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بسم الله الرحمن الرحيم
Es ist mehr als ein Verbrechen, mehr als ein Skandal, was in Palästina passiert! Gibt es unter euch, ihr Wetteiferer im Bösen, keinen rechtschaffenen Mann?
Ist es nicht mehr als ein Verbrechen, wenn die Rolle der Fatah, an welche die Menschen die Hoffnung zur Befreiung Palästinas - ganz Palästinas - geknüpft hatten, in einer Regierung im Westjordanland im Schatten der Besatzung endet, die weder Entscheidungsvermögen noch Macht noch irgendeine Souveränität besitzt? Sie feiert sogar mit Gesang und Fanfaren, dass sie die Hamas und ihre Milizen aus den Verwaltungsgebieten der Behörde „verbannt" hat, anstatt die Streitkräfte der Israelis zu verbannen und ihnen zu verbieten, die Gebiete nach Lust und Laune zu durchstreifen.
Ist es nicht ebenso mehr als ein Verbrechen, wenn die Rolle der Hamas, an welche die Menschen genauso die Hoffnung zur Befreiung Palästinas - ganz Palästinas - geknüpft hatten, in einer Regierung in Gaza im Schatten der Besatzung endet, die gleichfalls weder Entscheidungsvermögen noch Macht noch irgendeine Souveränität besitzt? Sie richtet sogar ein Dankgebet an Gott, weil sie Gaza von der Fatah und ihren Milizen „befreit" hat, anstatt Gaza aus der Gewalt der Israelis und ihrer Politik zu befreien, die darauf abzielt, Gaza durch ihre tagtägliche Aggression in den Würgegriff zu nehmen?
Stellt es nicht mehr als ein Verbrechen dar, wenn die beiden Parteien das erreichen, was Israel nicht vermocht hat, nämlich die klare und offene Verkündung der nicht nur namentlichen, sondern auch strukturellen und politischen Teilung des Westjordanlandes und des Gazastreifens?
Ist es nicht darüber hinaus mehr als ein Verbrechen, ja mehr als ein Skandal, wenn das reine Blut des palästinensischen Volkes durch die Hände jener vergossen wird, die in verlogener und betrügerischer Weise behauptet haben, dass sie zum Schutz des palästinensischen Volkes entstanden sind?
Ihr Muslime!
Für jeden mit Augen im Kopf war klar, dass mit der Unterzeichnung des Abkommens von Mekka die Falle zugeschnappt hat, die der Hamas mit ihrer Teilnahme an der Wahl, der „Erleichterung" ihres Wahlsieges und ihrer Regierungsübernahme im Schatten der Besatzung vorbereitet wurde. Ziel war es nämlich, dass die palästinensischen „Islamisten" den „Laizisten" darin folgen, die internationalen Beschlüsse bezüglich Palästinas anzuerkennen. Alle diese Beschlüsse akzeptieren das zionistische Gebilde auf dem besetzten Palästina von 1948. Somit reduziert sich das Problem mit Einverständnis der palästinensischen Bevölkerung - und zwar sowohl ihres so bezeichneten „laizistischen" als auch „islamistischen" Flügels - auf das 1967 Besetzte. Die palästinensischen Fraktionen haben diese Beschlüsse nunmehr anerkannt, bis auf den islamischen Dschihad, der sie vollständig, und die Volksfront, die sie teilweise zurückgewiesen hat.
Die Proklamation des Abkommens von Mekka im Februar 2007 war nichts anderes als die Fortsetzung der Proklamation von Algier im Oktober 1988, bei der die PLO unter der Führung der Fatah ihr Einverständnis dazu erklärte, dass sich das Palästina-Problem nun auf das 1967 Besetzte beschränkt. Nachdem die damaligen Unterzeichner allesamt „Laizisten" waren, kam das Bedürfnis auf, die Angelegenheit durch die Unterschrift von „Islamisten" zu komplettieren. Dies vollzog sich durch das Abkommen von Mekka, welches durch die Kämpfe zwischen der Fatah und der Hamas vorbereitet wurde. Die einfachen Menschen unter der palästinensischen Bevölkerung meinten, der Vertrag diene der Beendigung des Blutvergießens und übersahen somit die politische Zielsetzung des Abkommens. Für jeden mit Augen wurde aber auch klar, dass durch die Regierungsübernahme der Hamas die palästinensische Herrschaftsstruktur zwei Köpfe erhielt: den einen verkörperte die Autonomiebehörde, den anderen die Regierung. Die Absicht war, dass die Unterschriften beider Kontrahenten - der „Laizisten" als auch der „Islamisten" - gewährleistet werden.
Die Vereinigten Staaten und das zionistische Gebilde wollten für die Hamas keine weitere aktive Rolle außer dieser Unterzeichnung. Sie wollten die Eingliederung der Hamas in die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) erreichen, und zwar durch eine Statutenkorrektur, die aber den Kern dieser Statuten nicht antastet. Den herausragenden und aktiven Kopf sollte damit weiterhin die Autonomiebehörde bilden. Hingegen wollten Europa und insbesondere Großbritannien, dass die Hamas, die der Regierung vorsteht, aktiv in der Behörde verbleibt.
In den Augen der Menschen war der Schwachpunkt der Fatah, dass ihre Gier nach Macht über allem stand. Sie glaubten, dass sich die Hamas darin von der Fatah unterscheide. Somit wurde der erste Schritt dahingehend gesetzt, dass die Hamas auch in diesem Punkt der Fatah folgt und bei den Menschen den Eindruck erweckt, dass auch bei ihr die Machtgier über allem steht. Dies erleichtert die spätere Rückkehr einer einköpfigen Autonomiebehörde, die Eingliederung der Hamas in die PLO und die Akzeptanz dieses Umstandes durch die Bevölkerung, und zwar mit dem Argument, dass die Hamas in ihrer Machtgier es der PLO gleichgetan hat.
Ihr Muslime!
Ihr Einwohner Palästinas!
Die ungläubigen Kolonialisten haben es sich zur Gewohnheit gemacht, ihre Ziele durch das Kreieren schwerer Krisen, die bis zum gegenseitigen Blutvergießen führen - und manchmal sogar noch weiter - zu erreichen. Und so geschah es auch: Die früheren Kämpfe zwischen der Fatah und der Hamas dienten zur Vorbereitung der Umstände, um das Abkommen von Mekka zu unterzeichnen, als eine Art Rechtfertigungsszenario dafür. So konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der palästinensischen Bevölkerung auf die Einstellung der Kämpfe, wobei die politische Katastrophe der Vertragsunterzeichnung vergessen wurde. In gleicher Weise ging man bei den neuesten Kämpfen zwischen der Fatah und der Hamas vor: eine Meute Fatah-zugehöriger Milizen unternahm Sicherheitsprovokationen gegen Hamas-Anhänger in Gaza. Die Hamas beantwortete diese nicht mit Ruhe und Geduld und dem Aufdecken dieser Provokationen vor der Bevölkerung, sondern ging überfallsartig - durch Töten und Blutvergießen in schrecklichen Massakern - gegen die Fatah vor. Alte, Frauen und Kinder, ja sogar Bäume und Landschaft fielen diesen Blutbädern zum Opfer, als ob sie den Ausspruch des Gesandten Allahs (s.), der auf dem Wege des Abdullah Ibn Amr überliefert wird, vergessen haben, in dem er sagt:
«لَزَوَالُ الدُّنْيَا أَهْوَنُ عَلَى اللَّهِ مِنْ قَتْلِ رَجُلٍ مُسْلِمٍ»
„Der Untergang des Diesseits ist leichter für Allah als das Töten eines Muslims." Von Al-Tirmidhiy, Al-Nassa'iy und Ibn Madschah herausgegeben, Wortlaut wie bei Al-Tirmidhiy.
Es ist das Fehlen des politischen Bewusstseins bei der Hamas - über anderes wollen wir schweigen -, was sie in eine Krise nach der anderen stürzen lässt. Dies ging so weit, dass ihre Leute unschuldiges Blut der Muslime vergossen - zu Unrecht und in Übertretung islamischer Gesetze! Sie meinen, Gutes dabei zu tun und werfen sich sogar dankend vor Allah nieder.
Die Hamas hat nun Gaza unter ihre Kontrolle gebracht und verfügt über eine Regierung. Die Autonomiebehörde sitzt im Westjordanland und verfügt ebenso über eine Regierung. Sie beide werden miteinander im Bösen wetteifern, in einem Machtkampf, der - sei er von langer oder kurzer Dauer - den Zielen der Zionisten dient, nämlich den Rest Palästinas zu zerstückeln und innerhalb der Bevölkerung durch die Tötungsfälle Barrieren an Feindseligkeit und Hass aufzubauen. Hätten die Zionisten dies ohne das Zutun der Hauptakteure in der Palästinafrage vermocht?
Ihr Muslime!
Ihr Einwohner Palästinas!
Hizb-ut-Tahrir wendet sich an den aufrichtigen Rest innerhalb der Fatah und der Hamas: Mögen sie diese Ämter der Autonomiebehörde und der Regierung im Schatten der Besatzungsmacht schließen! Mögen sie diese und jene bei der Hand nehmen, die in Gaza und im Westjordanland auf verbogenen, verruchten Behörden- (bzw. Regierungs-)Sesseln thronen. Mögen sie sich ihnen in einer Weise entgegenstellen, die Allah und Seinem Gesandten gefällt und ihnen im Diesseits wie im Jenseits als ein strahlendes Licht festgeschrieben wird, das sie vor der Erniedrigung im Diesseits und der Strafe im Jenseits errettet. Das Fortsetzen dieser Groteske in Form einer Regierung und einer Autonomiebehörde im Schatten der Besatzungsmacht, die auf den enthaupteten Schädeln der Muslime, auf ihren ausgelöschten Leibern und ihrem vergossenem Blute errichtet wurden, ist wahrlich ein Verrat an Allah, Seinem Gesandten und den Gläubigen!
Wir wenden uns aufs Neue an den aufrichtigen Rest innerhalb der Fatah und der Hamas, dass sie die Palästinafrage zu ihrem Ursprung zurückführen, zu dem sie zurückgeführt werden muss, durch das Ausreißen des zionistischen Gebilde mit seinen Wurzeln und die Rückführung ganz Palästinas in die Stätte des Islam. Wenn sie dies heute nicht vermögen, so müssen sie zumindest in ihren Gräben, die sie ausgehoben haben, verweilen und an ihren Standpunkten, zu denen sie sich verpflichtet haben, festhalten. Auf diese Weise werden sie zur Vorhut der Eröffnung durch die Soldaten des rechtgeleiteten Kalifen Umar, der Al-Quds (Jerusalem) das erste Mal eröffnete, und des abbasidischen Kalifen Al-Nasir unter dem Banner des Heerführers Salah Al-Din, der Al-Quds von den Kreuzrittern befreite, und schließlich zur Vorhut der Soldaten der Eroberer, die Al-Quds ein letztes Mal befreien werden.
(وَيَوْمَئِذٍ يَفْرَحُ الْمُؤْمِنُونَ (4) بِنَصْرِ اللَّهِ)
"Und an jenem Tage werden sich die Gläubigen freuen (4), über Allahs Unterstützung." (30:4-5)