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Ägypten wilaya
H. 2 Dhu al-Qi'dah 1446 | No: 1446/32 |
M. Mittwoch, 30 April 2025 |
Presseverlautbarung
Der Suezkanal: Ein Blick auf Trumps Aussagen und die Position des ägyptischen Regimes
In einem neuen Akt überheblicher Arroganz erklärte US-Präsident Donald Trump auf der Plattform „Truth Social“, amerikanische Schiffe sollten kostenlos durch den Suez- und den Panamakanal fahren dürfen. Dabei behauptete er, die Vereinigten Staaten hätten „diese beiden Kanäle erschaffen“, und wies seinen Außenminister an, entsprechende Abkommen auszuhandeln, die diese koloniale Forderung untermauern sollen.
Diese provokante Äußerung löste eine Welle offizieller und medialer Empörung in Ägypten aus. Eine Abgeordnete des Verteidigungs- und Sicherheitsausschusses im Parlament verurteilte die Aussage und bezeichnete sie als Verletzung der ägyptischen Souveränität. Trotz der breiten öffentlichen Empörung reagierte das Regime selbst mit einem Schweigen, was die Schwäche dessen Position gegenüber international vordiktierten Vorschriften widerspiegelt. Es verdeutlicht das Ausmaß seiner Abhängigkeit und Unterwürfigkeit gegenüber dem kolonialen Westen sowie seine völlige Unfähigkeit, die Souveränität – oder auch nur den Anschein von (vermeintlicher) nationaler Würde – zu verteidigen.
Der Suezkanal stellt eine zentrale Lebensader des Welthandels dar. Laut Angaben der Suezkanalbehörde passierten im Jahr 2023 über 26.000 Schiffe die Wasserstraße und erzielten Einnahmen in Höhe von rund 9,4 Milliarden US-Dollar. Durch den Kanal fließen etwa 12 % des weltweiten Handelsvolumens und 30 % des globalen Containertransports. Trotz dieser enormen Bedeutung bleibt die Kontrolle über den Kanal jedoch an die koloniale Weltordnung gebunden, die mit dem Vertrag von Konstantinopel von 1888 Ägypten zur Gewährleistung der freien Schifffahrt für alle Staaten verpflichtete – einschließlich der kriegführenden, nichtmuslimischen Nationen. Die Verwaltung des Kanals und die staatliche Souveränität darüber liegen zwar bei Ägypten, das berechtigt ist, Durchfahrtsgebühren zu erheben. Dennoch ist auch dieses rechtliche Rahmenwerk ein Produkt der internationalen Ordnung, die im 19. Jahrhundert von den Kolonialmächten durchgesetzt wurde – zu einer Zeit, als die islamische Umma sich in einem Zustand politischen und militärischen Niedergangs befand.
Trumps Äußerung drückt treffend die Grundeinstellung des Westens gegenüber der muslimischen Welt aus. Sie betrachten unsere Ressourcen als ihr gemeinsames Eigentum und sehen uns als abhängige Kolonien ohne Recht auf tatsächliche Souveränität. Das Einmischen in unsere Angelegenheiten gilt ihnen als selbstverständliches Recht. Dies ist Teil einer altbekannten, aber weiterhin praktizierten kolonialen Politik, die einst vom britischen Lord Cromer wie folgt formuliert wurde: „Wir haben Ägypten nicht um Ägyptens willen besetzt, sondern im Interesse unserer eigenen Vorteile.“ Und nun belebt Trump genau diese dreiste Logik erneut – in einer Zeit, in der die herrschenden Regime ihren westlichen Herren treu ergeben sind.
Die Wasserstraßen, die durch das Gebiet der Muslime verlaufen, sind Teil des öffentlichen Eigentums und müssen gemäß den Bestimmungen der Scharia verwaltet werden – nicht nach weltlichen Gesetzen oder kolonialen Verträgen. Im Islam gilt grundsätzlich, dass Meerengen und Wasserwege, die sich innerhalb der muslimischen Länder befinden, den folgenden Rechtsvorschriften unterliegen:
- Die vollständige Souveränität über diese Wasserwege liegt beim islamischen Recht und seiner Ordnung, verkörpert durch das Kalifat.
- Die Regelung des Schiffsverkehrs erfolgt nach dem Ermessen des Kalifats, entsprechend dem, was dem Wohl seiner Bürger dient – nicht gemäß Verträgen, zu denen die Umma gezwungen wurde.
- Das Erheben von Gebühren
Der Suezkanal ist ein untrennbarer Teil des ägyptischen Bodens, der wiederum ein Teil der islamischen Länder ist. Daher ist es weder erlaubt, darauf zu verzichten, noch ihn internationalen Organisationen zu unterstellen oder zu einer uneingeschränkten Durchfahrt zu verpflichten. Dies kann nur durch die Errichtung des zweiten rechtgeleiteten Kalifats nach dem Plan des Prophetentums erreicht werden – eines Kalifats, das die islamischen Länder vereint, ihre Kontrolle über ihre Ressourcen zurückgewinnt und dessen Errichtung das Volk Ägyptens – Allahs Bollwerk auf Erden – gemeinsam mit Hizb-ut-Tahrir energisch anstreben muss.
(يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُواْ اسْتَجِيبُواْ لِلّهِ وَلِلرَّسُولِ إِذَا دَعَاكُم لِمَا يُحْيِيكُمْ)
O ihr, die ihr glaubt! Leistet Allah und dem Gesandten Folge, wenn er euch zu dem aufruft, was euch Leben gibt. (8:24)
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