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H.  5 Dhu al-Qi'dah 1435 No:
M.  Sonntag, 31 August 2014

Aufruf an die kämpfenden Milizen und Stämme im Irak und den Ländern aš-Šāms   Beendet das Kämpfen untereinander, denn die USA benützen euren Bruderkrieg, um militärisch in euren Ländern zu intervenieren!

Im Irak und in Syrien überschlagen sich die Ereignisse. Damit einher geht die Erklärung Obamas vom 18.08.2014 sowie die seines Verteidigungsministers Hagel und des Generalstabchefs Dempsey in ihrer Pressekonferenz am 22.08.2014. Sie alle sprachen über die langfristige Obama-Strategie bezüglich einer Militärintervention in der Region und über ihr Vorhaben zur Gründung einer internationalen Allianz, die die amerikanische Militärintervention stützen soll. All das geschieht, nachdem von einigen Leuten in der Region - Politikern und Armeeangehörigen - offene Forderungen nach einer amerikanischen Intervention „zur Rettung" (!) der Situation laut geworden waren. Und tatsächlich begannen die USA mit einer Luftintervention im Irak. Auch die nationale syrische Oppositionskoalition hatte am 16.08.2014 die USA dazu gedrängt, in Syrien gleichermaßen zu intervenieren wie im Irak. Sie richtete die tadelnde bzw. flehende Frage an die Amerikaner, warum diese mit zweierlei Maß missen: So intervenierten sie im Irak, aber nicht in Syrien!

Die USA, die nach ihrer barbarischen Aggression in Afghanistan und im Irak und ihren Drohnenangriffen in Pakistan und im Jemen von den Muslimen und den Bewohnern der Region geächtet werden, sind heute zum „Hoffnungsträger" geworden, von dem man sich Gutes erwarten möchte. Freiwillig und mit vollstem Wohlwollen drängt man sie sogar danach, militärisch zu intervenieren! Es ist wahrlich eine böse Sache, die noch schlimmer ist als eine Intervention unter Zwang und Gewalt. Dass man nämlich von einer Schlange angegriffen wird und sich ihr entgegenstellt, ist tausendmal besser, als wenn man die Schlange mit eigenen Händen ins Haus trägt und diese einen selbst, die eigenen Kinder und alle Hausbewohner tötet! Es scheint aber, als ob die Augen jener, die sich mit dem Feuer der USA schützen wollen, trüb geworden sind, ihre Ohren taub und ihre Blicke undurchsichtig vernebelt.

Was hat aber die Zeit und den Ort für solch gewaltige Ereignisse geebnet? Was hat das Bestreben der USA, ihre geplanten Verschwörungen und ihr Wunsch nach Intervention zu einer Forderung einiger Bewohner in der Region selbst gemacht, die diese ohne Scheu und ohne Scham mit vollem Munde verkünden?

Wer die Lage untersucht, wird feststellen, dass die USA sich die Kämpfe zwischen den aufständischen Milizen in Syrien und im Irak zunutze machen. Nachdem diese Bewegungen ausgezogen waren, um die Herrschaft der Tyrannen zu beseitigen, kämpfen sie nun - bis auf jene, denen Allah Gnade erwiesen hat - gegeneinander! Der Kampf ist zu einem Bruderkrieg geworden, statt zu einem Kampf gegen den ungläubigen Kolonialisten und das Regime, zu dessen Bekämpfung sie ausgezogen sind! Trotz all dem hält keine der kämpfenden Seiten inne, um sich die Frage zu stellen: Warum passiert das alles? In welcher Relation steht das alles zum erklärten Ziel, zu dem diese Gruppen ursprünglich ausgezogen sind? Auch hält keiner von ihnen inne, um sich zu fragen: Warum kämpfen sie eigentlich gegeneinander - die IS (Islamischer Staat) und die anderen Gruppierungen? Warum kämpfen sie gegeneinander um befreite Gebiete, anstatt für die Befreiung anderer Gebiete aus den Händen des Regimes zu kämpfen?!

Ihr Muslime! Von unserer Position aus als Hizb-ut-Tahrir rufen wir die Muslime in der IS, in den anderen bewaffneten Bewegungen sowie in den Stämmen dazu auf, mit dem Kampf gegeneinander aufzuhören und sich zu versöhnen. Sie dürfen sich nicht an die Ungerechten anlehnen, so dass sie das Feuer berührt. Wir sprechen sie aus Besorgnis um die Interessen der Muslime an, wobei Schmerz und Trauer unsere Herzen erfüllen, wenn wir sehen, wie die IS und die anderen Bewegungen alle den Takbir ausrufen, aber gleichzeitig jede Seite darauf bedacht ist, die andere zu erledigen. In quälendem Schmerz sprechen wir sie alle an und richten in Hoffnung und Zuversicht folgenden Aufruf an sie:

Erstens: An die Bewegung IS, dass sie in ihren Taten Allah fürchtet und das Töten von Muslimen beendet. Denn das Blut eines Muslims ist teuer bei Allah! Auch soll sie ihre ungerechtfertigte Verkündung eines behaupteten Kalifats zurücknehmen. Denn der Weg zum Kalifat ist bekannt und nicht unbekannt. Der Gesandte Allahs (s) hat ihn in seiner sīra klar und deutlich dargelegt: Er führt über die Unterstützungsforderung von machtvollen Personen in einem Land, das über staatliche Grundzüge verfügt. Danach erfolgt die baiʿa von den Einwohnern dieses Landes aus Wohlwollen und freier Wahl. Doch die IS hat nicht das umgesetzt, was das islamische Recht verpflichtend vorgibt. Und jede Handlung, die nicht dem Gebot des islamischen Rechts entspringt, führt zu Streitigkeiten und fitna. Und so geschah es auch: Die Kämpfe zwischen der IS und den anderen Gruppierungen entbrannten und die Beziehung zwischen ihr und den anderen wurde in Blut getränkt. Die Einwohner jedes Ortes, in den die IS eindringt, flüchten vor ihr, anstatt Sicherheit bei ihr zu finden. Die IS muss umkehren und von solch sündhaften Fehlern ablassen. Denn wer einsichtig umkehrt und von Fehlern ablässt, ist tugendhaft.

Zweitens: An die anderen kämpfenden Gruppen, die bei den USA, dem Westen, den Vasallen und ihren Gefolgsleuten Hilfe suchen: Eure Zuhilfenahme der kolonialistischen Ungläubigen ist eine Sünde und zeugt von Blindheit und mangelndem Durchblick. Wie können euch denn die USA und der Westen bei der Beseitigung der Vasallen, die sie selbst eingesetzt haben, unterstützen, ohne gleichzeitig die Absicht zu haben, euch an deren Stelle als neue Vasallen einzusetzen? Jeder vernünftige Mensch weiß, dass so ein Hilferuf dem Versuch gleichkommt, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Ist denn unter euch kein rechter Mann?

Drittens: An die Stämme, an den Großmut eurer Männer, an die Wärme eurer islamischen Gefühle, an die Hochachtung und den Respekt, den die Menschen euch entgegenbringen! Unterstützt niemanden von diesen muslimischen Gruppen, die sich gegenseitig bekämpfen. Denn sie bekämpfen nicht die kolonialistischen Ungläubigen. Obwohl sie den Aufstand gegen die tyrannischen Regime erklärt haben mit der Absicht, diese zu beseitigen, schließen sie sich nicht zusammen, um diesen Regimen entgegenzutreten. Vielmehr sammeln sie ihre List, um sich gegenseitig zu bekämpfen. So nehmt sie an die harte Hand und führt sie allesamt auf den Pfad der Rechtleitung, damit ihre Ausrichtung eine einzige wird: hin zum rechtgeleiteten Kalifat. Einem Kalifat, unter dessen Schutz die Menschen Sicherheit finden und sich nicht fürchten. Dann werden sie auch Teilung und Zerstückelung ächten, ebenso wie Regionalismus und Kantondenken.

Viertens: Letztendlich richten wir uns auch an jene, die unter die āya fallen:

(إِلَّا مَنْ رَحِمَ رَبُّكَ)

Außer denjenigen, denen Allah Gnade erwiesen hat. (11:118)

An jene, die wahr machten, was sie Allah gegenüber gelobten, die sich gegenseitig den Eid leisteten, Allah und Seinen Gesandten zu unterstützen, um das rechtgeleitete Kalifat zu errichten. Ebenso wenden wir uns an jene, die sich vom Kampf gegen die anderen islamischen Bewegungen abwandten und sich weiterhin für das Ziel einsetzen, für das sie ausgezogen waren. Ihnen allen sagen wir: Haltet an der Wahrheit fest, auf der ihr steht! Die Behauptungen der Leute, die euch zahlenmäßig kleiner sehen als jene Gruppen, die im Blut der Muslime versinken, dürfen euch nichts anhaben. Denn eine kleine, wahrhafte Gruppe wiegt schwerer bei Allah als eine große, die im Unrecht untergeht. Denn wahrlich, die Nachfolge gebührt den Gottesfürchtigen:

(وَنُرِيدُ أَنْ نَمُنَّ عَلَى الَّذِينَ اسْتُضْعِفُوا فِي الْأَرْضِ وَنَجْعَلَهُمْ أَئِمَّةً وَنَجْعَلَهُمُ الْوَارِثِينَ)

Und Wir wollen jenen, die im Lande als schwach erachtet wurden, Huld erweisen, sie zu Führern machen und als Erben einsetzen.

Ihr Muslime! Seit nunmehr sechzig Jahren hält die Partei Hizb-ut-Tahrir unumstößlich an der Wahrheit fest, zu der sie aufruft. Sie folgt punktgenau der Methode des Gesandten Allahs (s) in der Forderung nach Unterstützung (alab an-nura), um die Herrschaft des Islam auf Erden zu errichten. Nicht um Haaresbreite ist sie davon abgewichen, trotz der verbreiteten Behauptung, dass die Unterstützungsforderung ein langer Weg sei und der Einsatz von Gewalt zur Etablierung der Herrschaft über die Menschen schneller und naheliegender sei. Diese Leute haben nicht begriffen, dass es nicht um die Erlangung einer Herrschaft - irgendeiner Herrschaft - geht und nicht um das Beschreiten eines Weges - irgendeines Weges. Es geht vielmehr um die Gründung des Kalifats gemäß dem Plan des Prophetentums und der Weg dahin ist der Weg, den der Gesandte Allahs (s) vorgezeichnet hat. Durch die Offenbarung des Allmächtigen und Allweisen hat er (s) ihn klar dargelegt. Jede andere Methode könnte durchaus in schnellerer Zeit zur Herrschaft führen - es wird aber eine kranke, morbide Herrschaft sein, die weder Allah noch Seinen Gesandten noch die Gläubigen zufriedenstellt.

Das Kalifat ist keine leere, inhaltlose Floskel. Es ist ein geschütztes und sicheres Kalifat, zu dem die Menschen hinziehen, um in seinen Gefilden Schutz und Sicherheit zu finden, nicht um aus Angst und Unterdrückung davor zu flüchten. Ein Kalifat, in dem die Menschen ihres Lebens, ihrer Familienehre, ihres Vermögens und ihrer Wohnstätte sicher sind; nicht eine Herrschaft, in der das Blut vergossen, die Familienehre verletzt und die Häuser zerstört werden und man sich darüber hinaus am Vermögen der anderen vergeht! Ein Kalifat, das das Gute nicht nur in den Ländern der Muslime verbreitet, sondern das Gute mit seiner Kultur in die Welt hinausträgt. Ein Kalifat, in dem der Muslim und Nichtmuslim Sicherheit findet und jeder in Gerechtigkeit und Zufriedenheit sein Recht bekommt.

Hizb-ut-Tahrir ist der Lotse, der sein Volk nicht belügt. Die Partei ist von euch und steht mit euch bei diesem Aufruf. Sie ruft jeden auf, der Verstand und Herz besitzt, jeden, der hört und Zeuge ist: Er soll sich nach Kräften einsetzen - auch wenn sich seine Kraft auf ein halbes Wort beschränkt -, um die Kämpfe zwischen den Muslimen der IS und der anderen aufständischen Gruppierungen sowie der Stämme zu beenden. Vielleicht ist es noch nicht zu spät. Die Muslime müssen den Kampf gegeneinander beenden und sich in geschlossener Reihe der alliierten militärischen Intervention entgegenstellen, die von den USA geplant und angeführt wird. Möge dieser Zusammenschluss die amerikanische Allianz im Mark treffen und ihren Schaden abwenden, bevor er sich breit macht. Dieser Aufruf ist mit Allahs Willen aufrichtig und ehrlich gemeint. Wir sprechen damit jeden an, der ein Herz hat oder Gehör besitzt und Zeuge ist. Auf dass ihm eine wirkungsvolle, effektive Rolle bei der Unterstützung des Islam und der Muslime und beim Zurückschlagen der List der kolonialistischen Ungläubigen zukomme! Was hingegen diejenigen anlangt, die weder hören noch sehen, so hat uns der Allmächtige und Gewaltige ihren Zustand kundgetan:

(إِنَّ شَرَّ الدَّوَابِّ عِنْدَ اللَّهِ الصُّمُّ الْبُكْمُ الَّذِينَ لَا يَعْقِلُونَ)

Wahrlich, schlimmer als das Vieh sind bei Allah die Tauben und Stummen, die nicht begreifen. (8:22)

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