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Großbritanien

H.  21 Sha'aban 1440 No: 1440 AH / 15
M.  Samstag, 27 April 2019

Presseverlautbarung

Die Krise, in der sich der Kapitalismus befindet, kann nicht gelöst werden, indem man lediglich die Wirtschaft optimiert

Der Kapitalismus befindet sich zweifelsfrei in einer Krise. Diese Tatsache findet in den Mainstreammedien zunehmend Erwähnung. Was sich herauskristallisiert hat ist, dass die Finanzkrise im Jahr 2008 die mangelnde Regulierung der Banken offengelegt hat, sodass zur Rettung des Kapitalismus eine Reihe von Änderungen vorgenommen werden müssen. Die linke Fraktion setzt sich erneut durch und fordert mehr Regierungskontrolle, während die liberale rechte Fraktion, mal abgesehen von einigen Detailangelegenheiten, nur wenig Widerstand leistet.

Dies alles erinnert stark an jene nabelschauenden Ökonomen, die nach der großen Weltwirtschaftskrise des 20. Jahrhunderts und nach dem Zweiten Weltkrieg über unzählige Änderungen und Ergänzungen der Wirtschaftspolitik diskutierten. Die gegenwärtige Ära der neoliberalen Ökonomie, welche für die jüngste Wirtschaftskrise verantwortlich ist, ist nur ein weiteres gescheitertes Experiment der kapitalistischen Ökonomen.

Unser Scheitern und die grundlegend fehlerhafte Natur des Kapitalismus, sowie die Notwendigkeit einer Alternative zwingen uns dazu, das Gute und den Wohlstand hinzunehmen, den der Kapitalismus und seine Marktkräfte mit sich bringen. Dies, obwohl der Kapitalismus grundlegende Wirtschaftswissenschaften nicht für sich beansprucht.

Noch immer bittet man uns darum zu akzeptieren, dass Zusammenbrüche und Turbulenzen, sowie der ständige Wechsel zwischen Inflation und Deflation zum alltäglichen Leben gehören. Dies trotz des Elends und des Schadens, den diese Umstände für die Welt mit sich bringen, und obwohl sie einzig und allein durch die kapitalistische Ideologie verursacht werden.

Die kapitalistische Ideologie ist untrennbar mit dem Säkularismus verbunden, einem Überzeugungsfundament, das für die Trennung der Religion vom täglichen Leben steht. Zusammen mit seinen Theorien von Freiheit und Demokratie hat der Säkularismus unmittelbar zu Korruption, Repressalien und der erbärmlichen Vorherrschaft durch den Liberalismus geführt, unter der die Welt heute zu leiden hat. Der Kapitalismus ist eine verdorbene Ideologie. Sie bemächtigt stets eine wohlhabende Elite, deren einziges Interesse ihr eigener Wohlstand ist.

Die kapitalistische Ideologie erlaubt es den Verbrechern in der Regierung, Gewalt gegen Zivilisten anzuwenden, um die Massen zu unterdrücken und Morde um des wirtschaftlichen Gewinns willen zu verüben. Ob wir über die Zerstörung unseres Planeten, die weit verbreitete Armut oder die Anwendung der „Tit for tat“-Strategie gegen Zivilisten sprechen: die Kapitalisten stehen immer im Mittelpunkt und versuchen verzweifelt, von ihrer Beteiligung an derartigen Problemen abzulenken.

Den Armen wird vorgeworfen, dass sie faul oder unproduktiv seien, während die Politik der Reichen, welche den eigentlichen Grund für die Armut der Menschen darstellt, ignoriert wird. Die Zerstörung unseres Planeten führt man darauf zurück, dass zu selten auf erneuerbare Energien zurückgegriffen wird, oder aber auf mangelndes Recycling. Gleichzeitig ignoriert man den übermäßigen Konsum der Kapitalisten. Dem Mörder, der Muslime in Christchurch tötete, wirft man vor, dass er von Rechtsextremen irregeleitet wurde, während der anhaltende Krieg der Kapitalisten gegen den Islam, der dem Schutz ihrer kolonialen Vorherrschaft über die muslimischen Länder dient, ignoriert wird.

Aktuell versuchen die kapitalistischen Medien, den Islam für den verabscheuungswürdigen Mord an Zivilisten in Sri Lanka verantwortlich zu machen. Dabei schenkt man dem Missstand der Angreifer keine Beachtung. Immer wieder zeigen gründliche Untersuchungen, dass Menschen, die in einen derartigen Massenmord an Zivilisten verwickelt waren, in erster Linie von einem Gefühl von Groll und Frustration über den repressiven Kolonialismus angetrieben wurden.

Der Islam verbietet derartige Übergriffe kategorisch. Ebenso verbietet der Islam die koloniale Unterdrückung durch den Kapitalismus. Der Kapitalismus hingegen lässt der herrschenden Elite jedweden Freiraum, den diese ausnutzt, um entweder wirtschaftlichen Nutzen aus dem Volk zu ziehen, oder aber ihre unzähligen Verbrechen zu vertuschen.

Die Abwesenheit des Islams in Form eines Kalifatsstaats ist der Grund dafür, weshalb die kapitalistische Ideologie die Völker ungehindert niedermähen kann. Wenn das Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums zurückkehrt, wird – so Allah (t) will – denjenigen, die die Fehlerhaftigkeit des Kapitalismus erkennen, eine wahrhaftige Alternative zu diesem geboten werden. Dann, und nur dann, werden wir Zeugen darüber werden, wie das Leid, welches von der kapitalistischen Elite verursacht wird, ein Ende nimmt.

Yaḥyā Nisbet

Medienvertreter von Hizb-ut-Tahrir / Großbritannien

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