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 Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Nachricht- Kommentar
Die Farce um die Entschädigung der Herero und Nama in Namibia

Nachricht:

Deutschland hat offiziell die während der Kolonialzeit von seinen Truppen in Namibia begangenen Massaker als Völkermord anerkannt. Deutschlands Außenminiser Maas betonte am Freitag, dass die begangenen Morde als Genozid anzusehen sind.

Maas fügte hinzu, dass Deutschland als „Geste der Anerkennung des unermesslichen Leids“, das den Opfern zugefügt wurde, Namibia und die Nachkommen der Opfer mit einem substantiellen Programm in Höhe von 1,1 Milliarden Euro(1,34 Milliarden US-Dollar) zum Wiederaufbau und zur Entwicklung unterstützen werde.

Laut Vertrag, der zwischen den beiden Ländern geschlossen wurde, sollen die Entschädigungszahlungen über einen Zeitraum von dreißig Jahren in die Finanzierung von Infrastrukturprogrammen, in das Gesundheitswesen und in Ausbildungsprogramme fließen und sie sollen Bereichen zugute kommen, die am meisten von den Verbrechen betroffen wurden.

Kommentar:

Deutschland kündigte auf der Konferenz von Berlin („Kongokonferenz“), die zwischen 1884 und 1885 stattfand, offiziell an, Namibia kolonialisieren zu wollen. Der deutsche Kaiser, Wilhelm II., beauftragte Lothar von Trotha mit der Niederschlagung des dort ausgebrochenen Aufstands der Herero, die sich von den Kolonialisten befreien wollten. Von Trotha gelang es, mit seinen Schlachten gegen die eigentlichen Bewohner, die im Oktober 1904 stattfanden, die Aufstände niederzuschlagen. Auf seinen Befehl hin sollten alle Mitglieder der Stammesgruppe der Herero, die „ihren Fuß auf deutsches Territorium setzen“ vernichtet werden, und das ausnahmslos, einschließlich Frauen, Kinder und unbewaffnete Zivilisten.

Die deutschen Truppen trieben die Stammesmitglieder in die Wüste und ermordete jeden, der ihnen über den Weg lief. Sie hinderten die Menschen daran, sich den Wasserstellen zu nähern und vergifteteten Brunnen. Historiker und Analysten sind gleichermaßen der Ansicht, dass mit den Verbrechen, die zwischen 1904 und 1907 begangen wurden, das kulturelle Erbe der Volksgruppen ausgelöscht wurde, und das nicht allein durch das Ermorden von mehr als 80% der Einwohner, sondern auch durch deren Vertreibung und indem den Überlebenden ihre Existenzgrundlage genommen wurde. Denn Besitz von Weideland und Vieh wurde ihnen verboten.

Die Mitglieder der Stämme wurden in Konzentrationslager gesteckt, die bis 1908 existierten, wo die Lebensbedingungen unerträglich waren und die Todesrate extrem hoch war. Nachdem die Lager geschlossen wurden, waren mindestens 60.000 der insgesamt 100.000 Herero ums Leben gekommen. 10.000 von ursprünglich 20.000 sind von aus dem Stamm der Nama umgekommen.

Informationen zufolge hatte Deutschland die Leichen von über 100.000 von deutschen Truppen getöteter Menschen ins Kaiserreich bringen lassen, um sie für die Rassenforschung zu nutzen. Die Wenigen, denen es gelungen war, den Massakern zu entkommen, wurden in der Kalahari-Wüste ohne Essen und Trinken ihrem Schicksal überlassen. Sie wurden von der Hitze des Wüstensandes verbrannt und von den Raubvögeln gefressen.

Und nun endlich, nach mehr als hundert Jahren, erkennt Deutschland den Völkermord an den Herero und den Nama an. Das Lächerliche daran, ist die Höhe der Entschädigungssumme, die die Bundesrepublik festgesetzt hat. Es ist ein Betrag, der sowohl Lachen als auch Erstaunen auslöst, vergleicht man ihn mit der astronomischen Summe, die Deutschland an „Israel“ für die Ermordung und Vergasung, d. h. für den Holocaust an den Juden in der NS-Zeit, bis jetzt gezahlt hat und noch zahlt. Die Entschädigungsleistungen Deutschland bis zum Ende des Jahres 1987 belaufen sich auf etwa 37 Milliarden US-Dollar. Der ehemalige Außenminister Deutschlands Klaus Kinkel wies darauf hin, dass die Summe bis 1996 bei 60 Milliarden Dollar lag. Deutschland zahlte auch bis 2012 neue Entschädigungen an Israel, sodass sie insgesamt eine Höhe von bis zu 89 Milliarden Dollar erreicht hatten. Im Juli 2018 stimmte Deutschland einer weiteren Zahlung in Höhe von 88 Millionen Dollar zu, als erste Zahlung von 560 Millionen, die die Bundesregierung der „israelischen“ Regierung für Anfang 2019 zugesagt hat, sodass die Entschädigungszahlungen nahe der 100 Milliarden Dollar–Marke kommen, sollte der Druck des Zionistenstaates auf Deutschland für die nächsten Jahre aufrechterhalten bleiben.

Der ein oder andere könnte einwenden, dass die Höhe der Entschädigung der Anzahl der Opfer und der Dimension des Leids entspricht. Doch das ist ein schwaches Argument, denn, was die Deutschen in Namibia angerichtet hatten, war eine vollständige Vernichtung eines Volkes in seiner eigenen Heimat, das okkupiert wurde und dessen Bewohner ermordet, vertrieben und dessen Lebensgrundlage genommen wurde. Die Summe der Entschädigung soll über einen Zeitraum von dreißig Jahren gezahlt werden, also ca. 37 Millionen pro Jahr. Das macht einen Anteil von 0,033% des deutschen Bruttoinlandsproduktes von 2020 aus.

Es ist eine Farce, die eine Rassendiskriminierung und die Verhöhnung hilfloser Völker zutage bringt. Und das ist die Eigenheit des Kapitalismus an allen Orten und zu allen Zeiten.

Geschrieben für das zentrale Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
Y. Salameh
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