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بسم الله الرحمن الرحيم

Erinnerungen: Im Gefängnis mit dem Amir von Hizb ut Tahrir – Teil 3

 

بسم الله الرحمن الرحيم

Gefängnis-Memoiren und die Ehre der Gefährtenschaft mit dem Amir von HizbutTahrir, dem ehrwürdigen Gelehrten Sheikh Ata‘ Bin Khalil Abu Al-Rashtah

(Übersetzt)

 

Gefängnis-Memoiren und die Ehre der Gefährtenschaft - 3

 

Die Atmosphäre unterscheidet sich von einem Gefängnis zum anderen. Trotz der Enge und geringen Versorgung im Sult-Gefängnis begannen wir, uns an diesen Ort zu gewöhnen. Ein Gefängnis besteht nicht nur aus seinen Mauern. Der Mensch kann die Zumutung des Gefängnisses durch seinen Willen in einen Segen verwandeln, trotz aller Einschränkungen.

An jenem Tag war Abu Yassin dabei, fast alle inhaftierten Shabab von HizbutTahrir zu verabschieden. Damals verblieb von den Shabab nur eine Handvoll, die ebenfalls bald, mit Ablauf ihrer Strafen, entlassen würden. Ich erinnere mich von ihnen an WaleedHijazi, SuhaibJa’aara und Abdul Raheem Abu ‘Alba. Und so war es dann tatsächlich: Der Rest der Shabab von HizbutTahrir verließ die Gefängnismauern und atmete den Duft der Freiheit. Von den Shabab verblieb niemand außer Abu Yassin im Zimmer. Wie traurig und schmerzhaft ist es, wenn ein Mensch ohne Gefährten in der Zelle hinterlassen wird. Es war, als würde sich an ihm die Aussage des Dichters wiederholen: „Es gingen jene, die ich liebe – Und ich verblieb wie das vereinsamte Schwert.“ Hier entschied ich mich für den Umzug in das Zimmer der Shabab von HizbutTahrir, zumal die Dinge jetzt einfacher lagen. Ich erinnerte mich an die Aussage des Dichters: „Wenn die Winde für dich wehen, so ergreife sie – Denn auf jedes Pochen folgt Stille.“

Die Gründe meiner Entscheidung zum Umzug waren viele: die mentale Stabilität in Abu Yassins Zimmer, der Dienst gegenüber diesem grau gewordenen Mann (denn es gehört zur Ehrerbietung gegenüber Allah, dem Erhabenen, den älteren Muslim und Hüter des Qur’an zu ehren) und das weite Herz, durch das Abu Yassin sich auszeichnete. Eines Tages sah ich einen der Jüngeren ihm gegenüber weit über die Stränge schlagen, doch er ließ sich nicht zu Gleichem herab.

Ich begann diesen Mann aus der Nähe zu beobachten. Wie isst er? Wie trinkt er? Wie wäscht er sich zum Gebet? Wie vollzieht er seine Gottesdienste? Wie behandelt er die Menschen? Ich sah den Islam sich in seiner Zelle in der Realität manifestieren. Dies ist eine Gnade von Allah, die Er gewährt, wem Er will. Abu Yassin war das Zentrum des allseitigen Respekts, nie traf man ihn ohne Lächeln an. Wenn er die Gebetswaschung vollzog, so verschwendete er dabei kein Wasser. Mehrmals drehte er den Wasserhahn zu, während er beim Wudu‘ von den Händen zum Gesicht überging. Deshalb sagte ich: „Abu Yassin, hast du Angst, dass das Gefängniswasser versiegt?“ Da antwortete er: „Das Wasser ist Allgemeingut, es muss bewahrt und darf nicht verschwendet werden!“

Er gab allen den Salam, obwohl einige Bewegungen diesen nicht erwiderten. Dies machte ihn traurig und er sagte zu mir: „Wie soll man mit solchen Mentalitäten im Falle der Errichtung des Staates umgehen?“ Dann schwieg er kurz und sagte: „Für sie gibt es keine Lösung, außer dass sie an vorderster Front zur Bekämpfung des Feindes stehen.“

Im Gefängnis gab es nur einen Fernseher für alle. Der Fernseher war immer angeschaltet, da er sich im Essenssaal befand. Abu Yassin ging nur um acht Uhr dorthin, um sich die Nachrichten anzuschauen und kehrte dann in seine Zelle zurück.

Eines Tages sagte einer der Insassen zu mir, der nicht von den Shabab des Hizb war und wegen Waffenbesitzes einsaß: „Bruder, wie ich diesen Mann (Ata‘) respektiere! Ich habe ihn mehr als einmal beim Nachrichtenschauen, insbesondere bei den schmerzlichen Nachrichten aus Algerien, weinen sehen, während er den Kämpfen dort zuschaute. Er wuchs dadurch stetig in meinen Augen.“

Da ich der in Karak bekannten Al-‘Amro Familie angehöre, waren einige der aus dem Süden stammenden Soldaten mir zugeneigt. Und so begleiteten uns einige Wächter manchmal, wenn wir uns zum Sonnenplatz auf dem Rücken des Gefängnisses begaben. Eines Tages sagte zu mir ein Wächter aus Dar Ash-Shabtat aus Tufayla, der einen Teil seines Dienstes bei den präventiven Sicherheitskräften abgeleistet hatte, bevor er ins Gefängnis versetzt wurde, nachdem sich zwischen ihm und mir etwas Freundschaft entwickelt hatte: „Salem, was glaubst du, wer von den Anwesenden der Gefährlichste für die jordanische Regierung ist?“ Meine Antwort fiel schnell aus, dass es sich um die „Bai’a dem Imam, die Jihadi-Salafiyya“ und nach ihnen die Beteiligten am „Minen von ‘Ajaloun“ Fall handle. Der Mann lachte ein wenig, dann sagte er: „Schau, siehst du jenen Mann (er meinte Ata‘), der dort alleine ist, ohne dass jemand mit ihm läuft und dem keiner von euch irgendwelche Aufmerksamkeit schenkt?“ Ich sagte: „Ja.“ Er erwiderte: „Dies ist der Gefährlichste unter euch für die jordanische Regierung.“

Da verstand ich, dass die Realität vom ersten Eindruck abweicht. Einige Soldaten pflegten heimlich in Abu Yassins Zelle zu kommen, um dort mit ihm zu sitzen, sobald sie sich der Abwesenheit der Präventiv-Sicherheitskräfte vergewissert hatten. Daraufhin wurde mir klar, dass der Sieg durch das Fordern der Nusra möglich ist, und dass viele der Leute des Pharao ihren Iman verbergen.

Ich war damals nicht in der Lage, zwischen Subjekt und Prädikat im Rahmen der Wissenschaft von der Vokalisation der arabischen Sprache zu unterscheiden. Da sagte Abu Yassin eines Tages zu mir: „Warum nutzt du deine Zeit nicht und lernst die arabische Sprache?“ Ich antwortete: „Bruder, das ist ein schwieriges Fach, das ich nicht verstehen kann. Vergiss diese Angelegenheit!“ Er gab zurück: „Du musst nur einen Mushaf, ein Heft und einen Stift mitbringen. Überlasse den Rest mir, du wirst es erlernen, in sha Allah.“ Ich forderte ihn heraus, dass er an mir seine Energie verschwende, jedoch bestand Abu Yassin darauf, mich die arabische Sprache zu lehren. Denn es handle sich immerhin um die Sprache des Qur’an, den Schlüssel zu seinem Verständnis, der Reflexion seiner Inhalte und zur Ableitung seiner Gesetze. Ich war tatsächlich in der Lage, einige der Brüder von den anderen Fällen von der Teilnahme am Arabischunterricht zu überzeugen. Wir begannen mit der Methode der alten qur‘anischen Schulen, indem wir zwischen Nomen, Verb und Partikel unterschieden und aufzeigten, dass es sich bei einem Satz um sinnvolle Sprache mit Bedeutung handelt. Alle Beispiele und Aufgaben entsprangen dem Qur’an. Am Ende des mehrwöchigen Kurses stand eine Prüfung, die zu erreichen ich mir niemals erträumt hätte. Sie bestand aus der vollständigen grammatikalischen Analyse der Sure Al-Anfal. Möge Allah es ihm mit der höchsten Belohnung vergelten!

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