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Kirgisistan

H.  12 Jumada I 1440 No: 1440/04
M.  Freitag, 18 Januar 2019

 Presseverlautbarung

100 Jahre sind seit der Pariser Friedenskonferenz vergangen;
Die Geschichte wird nicht des Wissens wegen studiert, sondern um aus ihr Lehren zu ziehen.

(Übersetzt)

Genau 100 Jahre ist es her, dass am 18. Januar 1919 die Pariser Friedenskonferenz in Frankreich stattfand. Mit dieser Konferenz fand der Erste Weltkrieg sein Ende, wobei die Siegermächte über das Schicksal der besiegten Länder entschieden. Es ist bekannt, dass Großmächte die Geschichte zu ihren Gunsten umschreiben. In vielerlei Hinsicht wurden historische Fakten anlässlich des diesjährigen Jahrestags der Pariser Friedenskonferenz verfälscht oder zumindest verzerrt dargestellt. Wir warnen das kirgisische Volk vor den bevorstehenden Gefahren und rufen zur Beseitigung dieser Gefahren auf!

Der Erste Weltkrieg begann im Jahr 1914, als der Kolonialkonflikt zwischen den damaligen Kolonialmächten eskalierte. Deutschland führte diesen Krieg an, da der Nutzen, den es sich aus dem Kolonialismus versprach, für Deutschland ausblieb. Die aktiv am Krieg beteiligten Mächte waren zweigeteilt: einerseits das sogenannte Triple Entente, ein informelles Bündnis zwischen dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Russland, und andererseits die Mittelmächte, die sich aus Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien zusammensetzten. Großbritannien, Frankreich und Russland zogen bekanntermaßen den größten Nutzen aus dem Kolonialismus, insbesondere aber Großbritannien, das zum damaligen Zeitpunkt die Position der Weltführungsmacht innehatte. Deutschland versuchte diese Position an sich zu reißen. Im Jahr 1915 wechselte das damalige Königreich Italien die Seiten und schloss sich den alliierten Mächten des Triple Entente an. Das osmanische Kalifat und Bulgarien traten an Italiens Stelle, wodurch das sogenannte Vierbund zustande kam. Es ist notwendigerweise zu erwähnen, dass das osmanische Kalifat ein Islamischer Staat war. Die Europäer suchten Rache und strebten nach den Ländereien des osmanischen Kalifats. Insbesondere Großbritannien, Frankreich und Russland hatten deutlich weitreichendere Ambitionen…

Der Erste Weltkrieg endete mit dem Sieg der aus der Triple Entente hervorgegangenen Kriegskoalition. Der Erste Weltkrieg fand formal sein Ende, als die Siegermächte die sogenannten Pariser Vorortverträge mit den unterlegenen Mittelmächten schlossen: der Versailler Vertrag mit dem Deutschen Reich, der Vertrag von Saint-Germain mit Österreich, der Vertrag von Neuilly-sur-Seine mit Bulgarien, der Vertrag von Trianon mit Ungarn und der Vertrag von Sèvres mit dem osmanischen Kalifat. Der Vertrag von Sèvres wurde später revidiert, als der Vertrag von Lausanne unterzeichnet wurde, wodurch das Kalifat abgeschafft und auf dessen Ruinen die Republik Türkei gegründet wurde.

Was Zentralasien anlangt, so wurde es zum Ende des 19. Jahrhunderts vom zaristischen Russland besetzt. Nach der Gründung der Sowjetunion gehörte Zentralasien zum Territorium der Sowjetunion. Der Erste Weltkrieg hatte verheerende Folgen für Zentralasien. Die Bevölkerung der zentralasiatischen Länder wurde von Russland ihres Eigentums beraubt. Die Männer mussten Zwangsarbeiten leisten, wobei die Mehrheit von dieser Zwangsarbeit nie zurückkehrte. Diese Situation führte zu Protesten der lokalen muslimischen Bevölkerung gegen den Kolonialismus. Die Muslime bezeichneten ihre Revolution als Kampf gegen den Atheismus. Die Aufstände wurden blutig niedergeschlagen, wodurch 500.000 Menschen ums Leben kamen. Dieses Massaker ist in Kirgisistan allgemein als „Urkun“ bekannt. Infolge der repressiven Polizeigewalt, welche gegen Aufständische angewandt wurde, sowie der Erniedrigung Chinas, starben 12% der Bevölkerung Nordkirgisistans. In Turkestan verhungerten mehr als eine Million Menschen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Völkerbund gegründet. Das Ziel dieser Organisation sollte angeblich darin bestehen, den „Frieden“ in der Welt dauerhaft zu sichern. Tatsächlich strebte diese Organisation jedoch danach, die Kontrolle der Siegermächte über ihre Kolonien sicherzustellen. Das wahre Ziel dieser Organisation wurde schnell offensichtlich, doch war die Gier der Kolonialmächte unersättlich. Auch als der Zweite Weltkrieg ausbrach, hieß es, dass man den Frieden anstreben würde. Die Vereinten Nationen wurden gegründet und stellten die Vorherrschaft der Siegermächte sicher. Doch noch immer konnte die Gier der miteinander rivalisierenden Siegermächte nicht gesättigt werden. Um einander der Kolonien zu berauben kreierten die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion einen künstlichen Krieg, den sie als „Kampf um die Unabhängigkeit“ bezeichneten. Die lokale Bevölkerung erlitt in diesem Krieg hohe Verluste, konnte die erhoffte Unabhängigkeit jedoch nie erlangen. Darauf folgte der Kalte Krieg, der mit dem Zerfall der Sowjetunion endete. Nachdem der Kalte Krieg beendet war, wurde Amerika zum ersten und einzigen Land der Welt ohne einen tatsächlichen Konkurrenten. Die Vereinigten Staaten nahmen sich nun den Islam zum Feind, um die Wiedererrichtung des rechtgeleiteten Kalifats zu verhindern und andere Mächte ihrer Kolonien zu berauben, damit sie diese zu ihren eigenen machen konnten. Die Amerikaner schufen die Idee vom „Krieg gegen religiösen Extremismus und Terrorismus“ und setzten diesen Krieg in die Tat um. Sie besetzten Afghanistan und den Irak und intervenierten in Syrien, um sich dem nahenden Kalifat in den Weg zu stellen. Durch ihre Intervention konnten sie alle gegen die Muslime aufbringen.

Aus dem Interessenskonflikt der großen Kolonialmächte konnte das kirgisische Volk nie einen Nutzen ziehen. Die Aufstände von Osh im Jahr 1990, der Putsch im Jahr 2005 und der Putsch im Jahr 2010 sind allesamt Ereignisse, die auf den Kolonialismus zurückzuführen sind. Bis heute ist Zentralasien – einschließlich Kirgisistan – ein Opfer des Kolonialkonflikts und damit Spielball der Kolonialmächte. Russland, die Vereinigten Staaten und China konkurrierten miteinander und wandten im Rahmen dessen eine Vielzahl von Kolonialmethoden an.

Vor diesem Hintergrund warnen wir das kirgisische Volk davor, den Kolonialkonflikten zum Opfer zu fallen.

O Volk von Kirgisistan! Fallt den schmutzigen Plänen der Kolonialisten nicht zum Opfer!

O ihr Muslime in Kirgisistan! Ihr könnt euch dem Kolonialismus nur entziehen und euch selbst vor der Erniedrigung durch eure Feinde retten, indem ihr zum Islam in seiner vollständigen Form zurückkehrt! Werft einen Blick auf die Geschichte und vergesst nicht, dass es einen Zeitpunkt gab, an dem China, Russland und die Vereinigten Staaten zeitgleich die ǧizya an das Kalifat bezahlten. Ihr werdet nur zu Ruhm und Ehre gelangen können, indem ihr das rechtgeleitete Kalifat wiedererrichtet. Daher rufen wir euch dazu auf, den Islam gänzlich zu erlernen und seinen Bestimmungen folge zu leisten. Wir laden euch zum Studium der islamischen Ideen ein, sodass ihr im Diesseits und im Jenseits zu den Gewinnern gehören möget.

Allah (t) sprach:

﴿إِنَّمَا كَانَ قَوْلَ الْمُؤْمِنِينَ إِذَا دُعُوا إِلَى اللَّهِ وَرَسُولِهِ لِيَحْكُمَ بَيْنَهُمْ أَنْ يَقُولُوا سَمِعْنَا وَأَطَعْنَا وَأُوْلَئِكَ هُمْ الْمُفْلِحُونَ

Die Rede der Gläubigen, wenn sie zu Allah und Seinem Gesandten gerufen werden, damit er zwischen ihnen richte, besteht nur darin, dass sie sagen: "Wir hören und gehorchen." Das sind diejenigen, denen es wohl ergeht. (24:51)

Ferner sprach Er (t):

﴿يا أَيُّهَا ٱلَّذِينَ آمَنُواْ ٱتَّقُواْ ٱللَّهَ وَكُونُواْ مَعَ ٱلصَّٰادِقِينَ

O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah und seid mit den Wahrhaftigen!(9:119)

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