Montag, 11 Rabi' al-thani 1446 | 14/10/2024
Uhrzeit: (M.M.T)
Menu
Hauptmenü
Hauptmenü
  •   |  

بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

AUKUS: Eine strategische Sicherheitspartnerschaft zwischen zerstrittenen Partnern!
China ist die Zielscheibe und auf ihrem Weg wird Europa weiter isoliert.

Die Vereinigten Staaten haben in ihren Schritten und Aktivitäten einen Gang zugelegt, um unterschiedliche Aspekte ihrer langfristigen Strategie zu aktivieren und durchzusetzen, die darauf abzielen, China einzudämmen und dessen rasante Offensive als Rivale und Konkurrent der USA aufzuhalten. Dieses Bedrängen und Rivalisieren geht zu Lasten des Alleinführungsanspruchs der USA in der internationalen Ordnung und der Weltpolitik, um auf absehbare Zeit ihre kolonialistischen Interessen zu realisieren.

Die USA haben als ihre oberste strategische Priorität die Eindämmung der wachsenden chinesischen Gefahr festgesetzt. Die Eindämmung Chinas ist zu den wichtigsten strategischen Zielen Amerikas geworden. US-Präsident Biden ebenso wie vor ihm seine Vorgänger Trump und Obama haben deutlich gemacht, dass sie „China als den weltweit größten Konkurrenten für die Vereinigten Staaten“ sehen. Bidens Außenminister Antony Blinken bezeichnete China als die größte Bedrohung für die Vereinigten Staaten. Unmittelbar nach seiner Amtsübernahme hatte Biden eine Arbeitsgruppe im Verteidigungsministerium gebildet, die für die Akte China zuständig sein sollte und gab ihr vier Monate Zeit, um den Kurs in den strategischen Fragen festzulegen, die mit China zusammenhängen. Er ordnete den sofortigen Beginn einer Überprüfung der militärstrategischen Annäherung und der von Peking ausgehenden Gefahren. Biden wies darauf hin, dass die Volksrepublik und die mit ihr verknüpften Angelegenheiten eine Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Regierungsbehörden erfordere und damit einhergehend die bedingungslose Unterstützung seitens des Kongresses. Abgesehen davon bedürfe es der Allianzen, um mit der chinesischen Herausforderung fertigzuwerden.

Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bat die Befehlshaber der Streitkräfte um eine Zusammenfassung in der Sache China. Er erklärte, dass Amerika in der Angelegenheit der strittigen Inseln im Ostchinesischen Meer an der Seite Japans stehe. Die amtierende Direktorin der National Intelligence Avril Haines betonte, die Vereinigten Staaten sollten eine mutige Haltung gegenüber der chinesischen Gefahr einnehmen.

Die große Sorge der USA ist China und das strategische Anliegen besteht in der Sicherung der Pazifik-Region, das Tor Amerikas zu Asien. Und das damit einhergehende strategische Anliegen ist der Wettlauf in den Bereichen digitale Technelogie, Künstliche Intelligenz und Quantencomputing. Und all das hat globale Konsequenzen und ist von umfangreicher Dimension, ja betrifft die Welt im Ganzen. China hat in diesen Bereichen gewaltige Fortschritte gemacht, den USA diese Felder streitig gemacht und sie sogar darin überholt.

So ist die amerikanische Strategie so zu lesen, dass es um die Bewahrung der wirtschaftlichen, politischen und militärischen Hegemonie und Kontrolle über die internationale Ordnung geht. Und die Aufrechterhaltung des alleinigen Führungsanspruchs über die weltpolitische Lage ist strategisch von der Eindämmung Chinas abhängig.

Einer der strategischen Schritte Amerikas zu Verwirklichung des Ziels war die im Juni 2019 angekündigte Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen in der Nähe Chinas, um es mit einem Raketengürtel zu umzingeln. Darüberhinaus gibt es die unausgesprochene strategische Dimension, nämliche Konflikte zwischen China und seinem Umfeld zu entfachen, um China zu erschöpfen und ihm die Luft durch den Rauch seiner lodernden Umgebung zuzuschnüren. Darüber hinaus soll die Volksrepublik außerhalb ihrer asiatischen Region bewegungsunfähig gemacht werden.

Ferner brachte Amerika Japan dazu, seine militärischen Angriffsfähigkeiten weiterzuentwickeln und seine Verfassung zu ändern, damit die japanische Armee ihre Verteidigungsdoktrin ändert, um eine Bindung an die amerikanische Strategie herzustellen. Zudem sorgten die USA für eine Eskalation in den chinesisch-japanischen Beziehungen hinsichtlich der Inseln im Ostchinesischen Meer. Die USA entfachten außerdem bei den Anrainerstaaten am Südchinesischen Meer (Vietnam, Philippinen, Taiwan…) einen Konflikt um Inseln, Felsen, Korallenriffe, Sanddünen, unterirdische Bodenschätze und Meeresrohstoffe, bis die Spannungen zu einer ernsthaften strategischen Gefahr im Chinesischen Meer als Handelskorridor wurde.

Auch kam es zu einer strategischen Partnerschaft zwischen Amerika und Indien, die so beschrieben wurde, dass die Vereinigten Staaten Neu-Delhi die gleiche strategische Rolle in der Konfrontation mit China zugewiesen haben, wie die Rolle, die die USA China in der Konfrontation mit der Sowjetunion zugewiesen hatten. Diese strategische Partnerschaft mit Indien umfasste eine militärische, nukleare, sicherheitspolitische und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Dem indischen Staat wurde zudem die Region Kaschmir ausgehändigt, um sich in Ruhe China widmen zu können. Das führte zu einem Verschiebung des Mächtegleichgewichts und zu einer Stärkung der indischen Position gegenüber China.

Darüberhinaus gab es das Quatett des strategischen Dialogs, die sogenannte Quad-Gruppe, ein Zusammenschluss aus Indien, Japan, Australien und die Vereinigten Staaten, um den amerikanischen Führungsanspruch in der Indopazifik-Region zu verfestigen.

Doch die amerikanische Strategielinie geht nicht immer auf: Die Misserfolge der amerikanischen Strategie in Afghanistan, der Rückschlag im Irak, das Dilemma in Somalia und des daraus resultierenden Scheiterns der Strategie zur Kontrolle der Energiequellen und der globalen Handelsrouten und schließlich das Desaster aller Desaster und die größte Herausforderung für das strategische Gleichgewicht mit dem Islam, seiner Struktur, aufeinanderfolgende Krisen, wirtschaftlicher Ruin und der innenpolitische Rückschlag. All das wurde begleitet von einem rasanten Wachstum des chinesischen Einflusses und steigenden Investitionen in die Infrastruktur auf den Pazifik-Inseln, Fortschritten bei den chinesischen Plänen für die Neue Seidenstraße, schnellen Fortschritten chinesischer Technologie, der Expansion in Europa und Afrika, nachdem China mehr als 150 Abkommensdokumente mit den Ländern der Welt unterzeichnet hatte, um seinen Plan durchzusetzen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Europa zu verstärken, wo die Zahl der Güterzugfahrten auf etwa 10.000 stieg, mit denen 48 chinesische mit 20 europäischen Städten verbunden wurden.

Nach ihrem stategischen Misserfolg brachen die Vereinigten Staaten während der Trump-Administration einen eskalierenden Wirtschaftskrieg mit China vom Zaun, der zu kontraproduktiven Ergebnissen führte, nämlich zur Stärkung der chinesischen Technologie und der Loslösung von amerikanischen Technologieressourcen.

Als Reaktion der jetzigen Biden-Administration auf die China-Frage nach dem Scheitern und dem Chaos in den strategischen Plänen kam nun eine neue strategische Sicherheitspartnerschaft, die Joe Biden am Mittwochabend, den 15. September 2021, vorstellte. Sie wird zwischen Amerika, Großbritannien und Australien geschlossen. Biden gab dies während eines virtuellen Treffens mit dem britischen Premierminister Boris Johnson und dem australischen Regierungschef Scott Mirrison bekannt. Dieses trilaterale Partnerschaftsabkommen trägt den Namen „AUKUS“. „Die Staats- und Regierungschefs des Vereinigten Königreichs, der Vereinigten Staaten und Australiens haben vereinbart, eine historische, Verteidigungs- und Sicherheitspartnerschaft einzugehen (…) Sie wird unsere gemeinsamen Interessen im Indopazifik schützen und verteidigen“, heißt es in einer Erklärung, die auf der Website der britischen Regierung veröffentlicht wurde.

Bei „AUKUS“ handelt es sich um eine Sicherheitspartnerschaft und eine von den USA initiierte trilaterale Allianz für ein gemeinsames Vorgehen im Indopazifik-Raum und richtet sich implizit und in erster Linie gegen China. Sie zielt darauf ab, den Austausch von Informationen und technologischen Innovationen im Bereich Künstliche Intelligenz, Cybersystem, Quantencomputing (mit dem große Quantendaten sehr schnell verarbeitet werden können, was die leistungsstarken konventionellen Computer nicht leisten können), Technologie nuklearbetriebener U-Boote, die am schnellsten und manöverfähigsten, dazu schwierig zu überwachen sind und eine hohe Vernichtungskraft haben. Hinzu kommt der Bereich Technologie von Unterwasser-Systemen, die zudem die Fähigkeit haben, Angriffe mit großer Reichweite starten zu können.

Die Washington Post schreibt: „Die Sicherheitspartnerschaft zwischen Amerika, Großbritannien und Australien stellt eine Herausforderung für China in seiner pazifischen Nachbarschaft dar. Und sie ist eine Herausforderung für Pekings wachsenden militärischen und wirtschaftlichen Einfluss. (…) Die von US-Präsident Biden angekündigte Sicherheitspartnerschaft und mit der Washington und London hochsensible Technologie für atombetriebene U-Boote an Australien liefern werden, stellt eine große Veränderung gegenüber der bisherigen Politik und eine direkte Herausforderung für China in seiner pazifischen Nachbarschaft dar.“

Das Abkommen zur Sicherheitspartnerschaft wird allgemein als Versuch angesehen, dem wachsenden chinesischen Einfluss im Südchinesischen Meer entgegenzuwirken, wo die Region seit Jahren ein Hotspot für Spannungen ist. Strategie-Experten sagen, dass die Aukus-Allianz die wichtigste Sicherheitsvereinbarung zwischen den drei Ländern seit dem Zweiten Weltkrieg ist. Die Aukus-Ankündigung ist der jüngste strategische Schritt der Vereinigten Staaten, um Chinas wachsendem militärischem, sicherheitspolitischem und technologischem Einfluss entgegenzuwirken.

Chinas Antwort kam durch den Sprecher des chinesischen Außenministeriums Zhao Lijian: „Mit dem Bündnis wird riskiert, dass der Frieden in der Region ernsthaften Schaden nimmt.(…) und dass der Rüstungswettlauf intensiviert wird.“ Er kritisierte „die Mentaliät des längst vergangenen Kalten Krieges“, wie er es bezeichnete. Der Sprecher warnte, dass die drei Staaten „ihren Interessen schaden“. Das chinesische Außenministerium betonte auch, dass der Deal der Atom-U-Boote mit Australien den internationalen Bemühungen zur Verhinderung der Verbreitung von Atomwaffen konterkariere. Amerika, Großbritannien und Australien würden den Frieden und die Stabilität in der Region beschädigen. Aus der chinesischen Botschaft in Waschington hieß es: „Die Vereinigten Staaten von Amerika sollten die Mentalität des Kalten Krieges und ideologische Voruteile abschütteln.“

So viel zum Abkommen, seinem Inhalt und die Reaktion der betroffenen Seiten. Was die strategische Tragweite angeht, so ist es für den Versuch einer Untersuchung nötig, die strategischen Ziele der Bündnis-Parteien im Indopazifik-Raum, besonders die der Hauptakteure Amerika und Großbritannien, zu erkennen.

Die Unterschiede und Differenzen und sogar Widersprüche in den strategischen Zielen der USA und Großbritanniens machen die angekündigte Sicherheitspartnerschaft zu einer Partnerschaft zwischen zwei zerstrittenen Partnern, sowohl im Ziel und Zweck als auch in der Strategie.

Die USA betrachten China als eine ernsthafte strategische Bedrohung und als eine in nächster Zeit zunehmende Gefahr für ihren alleinigen Führungsanspruch über die Weltordnung und die internationale Politik, was der Durchsetzung ihrer kolonialen Interessen dient.

Nach der Zeit des Kalten Krieges änderte Amerika seine Pläne gegenüber China. Während des kalten Krieges bestanden sie darin, China zu unterstützen, es zu einem internationalen Pol zu machen, bessere Beziehungen zur Volksrepublik herzustellen und auf die Verbesserung des japanisch-chinesischen Verhältnisses zu drängen, um China zu einem der Säulen und Pfeiler der westlichen Weltordnung zu machen. Damit sollte die damalige Sowjetunion geschwächt und die Kluft zwischen dem kommunistischen China und der ebenfalls kommunistischen Sowjetunion vergrößert werden. Nach dem Kalten Krieg machten die Amerikaner eine Kehrtwende und änderten ihren Plan. Sie entwickelten einen alternativen Plan, der darauf abzielte, die Volksrepublik einzudämmen und sie zurück hinter ihre Große Mauer zu verweisen, damit sie keine Bedrohung für amerikanische Interessen in Ostasien darstellt. Heute, wo die chinesische Gefahr real und ernst geworden ist, führt Amerika einen Wettkampf gegen die Zeit und verfolgt sein strategisches Ziel in der Einhegung Chinas und darin, Chinas Expansion und Wachstum zu stoppen. Doch das Scheitern und das Chaos in ihren strategieschen Plänen, ihre herbe militärische Niederlage in Afghanistan, ihre Rückschläge im Irak und ihr Dilemma in Somalia führten dazu, dass die Amerikaner die Handlungsfähigkeit ihrer Streitkräfte gegenüber China bewerten mussten. Das nötigte sie dazu, dass sie die Frage des Alleingangs und des Unilateralismus in der Konfrontation überwinden und auf die trilaterale Partnerschaft zurückgreifen mussten.

Dass die USA Großbritannien an der Konfrontation mit China in der strategischen Dimension beteiligen, hat damit zu tun, dass sie die Lücke der amerikanischen strategischen Schwäche überbrücken wollten, die sich in der überwältigenden militärischen Niederlage in Afghanistan niederschlug. Darüberhinaus bremst es die Briten aus und beschneidet deren Doppelrolle gegenüber China (in ihrem heimlichem Bestreben, China in die Weltpolitik einzubeziehen, um die Hegemonie, die Kontrolle und den Unilateralismus der Amerikaner zu treffen). Den Amerikanern ist dies vollkommen bewusst.

Was Amerikas Sicht auf Australien als Vertragspartei an der Sicherheitspartnerschaft betrifft, so ist Australien, abgesehen von der geostrategischen Lage in seiner Nachbarschaft zu China, in der strategischen Dimension für die Amerikaner ein Garantie- und Sicherheitsfaktor dafür, dass Großbritannien mit der US-Strategie mitläuft.

Was Großbritannien in seiner Fernost-Politik betrifft, so war es schon immer so und ist es bis jetzt, dass es eine konträre Politik zu den USA hat. Und das trotz des dringenden Bedarfs der Briten nach der amerikanischen Unterstützung zum Erhalt ihrer Kolonien aufgrund ihres geschwächten Zustands nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Briten sahen und sehen China als einen Markt für ihren Handel und als einen Schlüssel zu den asiatischen Märkten. Ihr strategisches Ziel im indopazifischen Raum ist die Aufrechterhaltung ihres Kolonialismus und ihres Einflusses. Zur Verwirklichung ihrer strategischen Ziele, baut ihr permanenter Plan darauf, andere einzuspannen und mit ihren Konkurrenten und Gegnern mitzuziehen, um ihre Ziele zu erreichen, ihre Gewinne zu erzielen, ihre Schulden zu bezahlen und politische Fallen für ihre Rivalen aufzustellen, damit diese geschwächt werden und sie für britische Interessen eingesetzt werden.

Das Interesse der Briten an den internationalen Gleichgewichten und ihre Gegnerschaft gegenüber dem Unilateralismus Amerikas in der internationalen Politik und am Ungleichgewicht ist die wichtigste Strategie-Frage für Großbritannien. Ihr Mitziehen mit den USA ist in diesem Kontext zu sehen. Großbritannien glaubt, dass die Gefahr für ihre kolonialen Interessen in erster Linie von den USA ausgeht. Was hingegen die chinesische Gefahr betrifft, so kann sie bewältigt und für die Strategie des internationalen Gleichgewichts genutzt werden.

Wahr ist, dass die Lebensadern für die Briten als Volk und Staat in Asien und Afrika liegen und dass die Sicherheitspartnerschaft mit Amerika ihrem Kolonialismus im Indopazifik-Raum dient, so wie der britische Premier Boris Johnson dies äußerte, nämlich, dass das Abkommen „der Verteidigung unserer Interessen im Indopazifik-Raum dient“.

Doch das strategische Ziel Großbritanniens gegenüber China unterschiedet sich von dem der USA. Die Briten sehen in China eine Kraft zur Stabilisierung des internationalen Gleichgewichts und des Ausgleichs des Mächtegleichgewichts und als bremsender Faktor für die Hegemonie und den Unilateralismus Amerikas. Daher erlebten die britisch-chinesischen Beziehungen seit dem zweiten Jahrzehnt des zweiten Jahrtausends eine sichtbare strategische Entwicklung. Im Juni 2013 unterzeichneten die Bank of England und Chinas Notenbank einen Währungspakt, das größte Abkommen seiner Art für die chinesische Währung Yuan. Bei einem Besuch in China im Jahr 2014 bestätigte der britische Finanzminister George Osborne, dass Großbritannien die Aufnahme der chinesischen Währung in den globalen Währungskorb unterstützt. Großbritannien trat auch ebenfalls der Asiatischen Infrastruktur-Investititonsbank bei, die in Wahrheit eine internationale chinesische Bank ist, die gegründet wurde, um der Asiatischen Bank entgegenzuwirken, die den USA unterworfen ist. Die USA hatten damals Einwände gegen die Entschlossenheit Großbritanniens, ihr beizutreten. Und so baute Großbritannien seine Beziehungen zu China weiter aus, bis der damalige Premierminister David Cameron erklärte: „Es gibt in der weslichen Welt kein Land, das so offen ist für chinesische Investitionen wie Großbritannien.“ Nach ihm betonte seine Nachfolgerin Theresa May im Mai 2016, dass die Beziehungen zwischen Großbritannien und China in ein goldenes Zeitalter getreten seien. Und das bestätigte der chinesische Präsident nochmal bei seinem Empfang im Buckingham Palace im Jahr 2016, als er sagte, es sei das erste Jahr des goldenen Zeitalters. Großbritannien unterstützte weiterhin die chinesische Währung, um den US-Dollar zu treffen, bis es gelang, im Oktober 2018 den Yuan in den globalen Währungskorb zu bekommen.

Dass Großbritannien mit Amerika mitzieht und auf den US-Zug mitaufsteigt kommt von jemandem, der dies gezwungenermaßen tut aufgrund seiner Schwäche und von jemandem der darauf lauert, einzudringen, zu stören und zu lähmen und um Fallen aufzustellen.

Das Spielen Großbritanniens auf den Seilen amerikanisch-chinesischer Spannungen dient seinen strategischen Zielen in der Verwirklichung des internationalen Gleichgewichts und der Bewahrung seiner Kolonien und seines Einflusses. Was Australien betrifft, so ist es Teil des Commonwealth, das mit Großbritannien die Königin teilt und unter ihrer Krone Schatten sucht. Es ist ein Teil des kolonalen Erbes Englands. Und daher ist Australien innerhalb der Aukus-Allianz für Großbritannien ein Druckmittel und soll in der amerikanischen Strategie Verwirrung reinbringen. Australien soll britischen Interessen dienen.

Das sind einige Dimensionen der Stategie, die aus Aukus eine Partnerschaft der Streithähne macht, vereint durch eine kolonialistische Vision und gespalten durch Maßnahmen und Ambitionen.

Was das nicht einbezogene Europa betrifft, so hat sich die strategische Sicht Amerikas und Großbritanniens darin vereint, Europa vom indopapazifischen Raum auszuschließen. Denn Kolonialismus kennt kein Teilen. Vonseiten Amerikas und Großbritanniens wurde Europa gedemütigt und düpiert. Eine Demütigung war es, Europa nichts von dem Abkommen spüren zu lassen und es nicht darüber zu informieren. Der Hohe Vertreter für Sicherheit und Außenpolitik der Europäischen Union Josep Borrell brachte das Ausmaß der Demütigung zum Ausdruck, indem er sagte: „Ein Abkommen solchen Kalibers wird nicht erst seit gestern vorbereitet. So etwas braucht Zeit. Doch wir wurden nicht informiert oder konsultiert. Wir verurteilen das.“ Er fügte hinzu: „Es ist bedauerlich, dass wir nicht konsultiert wurden und die europäische Seiten über die Angelegenheit dieses Bündnis, genannt Aukus, nicht informiert wurden. Ich bin sicher nicht glücklich über diese Sache. Doch die Ereignisse zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, unsere strategische Unabhängigkeit zu erreichen. (…) Und das zeigt, dass wir alleine leben müssen.“

Der Präsident des Europarates, Charles Michel, sagte seinerseits, dass „eine starke europäische Strategie für die Indopazifik-Region notwendiger denn je ist.“

Was die Brüskierung betrifft, so ist es die Ohrfeige, die Frankreich, Verfechter der Idee einer europäischen Spezialeinheit, erhalten hat. Der Teil des Aukus-Abkommens, der mit den Atom-U-Booten zu tun hat, hat Australien dazu veranlasst, einen historischen Mega-Deal aufzukündigen, der 2016 mit Frankreich zum Kauf konventioneller U-Boote im Umfang von 66 Milliarden US-Dollar geschlossen wurde. Der französische Außenminister Jean-Yves LeDrian sah dies als Verrat an. Wörtlich sagte er: „Wir fühlen uns verraten, wütend und verbittert aufgrund der Aufkündigung des U-Boot-Deals vonseiten Australiens.“ Er bezeichnete es als einen „Dolchstoß in den Rücken.“

Das Fehlen einer europäischen Außenpolitik und die Dominanz des Nationalstaats-Konzepts und engstirniger nationaler Interessen sowie kolonialistische Konflikte um die Politik ihrer Länder lassen die obigen Äußerungen und Verurteilungen als Schreie im Tal verhallen.

Es bleibt die strategische Frage, ob die Aukus-Allianz China in ihre Schranken weisen, es zurückhalten oder dazu drängen wird, seine militärischen Fähigkeiten, seine Kriegsindustrie und die damit verbundene Technologie zu verbessern, da Chinas überschüssige finanzielle Liquidität ausreicht, um zum Beispiel sechs Atom-U-Boot zu Angriffszwecken zu erwerben. Das würde das strategische Ziel des Rüstungswettlaufs zur Ausblutung Chinas, Amerika selbst erschöpfen, welches an den Auswirkungen finanzieller Engpässe und an astronomischer Verschuldung leidet, darunter gegenüber China selbst. Oder es wird China dazu veranlassen, mit Russland strategische Beziehungen einzugehen, um sich Amerika entgegenzustellen. Und hier liegt das Wagnis, denn zuerst müssen die Seile durchtrennt werden, die die Russen an Amerika binden oder aber auf der Klaviatur des amerikanisch-europäischen Streits gespielt werden.

Dies ist einer der Aspekte des schmutzigen kolonialistisch-kapitalistischen Konflikts. Und auch wenn es strategisches Ziel heißt und in der Terminologie der Politikwissenschaft formuliert wird, so besteht das Ziel in seiner nackten Wahrheit darin, das Blut der Völker auszusaugen, ihre Reichtümer zu plündern, Kriege zu entfachen, Zwietracht zu säen sowie Konflikte und Spannungen zu schüren und das Töten und Plündern zu verbreiten.

Die Erlösung für die islamische Umma besteht darin, ihre Energien zu mobilisieren, um ihr größtes strategisches Projekt zu verwirklichen, indem der Islam wieder auf die internationale Bühne gebracht wird, um das Sagen in der weltpolitischen Lage zu haben und die internationalen Beziehungen auf Basis der noblen islamischen Konzepte der Ehrlichkeit und Gerechtigkeit aufzubauen.

(إِنَّ اللّهَ يَأْمُرُكُمْ أَن تُؤدُّواْ الأَمَانَاتِ إِلَى أَهْلِهَا وَإِذَا حَكَمْتُم بَيْنَ النَّاسِ أَن تَحْكُمُواْ بِالْعَدْلِ)

Allah befiehlt euch, die anvertrauten Güter ihren Eigentümern zurückzugeben; und wenn ihr zwischen Menschen richtet, nach Gerechtigkeit zu richten. (4:58)

Das wird durch die Errichtung der strategischen, göttlichen Entität des Islam verwirklicht werden, nämlich des rechtgeleiteten Kalifats, damit die großen strategischen Wirkungen des Islam den verhassten Kolonialismus, die sogenannte Weltordnung, hinwegfegen und dessen Staaten zurückdrängen. Und das wird mit Allahs Erlaubnis bald geschehen.

(أَلَيْسَ الصُّبْحُ بِقَرِيبٍ)

Ist der Morgen nicht schon nahe. (11:81)

Geschrieben für das zentrale Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
Munaji Muhammad
Nach oben

Seitenkategorie

Links

Die westlichen Länder

Muslimische Länder

Muslimische Länder