Sonntag, 20 Jumada al-thani 1446 | 22/12/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

Von Hizb ut-Tahrir   an die Herrscher in den Ländern der Muslime - Könige, Präsidenten und Emire -,   von den Ausläufern des Pazifischen Ozeans im Osten, wo sich Indonesien befindet,   bis zur Küste des Atlantischen Ozeans im Westen, wo Marokko liegt.

Gepriesen sei Allah, Segen und Frieden über den Gesandten Allahs, seine Angehörigen, seine Gefährten und diejenigen, die ihm gefolgt sind.

Ihr wisst, dass wir seit geraumer Zeit keine Delegation mehr zu euch entsandt oder einen Brief an euch gerichtet haben, in dem wir eure Unterstützung für die Gründung des rechtgeleiteten Kalifats fordern. Dies ist darauf zurückzuführen, dass wir mit eigenen Ohren gehört und eigenen Augen gesehen haben, wie ihr dem Kalifat den Rücken zukehrt und den richtigen Rechtsbelegen aus dem Koran und der Sunna des Gesandten Allahs (s.), die den Einsatz für die Errichtung des Kalifats vorschreiben, zuwiderhandelt. Mehr noch, diese Belege erklären den Tod desjenigen, der sich nicht für die Aufstellung eines Kalifen einsetzt, zu einem Tod der vorislamischen Zeit der Unwissenheit (Éáhiliyya). Der Kalif verdient nämlich „im Nacken" jedes Muslims den Treueeid (BaiÝa). Ist diese BaiÝa im Nacken eines Muslim nicht vorhanden, so stirbt er gemäß foldendem Hadith, den Muslim auf dem Wege des Abdullah Ibn Umar überliefert, den Tod der Éáhiliyya:

« ومن مات وليس في عنقه بيعة مات ميتة جاهلية»

„Und wer stribt, ohne im Nacken eine BaiÝa zu tragen, stirbt einen Tod der Éáhiliyya"

Mit dieser Formulierung wird die große Sündhaftigkeit desjenigen unterstrichen, der sich von dieser Tätigkeit abwendet.Das gilt für jeden einzelnen Muslim in einer Gemeinschaft.

Was nun den Herrscher betrifft, so ist seine Strafe größer und seine Sünde schlimmer. Allah, der Erhabene, hat nämlich jenen Herrschern, die nicht nach dem regieren, was Er herabgesandt hat, das Kalifat nicht verkünden, das vollziehen, was Allah verboten hat, sich mit den Ungläubigen verbünden und ihnen im Bestreben, bei ihnen Stärke zu finden, Zuneigung entgegenbringen, Schlimmstes angedroht.

So haben die Verse des Koran den Herrscher, der nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat, und den Islam negiert, als Ungläubigen bezeichnet. Der Erhabene sagt:

(ومن لم يحكم بما أنزل الله فأولئك هم الكافرون)

„Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat, so sind dies die Ungläubigen." (5:44)

Jenen Herrscher, der nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat, den Islam aber nicht negiert, bezeichnen die Verse des Koran als Frevler und Ungerechten. So sagt der Erhabene:

(ومن لم يحكم بما أنزل الله فأولئك هم الظالمون)

„Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat, so sind dies die Ungerechten." (5:45)

Auch sagt Er:

(ومن لم يحكم بما أنزل الله فأولئك هم الفاسقون)

„Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat, so sind dies die Frevler." (5:47)

Und jenen Herrscher, der das begeht, was Allah untersagt hat, und sich mit den Ungläubigen, den Feinden Allahs und der Muslime, verbündet und ihnen im Bestreben, bei ihnen Stärke zu finden, Zuneigung entgegenbringt, haben die Verse des Koran zu den Heuchlern gezählt, denen eine schmerzliche Pein zuteil wird. Der Erhabene sagt:

(يا أيها الذين آمنوا لا تتخذوا عدوي وعدوكم أولياء تلقون إليهم بالمودة وقد كفروا بما جاءكم من الحق)

„Ihr, die ihr glaubt! Nehmt nicht meine und eure Feinde zu Verbündeten, indem ihr ihnen Zuneigung entgegenbringt, obwohl sie das ablehnen, was an Wahrheit zu euch gekommen ist." (60:1)

Auch sagt der Erhabene:

( بشر المنافقين بأن لهم عذاباً أليماً الذين يتخذون الكافرين أولياء من دون المؤمنين أيبتغون عندهم العزة فإن العزة لله جميعاً )

„Und verkünde den Heuchlern die Frohbotschaft, dass ihnen eine schmerzliche Pein zuteil wird. Diejenigen, die anstelle der Gläubigen die Ungläubigen zu Verbündeten nehmen. Suchen sie etwa Stärke bei ihnen? Wahrlich, die ganze Stärke liegt bei Allah." (4:139)

Aus all diesen Gründen und wegen eurer besagten Realität, haben wir, wie ihr wisst, eine entsprechende Haltung euch gegenüber eingenommen und seit geraumer Zeit keine Delegationen mehr zu euch geschickt und keinen Brief, in dem wir eure Unterstützung für die Gründung des Kalifats fordern, mehr an euch gerichtet.

Allerdings haben sich in letzter Zeit zwei Faktoren verstärkt eingestellt, deren Gewicht beachtlich zugenommen hat und die uns veranlasst haben, eine andere Haltung einzunehmen. Diese beiden Faktoren sind:

Erstens: Der beachtliche Zuspruch, den die Idee des Kalifats bei den Muslimen in letzter Zeit gefunden hat. Zuvor kamen sie in Dutzenden oder Hunderten zu den Vorträgen, Veranstaltungen und Konferenzen, die Hizbut-Tahrir zum Thema Kalifat veranstaltet hat. Heute kommen sie zu Tausenden, ja sogar zu Hunderttausenden und mehr. Dies beweist, dass das Kalifat auch vom praktischen und nicht nur vom intellektuellen Aspekt her zur Angelegenheit der Muslime geworden ist.

Ein Herrscher, der über diesen Umstand nachdenkt und sich damit wirklich auseinandersetzt, wird der Massenbewegung der Muslime hin zum Kalifat, zu seiner Errichtung und seiner Unterstützung nicht entgegentreten.

Zweitens: Die neue Strategie, die der Westen, allen voran die USA, für die islamische Welt festgelegt hat. Diese manifestiert sich im Entfachen von Unruhen, der Unterstützung von Abspaltungen und anschließender Besatzung und Aggression. Darauf folgt die Festlegung neuer Regierungsformen, seien sie föderaler, konföderaler oder autonomer Natur. Dies führt notwendigerweise zur Ausmusterung jener Herrscher, die obsolet geworden sind und die nun auch um ihr Diesseits gebracht werden, nachdem sie zuvor bereits ihren Glauben verloren haben, weil sie nicht nach dem regieren, was Allah herabgesandt hat, und den Feinden Allahs Verbündete waren.

Einem Herrscher, der darüber nachdenkt und sich damit wirklich auseinandersetzt, wird dies eine Lehre sein - und was für eine!

Diese beiden Umstände haben uns sehr zu denken gegeben. So kam es zu diesem Brief, den wir nun an euch richten. Erwähnenswert ist, dass wir euch im Hinblick auf die Überreichung dieses Briefes in drei Kategorien eingeteilt haben:

Die erste Kategorie regiert islamische Länder, in denen die Voraussetzungen eines wirklichen Staates gegeben sind. Unserer Delegation ist es dort möglich - wenn auch unter Schwierigkeiten - zum Herrscher zu gelangen. Dieser Gruppe wird der Brief durch unsere Delegation überreicht.

Die zweite Kategorie regiert islamische Länder, in denen ebenfalls die Voraussetzungen eines wirklichen Staates gegeben sind. Jedoch hat sich der dortige Herrscher mit einem bösen Sicherheitsapparat und schlimmen Schergen umgeben. Er befahl ihnen, das Wort der Wahrheit von ihm fernzuhalten, werde es ihm nun durch Einzelpersonen oder Delegationen überbracht. Dieser Kategorie werden wir unseren Brief auf eine andere Weise zukommen lassen, ohne eine Delegation zu entsenden.

Die dritte Kategorie regiert islamische Länder, in denen keine Voraussetzungen für einen wirklichen Staat vorhanden sind. Dazu kommen noch einige Regenten, wo es keinen Sinn macht, mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Was diese Kategorie anlangt, so haben wir es nicht eilig, ihnen den Brief zukommen zu lassen.

Auf diese Art haben wir euch in drei Kategorien eingeteilt und den Brief in dieser Weise übermittelt.

Ihr Herrscher in den Ländern der Muslime!

Vielleicht fragt ihr euch, wie es Hizbut-Tahrir wagen kann, zu uns vorzudringen und uns ohne entsprechende Titel anzureden. Kennt die Partei denn unsere Härte nicht? Fürchtet sie denn nicht, dass die Delegation nicht wohl auf zurückkehrt?

Wir haben euch deswegen ohne Titel angesprochen, weil wir Umständlichkeit beim Reden nicht mögen, ebenso wenig die Anbiederung bei der Ansprache. Was eure Härte anlangt, so kennen wir sie sehr wohl. Hat uns doch der Gewaltige, der erhabene Unterwerfer darüber berichtet:

(وإذا بطشتم بطشتم جبارين)

„Und wenn ihr zuschlägt, so schlägt ihr mit Härte zu." (26:130)

Wir wissen aber, dass die Härte Allahs größer und gewaltiger ist:

(إن بطش ربك لشديد)

„Und die Härte deines Herrn ist wahrlich gewaltig." (85:12)

Was nun unsere Angst um unsere Delegation anlangt, so sind wir überzeugt, dass uns nur das treffen wird, was Allah uns vorbestimmt hat:

(قل لن يصيبنا إلا ما كتب الله لنا هو مولانا وعلى الله فليتوكل المؤمنون )

„Sprich: ‚Es trifft uns nur das, was Allah uns vorbestimmt hat. Er ist unser Beschützer, und auf Allah sollen die Gläubigen vertrauen.‘" (9:51)

Vielleicht meint ihr, dass Hizb ut-Tahrir nur danach strebt, die Herrschaft zu übernehmen.

Wir sagen euch, dass wir nur danach streben, die islamische Lebensweise auf Erden durch die Errichtung des rechtgeleiteten Kalifats wiederaufzunehmen. Dem haben wir uns in Befolgung des Gebots Allahs und Seines Gesandten mit Leib und Seele verschrieben. Das Streben nach Herrschaft, irgendeiner Herrschaft, ist nicht unser Ziel. Vielmehr geht es um die Erfüllung der großen Pflicht des Kalifats, das nicht nur für uns eine große Pflicht ist, sondern für jeden Muslim. Für den Herrscher ist diese Pflicht sogar noch größer und zwingender.

Vielleicht meint ihr auch, dass Hizb ut-Tahrir im Streben nach der Errichtung des Kalifats einer Illusion nachhängt und fügt möglicherweise hinzu: „Auch wenn wir hypothetisch annehmen, das Kalifat würde gegründet, so werden die Großmächte darüber herfallen und es vernichten.

Wir sagen euch aber, dass derjenige einer Illusion nachhängt, der nicht an die Gründung des Kalifats glaubt. Das Kalifats wird - so Gott will - bald eine reale Tatsache sein. Dies wird durch die folgenden vier Fakten bestätigt:

Erstens: Das Versprechen Allahs, des Erhabenen, an diejenigen, die gläubig sind und das Rechte tun, sie zu Nachfolgern auf Erden zu machen, wie er jene, die vor ihnen waren, zu Nachfolgern machte. Der Erhabene sagt:

(وعد الله الذين آمنوا منكم وعملوا الصالحات ليستخلفنهم في الأرض كما استخلف الذين من قبلهم وليمكنن لهم دينهم الذي ارتضى لهم وليبدلنهم من بعد خوفهم أمناً يعبدونني لا يشركون بي شيئاً ومن كفر بعد ذلك فأولئك هم الفاسقون)

„Verheißen hat Allah denjenigen, die glauben und gute Werke tun, dass er sie gewiss zu Nachfolgern auf Erden macht, wie Er jene zu Nachfolgern machte, die vor ihnen waren, und dass Er Ihnen gewiss ihre Glaubensordnung, die Er ihnen gutgeheißen hat, festigen wird, und dass Er Ihnen gewiss Ihren Stand in Sicherheit verwandeln wird, auf dass sie Mich verehren und Mir nichts zur Seite stellen. Wer aber hernach ungläubig wird, so sind dies die Frevler." (24:55)

Zweitens: Die Prophezeiung des Gesandten Allahs (s.) über die Rückkehr des rechtgeleiteten Kalifats gemäß dem Prophetenplan. Dies wird sich nach der Gewaltherrschaft ereignen, in der wir uns heute befinden. So heißt es in einem Hadith, den Ahmad auf dem Wege des Hudhaifa Ibn Al-Yaman überliefert hat:

Es sprach der Gesandte Allahs (s.):

„Das Prophetentum wird unter euch weilen, solange Allah es weilen lässt. Sodann wird Er es aufheben, sobald Er es aufheben will. Dann wird ein Kalifat gemäß dem Prophetenplan folgen. Es wird weilen, solange Allah es weilen lässt. Sodann wird Er es aufheben, sobald Er es aufheben will. Dann wird eine bevorrechtete Herrschaft folgen. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt. Sodann wird Er sie aufheben, sobald Er sie aufheben will. Dann wird eine Gewaltherrschaft folgen. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt. Sodann wird Er sie aufheben, sobald Er sie aufheben will. Danach wird ein Kalifat nach dem Prophetenplan folgen." Dann schwieg der Gesandte Allahs.

Drittens: Eine vitale, aktive Umma, die sich zusehends dem Einsatz für die Errichtung des Kalifats widmet und auch zusehends diesen Einsatz unterstützt, bis dass sich die Verheißung Allahs erfüllt. Sodann wird sie auch bereit sein, über das Kalifat zu wachen und es schützend zu umschließen. Mit zunehmender Schnelligkeit wendet sich nämlich die Umma ihrem eigentlichen Wesen zu, das Allah für sie bestimmt hat. Der Erhabene sagt:

(كنتم خير أمةٍ أخرجت للناس تأمرون بالمعروف وتنهون عن المنكر وتؤمنون بالله)

„Ihr seid die beste Gemeinschaft, die den Menschen je hervorgebracht wurde. Ihre gebietet das Rechte und verbietet das Unrecht und glaubt an Allah." (3:110)

Viertens: Eine Partei, die Allah ergeben und aufrichtig Seinem Gesandten gegenüber ist. Sie schreitet entschlossen voran, sich Tag und Nacht einsetzend, auf dass sich die Verheißung Allahs und die Prophezeiung Seines Gesandten durch ihre Hand erfüllt. Sie fürchtet um Allahs willen den Tadel eines Tadelnden nicht. Mit Allahs Hilfe wird sie weder schwach noch lässt ihre Entschlossenheit nach, und sie wird daran festhalten, bis Allahs Befehl gekommen ist.

Es scheint, als ob es sich bei dieser Partei um die Erfüllung jener Aussage des Gesandten Allahs handelt, die Muslim auf dem Wege des Thauban in folgendem Hadith überliefert:

«لا تزال طائفة من أمتي ظاهرين على الحق لا يضرهم من خذلهم حتى يأتي أمر الله وهم كذلك...»

„Weiterhin wird eine Gruppe aus meiner Umma die Wahrheit emporheben. Durch jene, die sie im Stich lassen, wird sie keinen Schaden nehmen. Sie wird so verweilen, bis Allahs Befehl gekommen ist ..."

Bereits einer dieser vier Fakten macht klar, dass es sich beim Einsatz für das Kalifat um keinen Einsatz für eine Illusion handelt. Erst recht trifft das zu, wenn alle vier Fakten vorhanden sind.

Nun zur Behauptung, dass die Großmächte sofort über das Kalifat herfallen und es vernichten würden, sobald es entsteht. Diese Behauptung wird durch die laufenden Ereignisse klar widerlegt. So hat es die führende Großmacht auf der Welt, die Vereinigten Staaten von Amerika, samt ihren Verbündeten nicht vermocht, sich im Irak und Afghanistan sicher festzusetzen. Dies, obwohl es sich dort um den Widerstand einzelner Muslime handelt, die nicht einmal über ein Zehntel der materiellen Stärke ihrer Gegner verfügen. Darüber hinaus sind diese Einzelpersonen kein Staat mit entsprechend zu berücksichtigenden materiellen und zahlenmäßigen Möglichkeiten.

Wenn nun diese Staaten samt ihrer Führungsmacht es nicht vermocht haben, in Irak und Afghanistan stabil Fuß zu fassen und vor dem Widerstand einzelner Muslime zu bestehen, wie sollen sie es dann schaffen, über ein Kalifat herzufallen und es zu zerstören? Derjenige, der so eine Behauptung äußert, kann nur blind im Auge und im Herzen sein, sodass er die Größe des Islam und des islamischen Staates nicht begreifen kann. Er begreift auch nicht die Bedeutung der göttlichen Aussage:

(إن تنصروا الله ينصركم ويثبت أقدامكم)

„Wenn ihr Allahs (Sache) helft, wird Er euch helfen und euren Füßen festen Halt geben." (47:7), und ebenso nicht der Aussage:

(إنا لننصر رسلنا والذين آمنوا في الحياة الدنيا ويوم يقوم الأشهاد)

„Wahrlich! Wir werden unsere Gesandten und die Gläubigen im diesseitigen Leben unterstützen und am Tage, an dem die Zeugen sich erheben." (40:51)

Auch begreift er nicht die Bedeutung des folgenden Hadithes des Gesandten Allahs (s.), den Al-Buchari und Muslim überliefert haben (Formulierung wie bei Al-Buchari):

«نصرت بالرعب مسيرة شهر»

„Ich bin mit der Angst aus einer Monatsreise Entfernung unterstützt worden." Darüber hinaus begreift so eine Person die historisch Wahrheit nicht, dass die islamische Armee - so Gott will - unbesiegbar ist.

Zusätzlich zur Tatsache, dass die Großmächte durch den Widerstand einzelner Muslime nicht in der Lage sind, sich im Irak und Afghanistan festzusetzen, kommt noch ein weiteres Faktum hinzu: Diese Staaten hätten es niemals vermocht, ihren Fuß auf afghanischen oder irakischen Boden zu setzen, wenn nicht die Vasallenherrscher in den islamischen Ländern ihnen den Luftraum, die Gewässer und den Boden ihrer Länder zur Verfügung gestellt hätten. Diese Länder fungierten als Stützpunkte, von denen aus die Bomber der Großmächte zu ihrem Angriffskrieg starteten. Die Herrscher in den Ländern der Muslime waren somit Stütze und Hilfe für die Großmächte in ihrer Aggression. Der beste von ihnen gab vor, zwischen den USA und ihren Verbündeten auf der einen Seite und der Bevölkerung des Iraks bzw. Afghanistans auf der anderen einen neutralen Standpunkt einzunehmen, während die Flugzeuge und Flotten der USA und ihrer Verbündeten die Länder der Muslime bombardierten.

Wenn das Kalifat jedoch gegründet ist, wird der Zustand dieser Vasallenherrscher ein anderer sein. Wer von ihnen wird es dann wagen, sich dem Kalifat entgegenzustellen, wo doch die Umma es schützen und bewachen wird? Diese Vasallen werden - freiwillig oder unfreiwillig - verschwinden. Die Feinde werden dann keinen Verräter mehr finden, der ihnen die Tore zu den islamischen Ländern öffnet, damit sie mühelos eintreten können.

So Gott will wird das Kalifat in nicht allzu langer Zeit reale Tatsache sein. Ihre Festigkeit und ihr Fortbestand werden - so Gott will - ebenso definitiv gewährleistet sein, und die Staaten, die heute groß sind, werden mit samt ihrem Machtkonstrukt zusammenbrechen.

Schließlich werdet ihr euch vielleicht fragen - und damit recht haben -, warum 000 000 eine Delegation zu uns schickt und uns diesen Brief schreibt, wenn die Partei doch mit überwiegender Annahme - wenn nicht mit Sicherheit - weiß, dass wir ihrem Aufruf nicht folgen werden.

Ihr könnt euch diese Frage stellen und damit durchaus recht haben. Wir haben euch jedoch eine Delegation geschickt bzw. euch diesen Brief geschrieben in Befolgung der Aussage unseres erhabenen und weisen Herrn:

(قالوا معذرةً إلى ربكم ولعلهم يتقون)

„Sie sagten: ‚Als Entschuldigung gegenüber unserem Herrn und auf dass sie sich vielleicht fürchten.‘" (7:164)

Vielleicht fürchtet ihr euch und erinnert euch an das Jenseits, den Tag der Abrechnung. Den Tag, an dem der Erhabene und Gewaltige der gerechte Richter ist. An diesem Tage gibt es kein Unrecht - es gibt entweder das Paradies oder das Feuer.

(فمن زحزح عن النار وأدخل الجنة فقد فاز)

„Wer nun vom Feuer entfernt und ins Paradies eingeführt wurde, der hat wahrlich gewonnen." (3:185)

Vielleicht fürchtet ihr euch und erkennt, dass ihr, egal wie lange ihr lebt, irgendwann begraben werdet. Ihr werdet Throne und Kronen aufgeben, Prunk und Reichtum und ebenso reichhaltige Gärten. Euer Zustand wird gleich folgender Beschreibung sein:

(كم تركوا من جنات وعيون، وزروع ومقام كريم، ونعمة كانوا فيها فاكهين، كذلك وأورثناها قوماً آخرين، فما بكت عليهم السماء والأرض وما كانوا منظرين)

„Wie viel haben sie denn an Gärten und Quellen verlassen, an Pflanzen und ehrwürdigem Stand, an Genüssen, in denen sie freudig verweilten. So haben Wir es einem anderen Volke vererbt. Weder Himmel noch Erde haben ihretwegen eine Träne vergossen, auch wurde ihnen kein Aufschub gewährt." (44:29)

Vielleicht fürchtet ihr euch und erkennt, wie schwer die Sünden wiegen, die ihr trägt. Ihr habt das Richten nach dem, was Allah offenbart hat, ausgesetzt, den Dschihad auf dem Wege Allahs aufgegeben und euch mit den Feinden Allahs verbündet. Viele muslimische Länder sind unter euren Augen verloren gegangen, sei es Palästina, Kaschmir, Zypern, Osttimor, die Zerstückelung des Iraks und Afghanistans oder die Abtrennung des Südsudans. Zu erwähnen sind auch die Massaker in Somalia und in Tschetschenien. All dem steht ihr auf zweierlei Art gegenüber: Entweder habt ihr euch an der Veräußerung beteiligt oder seid untätig und schweigt dazu wie ein Grab, was zu Erniedrigung und Demütigung führte und aufeinanderfolgende Katastrophen. Trotzdem seid ihr weder reuig noch lässt ihr euch ermahnen:

(أولا يرون أنهم يفتنون في كل عام مرة أو مرتين ثم لا يتوبون ولا هم يذَّكرون)

„Sehen sie denn nicht, dass sie ein- oder zweimal im Jahr geprüft werden? Und doch sind sie nicht reuig und lassen sich nicht ermahnen." (9:126)

Vielleicht fürchtet ihr euch und denkt über die beiden Umstände nach, die auch uns gehörig zu denken gaben und zu diesem Brief führten, den wir an euch richten. Vielleicht folgt ihr dem darin enthaltenen Aufruf und erleichtert euch damit von einigen eurer Sünden, sodass sich die Bücher eurer Taten an jenem Tage erhellen, an dem kein Geld und keine Kinder nützen, nur wer Allah mit aufrichtigem Herzen entgegentritt.

Wenn ihr dem Aufruf in diesem Brief zur Unterstützung des Kalifats Folge leistet, so wird unsere Delegation euch Gehör schenken. Sie wird euch dann erneut aufsuchen, um das zu erörtern, was in Konsequenz darauf an Maßnahmen zu setzen ist. Leistet ihr dem Aufruf Folge, während unsere Delegation nicht bei euch ist, so könnt ihr über die u. a. Adressen des Medienbüros Kontakt mit uns aufnehmen. Sobald uns eure Zustimmung erreicht, lassen wir euch unsererseits eine Nachricht mit dem zukommen, was in Konsequenz darauf zu tun ist.

Leistet ihr diesem Aufruf aber nicht Folge, so wisset, dass ihr Allah nichts anhaben und das Kalifat nicht verhindern könnt. Es wird - so Gott will - durch Seine Verheißung und die Frohbotschaft Seines Gesandten entstehen. Nur ihr werdet das Gewand von Schande und Verlust im Diesseits und Jenseits tragen.

(ذلك هو الخسران المبين )

„Dies ist wahrlich der klare Verlust." (22:11)

Wir haben somit verkündet und ermahnt - und sind folglich entschuldigt.

(والله غالب على أمره ولكن أكثر الناس لا يعلمون)

„Und Allah ist Herr über seine Entscheidung, doch die meisten Menschen wissen es nicht." (12:21)

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