentlichen Ordnung in der Region zu. Damit setzten die USA einen Fuß in die Tür, um sich in die Angelegenheiten Belutschistans einzumischen!

Sechstens: Wir sehen also, dass es für die USA von Interesse ist, separatistisch-nationalistische Bewegungen in Belutschistan zu nutzen, um im Rahmen ihrer Chinapolitik Pekings Interessen zu bedrohen. Es ist sogar offensichtlich, dass sowohl Washington als auch Indien, der loyale Getreue der USA, diese Bewegungen ausnutzen. Indien, das einen Konflikt mit China aufgrund von Grenzstreitigkeiten führt, ist bestrebt, Chinas Interessen zu treffen. Gleichzeitig dient es damit den amerikanischen Interessen. All diese amerikanischen Ziele werden heute realiter erfüllt. So ist Pakistans Armee derzeit auf eigenem Terrain beschäftigt - weit weg von Indien und vor allem von Kaschmir. Mit der Bekämpfung der Rebellion und der Separatistengruppen in Belutschistan lenkten die USA das pakistanische Militär erfolgreich ab: Infolge der Eskalation des Konflikts in der Region entsandte die pakistanische Regierung 80.000 Soldaten, um die belutschischen Organisationen zu bekämpfen. (Aljazeera.net, 02.01.2024). Die üblicherweise gegen Neu-Delhi gerichteten verbalen Attacken und Drohungen verebbten und wurden durch Drohungen in Richtung Terrorismus und Rebellen ersetzt. Von pakistanischer Seite aus war die Front für Indien nun sicher. In der Folge wurden Indiens Streitkräfte entlang der Grenze zu China stationiert, wo es anschließend zu Gefechten kam. Dies ist von den USA auch so gewollt, um China durch die Konfrontation mit Indien zu beschäftigen.

Siebtens: Was Großbritannien betrifft, so fehlen zwar die Beweise für die Aktivitäten der Briten bzw. ihrer Vasallen am Golf in Pakistanisch-Belutschistan. Jedoch lässt eine Spaltung innerhalb der Befreiungsarmee Belutschistans im Jahr 2010 unter der Führung von Mehran Marri, der die britische Staatsbürgerschaft besitzt und die Vereinigte Belutschische Armee gründete (Aljazeera.net, 01.02.2024), darauf schließen, dass Großbritannien versucht, innerhalb der separatistischen Gruppen in Belutschistan Einfluss zu gewinnen. Doch im Vergleich zu den USA und Indien ist der britische Einfluss gering. So ist Großbritanniens hegemoniale Präsenz in Indien und Pakistan stark zurückgegangen, da mittlerweile US-treue Vasallen dort an der Regierungsmacht sind.

Achtens: Fazit aus den obigen Ausführungen:

1. Das herrschende Regime in Pakistan hätte das Thema Belutschistan, also die Region, die Teil des pakistanischen Territoriums ist, gemäß der islamrechtlich vorgeschriebenen Betreuungspflicht behandeln müssen, nämlich mit Güte und Gerechtigkeit. Die Nutzung des öffentlichen Eigentums Belutschistans hätte allen Staatsbürgern, einschließlich der Belutschen, ermöglicht werden müssen. Stattdessen behandelte Pakistan die Angelegenheit als Sicherheitsproblem durch Töten und Verhaften, und nicht durch gute Betreuung, wie es der Islam vorschreibt:

«الْإِمَامُ رَاعٍ وَمَسْئُولٌ عَنْ رَعِيَّتِهِ»

Der Imam ist ein Hirte und für seine Bürger verantwortlich. (bei al-Buḫārī überliefert)

2. Ebenso hätten es die bewaffneten Organisationen in Belutschistan nicht zulassen dürfen, sich von den Feinden des Islam (USA und Indien) gegen ihr eigenes Land instrumentalisieren zu lassen. Genauso wenig hätten sie auf die Zersplitterung und Teilung des Staates hinwirken dürfen, denn dies stellt im Islam ein gewaltiges Vergehen dar. Wer sich darauf einlässt, macht sich einer schweren Sünde schuldig. So bilden die Muslime eine einzige, unteilbare Umma:

(إِنَّ هَذِهِ أُمَّتُكُمْ أُمَّةً وَاحِدَةً وَأَنَا رَبُّكُمْ فَاعْبُدُون)

Diese ist eure Gemeinschaft eine einzige Umma und Ich bin euer Herr, so dienet Mir! (21:92)

3. Der dritte, schwerwiegendste und bitterste Grund jedoch besteht einerseits in der Loyalität des herrschenden Regimes in Pakistan zu den USA und dessen Umsetzung der US-Befehle. So wird Pakistan mit inneren Angelegenheiten beschäftigt, anstatt seine Streitkräfte auf die Befreiung Kaschmirs auszurichten . Auf der anderen Seiten suchen die separatistischen Organisationen in Belutschistan Unterstützung bei den Ungläubigen und Götzendienern, was im Islam alles verboten ist:

(وَلَنْ يَجْعَلَ اللهُ لِلْكَافِرِينَ عَلَى الْمُؤْمِنِينَ سَبِيلا)

Und Allah wird den Ungläubigen über die Gläubigen keine Macht gewähren. (4:141)

4. Die wahre Einheit der pakistanischen Bevölkerungsgruppen lässt sich nur wiederherstellen, wenn die Gesetze des Islam umgesetzt werden und sich die Idee der wahren islamischen Geschwisterlichkeit etabliert. Es muss die Idee der Gleichheit aller Muslimen in der Nutzung der Erträge aus dem öffentlichem Eigentum wie etwa Gas und Mineralien in der Praxis umgesetzt werden, damit Ungerechtigkeit, Armut und Ausgrenzung unter den Muslimen Belutschistans und unter anderen muslimischen Völkern beseitigt werden. Der Islam hat den Tribalismus ausgemerzt, ihn für absolut verboten erklärt und für eine Verbrüderung unter den Muslimen gesorgt.

(إِنَّمَا الْمُؤْمِنُونَ إِخْوَةٌ فَأَصْلِحُوا بَيْنَ أَخَوَيْكُمْ وَاتَّقُوا اللهَ لَعَلَّكُمْ تُرْحَمُونَ)

Wahrlich, die Gläubigen sind Brüder. So schlichtet zwischen euren Brüdern und fürchtet Allah, auf dass euch Barmherzigkeit widerfahre. (49:10)

Gleichzeitig sollte diese Geschwisterlichkeit des Islam die Muslime dazu anspornen, mit jenen zusammenzuarbeiten, die auf die Errichtung des einen islamischen Staates hinarbeiten: des Rechtgeleiteten Kalifats, das die Quelle ihrer Einheit, ihres Stolzes und ihrer wahren Geschwisterlichkeit bildet, und dies ist der gewaltige Gewinn!

(وَيَوْمَئِذٍ يَفْرَحُ الْمُؤْمِنُونَ* بِنَصْرِ اللهِ يَنْصُرُ مَنْ يَشَاءُ وَهُوَ الْعَزِيزُ الرَّحِيمُ)

An diesem Tage werden die Gläubigen sich freuen, über den Sieg Allahs. Er verleiht den Sieg, wem Er will. Er ist der Starke, der Barmherzige. (30:4-5)

14. Rabīʿ al-Auwal 1446 n. H.
17.09.2024
Nach oben

Seitenkategorie

Links

Die westlichen Länder

Muslimische Länder

Muslimische Länder