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H.  10 Rajab 1430 No: 015
M.  Samstag, 04 Juli 2009

Das Kopftuch einer Frau entlarvt die deutschen Politiker

 

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Am vergangenen Mittwoch erstach ein Deutscher eine muslimische Frau ägyptischer Abstammung in einem deutschen Gerichtssaal vor Augen der deutschen Justiz. Die Auseinandersetzung geht auf den vergangenen August zurück, als der Mann an einem öffentlichen Platz die Frau beschimpfte und als Terroristin bezeichnete, weil sie ein Kopftuch trug. Die Frau strengte daraufhin einen Beleidigungsprozess an und das Landgericht verurteilte den Mann zu einer Geldstrafe. Nach Urteilsverkündung zog der Mann ein Messer und stach wie wild auf die schwangere Muslimin ein. Mit 18 Messerstichen verstarb sie noch am Tatort.

Diese Bluttat ereignete sich nur wenige Tage nach den Äußerungen des deutschen Innenministers Wolfgang Schäuble zur Islamkonferenz und der Situation der Muslime in Deutschland. So antwortete er auf die Frage, ob die Deutschen nach wie vor Angst vor dem Islam hätten, mit den Worten: „Nein, das glaube ich nicht." Als man ihm entgegenhielt, dass laut einer Allensbach-Umfrage aus dem Jahr 2006 80 Prozent der deutschen Bürger und Bürgerinnen die Muslime für fanatisch und 60 Prozent den Islam mit der Demokratie für unvereinbar hielten, meinte er: „Zunächst ist mein Vertrauen in Umfragen sehr begrenzt. Und ich glaube, gerade in den vergangenen Jahren hat unsere Gesellschaft viel dazugelernt. Vorurteile haben abgenommen, der Widerstand gegen Moscheebauten zum Beispiel auch."

Offenbar sollte der Herr Innenminister den Meinungsumfragen mehr Vertrauen schenken und das Vertrauen in sich selbst etwas hinterfragen. Denn der Mord an dieser muslimischen Frau straft ihn der Lüge und legt offen, dass er in einer Scheinwelt lebt und die Realität einfach ignoriert. Die Tatsachen belegen nämlich, dass der Hass auf den Islam und die Muslime in der deutschen Gesellschaft weit verbreitet ist und sogar bis zum Mord geführt hat.

Wer trägt nun dafür die Verantwortung? Ist nicht die deutsche Politik daran schuld? Hat nicht die deutsche Kanzlerin Merkel gesagt, dass die Europäer ihre christlichen Werte gegenüber den „islamistischen Fanatikern und den Feinden der Demokratie" verteidigen müssten? Vielleicht ist gerade dieser Deutsche ihrem Aufruf gefolgt. Und das Resultat war der Mord an einer Muslimin, weil sie ein Kopftuch trägt.

Der Mord an dieser muslimischen Frau wegen ihres Kopftuchs hat eine Wahrheit offengelegt, die von den deutschen Politikern gefürchtet wird. Er hat offengelegt, dass das Problem nicht bei den Muslimen, sondern bei den anderen liegt. Das Problem liegt bei den Politikern, die die Muslime zum Dialog, zu Toleranz und Integration aufrufen, gleichzeitig aber ihren Völkern fast schon jeden Muslim und jede Muslimin als Terroristen bzw. Terroristin darstellen. Systematisch wird dieses Bild in den Mainstream-Medien geschürt. Jawohl, das Problem liegt bei jenen, die vorgeben an die Werte der Aufklärung zu glauben, wie Freiheit, Toleranz und Respekt vor dem anderen, in Wahrheit aber das Bild einer Kopftuch tragenden Frau nicht ertragen können.

Das ist die Wahrheit für denjenigen, der sie wirklich sehen will. Und wie es Nietzsche formulierte: „Warum sieht der Mensch die Dinge nicht? Er steht selber im Wege: er verdeckt die Dinge". Es ist doch wohl anzunehmen, dass die deutschen Politiker die Aussage ihres Philosophen besser kennen als wir.

Datum: 10. Radschab 1430 n. H.
3. 7. 2009 n. Chr.

 

D. I. Shaker Assem
Mediensprecher von Hizb-ut-Tahrir
für den deutschsprachigen Raum

 

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