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بسم الله الرحمن الرحيم
Im Namen Allahs des Allerbarmers des Barmherzigen
Antwort auf eine Frage
Indien, Pakistan und der Waffenstillstand
Frage:
Überraschend teilte am gestrigen Samstag Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social mit, dass „nach einer langen Nacht intensiver, von den USA vermittelter Gespräche“ Indien und Pakistan sich auf einen „umfassenden und sofortigen Waffenstillstand“ geeinigt hätten. Er lobte beide Länder für ihren „gesunden Menschenverstand und ihre große Intelligenz“ (Aljazeera, 11.05.2025). Zuvor waren die Spannungen zwischen beiden Ländern dramatisch eskaliert, nachdem am 22. April 2025 ein Anschlag auf eine Touristengruppe in der Pahalgam-Region (Baisaran-Valley) in Jammu und Kaschmir, das unter indischer Verwaltung steht, verübt wurde. Dabei kamen 25 Inder und ein Nepalese ums Leben. Als Reaktion auf den Anschlag kündigte Indien am 23. April die Aussetzung des Induswasservertrags von 1960 als Teil einer Reihe von Strafmaßnahmen gegen Pakistan an. Islamabad wiederum reagierte und erklärte die Aufhebung des Shimla-Abkommens von 1972, das die bilateralen Beziehungen regelt. Am 7. Mai kündigte dann Indien unter dem Namen „Operation Sindoor“ eine Militäroffensive an, woraufhin Pakistan seinerseits militärisch reagierte. Und nun, nachdem Trump erklärte hat, dass die USA erfolgreich als Vermittler tätig gewesen seien und für einen Waffenstillstand gesorgt hätten, stellt sich die Frage, was in Wahrheit hinter dieser Eskalation und dem Konflikt steckt. Was genau regelt der Induswasservertrag, den Indien vorübergehend ausgesetzt hat? Und hatten die USA nicht nur beim Waffenstillstand, sondern auch beim Ausbruch des Konflikts ihre Finger im Spiel?
Antwort:
Um eine klare Antwort auf diese Fragen zu geben, ist es notwendig, folgenden Ereignisse zu beleuchten:
1) Die Bharatiya-Janata-Partei (BJP) kam unter Atal Bihari Vajpayee zwischen 1998 und 2004 in Indien an die Macht. Nach zehn Jahren Regierung durch die pro-britische Kongresspartei übernahm sie 2014 unter Narendra Modi erneut die Führung. Die BJP gilt als US-loyal und ist Teil der eurasischen Strategie der USA, die auf die Eindämmung und Einkreisung Chinas abzielt. Offenkundig standen im Jahr 2014 die unmittelbaren amerikanischen Interessen im Fernen Osten hinter dem Wahlsieg des Hindu-Fanatikers Modi. Die USA unterstützen ihn bis heute. Narendra Modi hat die amerikanischen Interessen stets verwirklicht – sei es durch die Annexion Kaschmirs im Jahr 2019, durch die Grenzkonflikte mit China in den Jahren 2014, 2017 und 2020, durch seine Rolle in Afghanistan oder durch die Vereitelung des chinesisch-pakistanischen Wirtschaftskorridors.
2) Nachdem Modi 2014 die Macht in Neu-Delhi übernommen hatte, haben die USA den indischen Staat effektiv dafür genutzt, mehr Druck auf die China auszuüben, sie einzukreisen und daran zu hindern, die umliegenden Regionen unter ihre Kontrolle zu bringen – mit dem Ziel, die Volksrepublik innerhalb ihrer eigenen Grenzen einzuschließen. So haben die USA insbesondere auch einen Wirtschaftskrieg gegen China erklärt, im Zuge dessen Trump drastische Strafzölle auf chinesische Waren verhängte. Mit diesen zusätzlichen Zöllen beabsichtigte er die Wirtschaft Chinas zu schwächen. Und so kursierten anschließend Meldungen, wonach große Technologiekonzerne, wie Apple, aufgrund der stark gestiegenen Zölle vorhätten, ihre Produktionsstätten nach Indien zu verlagern: Laut Financial Times gab Apple bekannt, dass das Unternehmen beabsichtige, den Zusammenbau aller in den USA verkauften iPhones nach Indien zu verlegen. (Euronews, 26.04.2025) Im Rahmen ihrer Konfrontationsstrategie mit China streben somit die Vereinigten Staaten danach, Indiens Rolle als Wirtschafts- und Militärmacht in der Region gezielt zu stärken.
3) Das machte einerseits die Stärkung Indiens durch militärische und wirtschaftliche Mittel erforderlich und andererseits die Lösung der Probleme zwischen Indien und Pakistan, wobei die Regime beider Länder US-treue Vasallen Washingtons sind. Damit sollte Indien für die Konfrontation mit China die Hände freihaben.
Was den ersten Aspekt betrifft, so haben die USA den indischen Staat und seine Armee mit allen verfügbaren Mitteln unterstützt, wie etwa durch die Weitergabe amerikanischer Nukleartechnologie an Neu-Delhi. Die Konfrontation mit China war daher während des Treffens zwischen Donald Trump und dem indischen Premierminister in Washington äußerst präsent. Die beiden Staatschefs erörterten zudem die Stärkung des sogenannten "Quad"-Sicherheitsbündnisses im asiatisch-pazifischen Raum, dem auch Japan und Australien angehören. Indien wird im Laufe dieses Jahres ein Gipfeltreffen der Gruppe ausrichten, die allgemein als Gegengewicht zum wachsenden chinesischen Militärengagement betrachtet wird. (Reuters, 14.02.2025)
Was den zweiten Aspekt betrifft, so geht es besonders um folgende Probleme:
a) Durch die Präsenz pakistanischer Soldaten an der Grenze ist eine Verlegung indischer Truppen in Richtung der chinesischen Front nur bedingt möglich. Pakistan wurde daher von Washington dazu gedrängt, seine an der Grenze zu Indien stationierten Truppen nach Waziristan in die Stammesgebiete zu verlegen, um dort gegen die pakistanische Taliban-Bewegung zu kämpfen, sowie nach Belutschistan, um gegen die Belutschistan-Befreiungsarmee vorzugehen, und schließlich an die afghanische Grenze. Auf diese Weise sollte es Indien ermöglicht werden, sich gegenüber China frei zu bewegen und seine Truppen an die chinesische Grenze zu verlegen, anstatt sie an der pakistanischen Grenze zu stationieren. Anschließend begannen die Amerikaner, Pakistan reihenweise Zugeständnissen gegenüber Indien abzuringen, um Indiens Rückzug aus dem Konflikt mit Pakistan zu erleichtern und es stattdessen auf die Auseinandersetzung mit China zu konzentrieren. Und wie bereits erwähnt, hat Islamabad ganze Armeeeinheiten von der Grenze zu Indien abgezogen und sie für interne Kämpfe im eigenen Land gegen dschihadistische Gruppen eingesetzt. Daneben kam es zu Gefechten mit den Taliban in Afghanistan.
b) Der Konflikt um Kaschmir, das Indien durch eigenen Beschluss am 05.08.2019 annektierte. Wir erläuterten in einer Frage/Antwort vom 18.08.2019:
Und nur kurz nach den Anschlägen vom 11. September legte die Bush-Administration einen ganz besonderen Fokus auf den indischen Staat. Ein erheblicher Teil der Maßnahmen Amerikas zielte darauf ab, durch bestimmte US-Programme die militärische Kluft zwischen Indien und China zu überwinden. Zu den Maßnahmen zählt etwa das US-Nuklearabkommen mit Indien. […] Nach Auffassung der USA schwächen die indisch-pakistanischen Spannungen im Kaschmir-Konflikt den Einsatz Indiens gegen China. Zur Überwindung dieser Spannungen begannen die Amerikaner, eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Indien und Pakistan zu forcieren. Ziel des Ganzen sollte sein, die indischen und pakistanischen Streitkräfte davon abzubringen, sich in der Auseinandersetzung um Kaschmir gegenseitig zu bekämpfen und ihre Anstrengungen in Richtung Kooperationen mit den USA zu lenken, damit Chinas Aufstieg eingegrenzt wird. Die USA glaubten, dass ein Anschluss Kaschmirs an Indien und der amerikanische Druck auf das pakistanische Regime, um es daran zu hindern, Kaschmir militärisch zurückzuerobern, und auf Mittel des Dialogs zu setzen, die Kaschmirfrage beendigen und die militärische Auseinandersetzung zwischen beiden Staaten verhindern würde. Ähnlich wie es mit der Autonomiebehörde von Abbas in Palästina und mit den benachbarten arabischen Staaten der Fall ist, wo die Angelegenheit ohne militärische Auseinandersetzung mit dem Zionistenstaat über die Bühne gebracht wird, während der Zionistenstaat von Palästina besetzen und annektieren darf, was ihm beliebt! Und so begann Modi mit der Umsetzung des Planes, Jammu und Kaschmir einzugliedern und die dortige Bevölkerungszusammensetzung zu verändern, und dazu erließ er das Dekret vom 5. August 2019. Demnach sollte der in der indischen Verfassung verankerte Artikel 370, der die Rechte Kaschmirs festlegt, gestrichen werden. […] Die Amerikaner glauben, dass die Muslime durch diese Eingliederung Kaschmir vergessen werden und dass Indien und Pakistan keinerlei Probleme mehr miteinander haben würden, weil deren Regime zum gegenwärtigen Zeitpunkt beide der US-Linie folgen. Dabei vergessen die USA und Indien – oder geben vor zu vergessen -, dass die Muslime Kaschmir im Herzen tragen und es – mit Allahs Erlaubnis – zurückerlangt wird.
c) Das Problem der Wasseraufteilung mit Pakistan. Von indischer Seite wollte man das bestehende Indus-Wasserabkommen neu überdenken. Schon seit geraumer Zeit bemüht sich Indien, das 1960 unter Vermittlung der Weltbank nach neun Jahren Verhandlungen unterzeichnete Abkommen neu zu verhandeln, wobei es das rasante Bevölkerungswachstum als Vorwand anführt. Pakistan hingegen lehnt jede Neuverhandlung ab. Die Zeitung India Today berichtete unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen, dass Indien den Wasserfluss vom Baglihar-Staudamm am Fluss Chenab nach Pakistan gestoppt habe. Weiter hieß es, Indien plane auch, den Wasserfluss vom Kishanganga-Staudamm am Fluss Jhelum zu unterbrechen. (Anadolu, 05.05.2025) Angesichts dieser einseitigen Aussetzung des Abkommens durch Indien und seiner langjährigen Forderung nach einer Überarbeitung kann die Aussetzung durch die Modi-Regierung nach dem Anschlag in Pahalgam als Versuch gewertet werden, Druck auf Pakistan auszuüben und es zu Verhandlungen zu zwingen. In den letzten Jahren hat die Regierung des indischen Premierministers Narendra Modi mehrfach versucht, das Abkommen neu zu verhandeln. Beide Staaten suchten sogar die Ständige Schiedsinstitution in Den Haag auf, um ihre Differenzen bezüglich der Speicherkapazität der Wasserkraftwerke Kishanganga und Ratle zu klären. (Arabi21, 27.04.2025)
Zu erwähnen sei, dass die Indus-Wasservereinbarung (ISA) ein Abkommen über die Wasseraufteilung zwischen Indien und Pakistan ist, das unter Schirmherrschaft der Weltbank ausgearbeitet und verhandelt wurde. Die feierliche Unterzeichnung dieser wichtigen Vereinbarung fand am 19. September 1960 in Karachi statt. Gemäß der Vereinbarung wurde Pakistan das Recht eingeräumt, Wasser aus drei Flüssen im westlichen Teil des Indusbeckens zu nutzen – nämlich dem „Jhelum“, dem „Chenab“ und dem „Indus“ selbst. Indien hingegen behielt die vollständige Kontrolle über die Wasserressourcen der drei östlichen Flüsse, „Sutlej“, „Beas“ und „Ravi“.
d) Die dschihadistischen Bewegungen in Kaschmir.Sie bereiteten dem indischen Staat stets Sorgen. Die USA wollten deshalb dort bewusst Kämpfe provozieren, um einen Vorwand für einen indischen Angriff auf die Wurzeln jener Bewegungen in Kaschmir zu liefern und zugleich Islamabad in einen Angriff auf diese Bewegungen innerhalb Pakistans hineinzuziehen. Dies ging in zwei Phasen vonstatten:
Erste Phase: Es sollte ein fingierter Angriff in Kaschmir stattfinden, der dann diesen Bewegungen zugeschrieben wird, um als Rechtfertigung für eine großangelegte militärische Operation gegen deren Stützpunkte in Pakistan zu dienen sowie gegen deren Wurzeln in Kaschmir und auch gegen die dortige muslimische Bevölkerung, die unter dem Vorwand der Unterstützung dieser Bewegungen getötet oder vertrieben werden soll. Und das erinnert stark an das Vorgehen der Zionisten in Gaza, die Massaker an der Zivilbevölkerung mit dem Vorwand verüben, sie würde den Widerstand unterstützen. Gleichzeitig sollte das pakistanische Regime in Verlegenheit gebracht werden, sodass es Kaschmir nicht zu Hilfe eilt, denn schließlich sei der Angriff von diesen Bewegungen ausgegangen.
Somit startete Indien auf Geheiß der USA den inszenierten Angriff in Kaschmir. Der Beweis dafür ist Folgender:
- Das Attentat, das am 22. April 2025 auf Touristen im Pahalgam-Tal in der Region Baisaran im von Indien verwalteten Teil Kaschmirs verübt wurde – und von Indien einer mutmaßlich von Pakistan unterstützten militanten Gruppe zugeschrieben wurde, während Pakistan jede Beteiligung bestreitet – ereignete sich während des Aufenthalts des US-Vizepräsidenten J.D. Vance in Neu-Delhi: US-Vizepräsident J.D. Vance ist am heutigen Montag zu Beginn eines viertägigen Besuchs in Indien eingetroffen, während dessen er Gespräche mit Premierminister Narendra Modi führen wird.(Bahrain News Agency, 21.04.2025) Indien hat noch während des Aufenthalts des US-amerikanischen Spitzenpolitikers in Neu-Delhi erste Maßnahmen gegen Pakistan ergriffen, darunter auch die Aussetzung des Indus-Wasservertrags – ein Vorgang, der auf eine koordinierte Vorgehensweise zwischen den USA und Indien hindeutet. Es wäre vollkommen abwegig, all das als bloßen Zufall abzutun.
- Die indische Regierung wies schon am 22. April nur wenige Minuten nach dem Anschlag Pakistan die Schuld zu – noch bevor überhaupt Ermittlungen oder Untersuchungen eingeleitet wurden und obwohl Islamabad eine internationale Untersuchung des Vorfalls verlangte. Zugleich berichteten indische Medien umgehend über eine mögliche Verantwortung der Widerstandsfront (TRF), einem als Ableger der Gruppe Lashkar-e-Taiba (LeT) geltenden Arm. TRF hingegen wies jede Verantwortung für den Angriff zurück. All diese Umstände deuten darauf hin, dass es sich um eine „inszenierte“ Operation handelt:Die Widerstandsfront (TRF) bekannte sich zunächst über soziale Medien zu dem Anschlag, distanzierte sich jedoch später davon und erklärte, das ursprüngliche Bekenntnis sei auf einen Hackerangriff zurückzuführen.(Website 24, 30.04.2025).
Dann begann die zweite Phase: Am Abend des 6. Mai 2025 führte Indien einen Raketenangriff auf Pakistan durch. Anders als üblich, beschränkte sich der Angriff nicht nur auf den pakistanisch verwalteten Teil von Kaschmir, sondern traf auch Ziele in der Provinz Punjab. Pakistan hingegen reagierte nicht mit Angriffen auf Ziele in Indien, sondern beschränkte sich auf Gefechte an der Grenze sowie auf das Abschießen indischer Flugzeuge im Grenzgebiet. Indien versuchte unterdessen, die Tragweite des Angriffs herunterzuspielen, indem es erklärte, man habe keine pakistanischen Militäreinrichtungen angegriffen, sondern lediglich „Terroristen“ ins Visier genommen. (Al-Arabiya, 07.05.2025) Die Gefechte zwischen den beiden Seiten verschärften sich weiter: Entlang der Kontrolllinie in Kaschmir brachen heftige Gefechte zwischen indischen und pakistanischen Streitkräften aus. Laut indischen Medienberichten waren Explosionen entlang der Kontrolllinie zu hören, und es gibt Meldungen über Tote.(Al-Arabiya, 09.05.2025) Indien räumte den Verlust dreier Flugzeuge ein und teilte mit, dass bei pakistanischen Angriffen sieben Zivilisten im von Indien kontrollierten Kaschmir getötet wurden. Pakistan seinerseits erklärte, fünf indische Flugzeuge abgeschossen zu haben, darunter drei französische Rafael-Jets, sowie 25 Drohnen aus „israelischer“ Produktion. Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif sagte: „Wir hätten als Reaktion auf den indischen Angriff auf pakistanische Ziele 10 indische Kampfjets abschießen können. Doch die Militärführer hielten sich zurück und schossen nur 5 Flugzeuge ab.“ (Al-Sharq News, 07. 05.2025). Der Sprecher der pakistanischen Armee, Ahmad Sharif Chaudhry, erklärte zudem, die Armee habe 26 militärische Einrichtungen bombardiert und Dutzende von Drohnen seien über indische Großstädte, einschließlich der Hauptstadt Neu-Delhi, geflogen. (Sky News, 10.05.2025). Es scheint, dass Pakistan durchaus zu einem groß angelegten Angriff in der Lage gewesen wäre und zu einer direkten, siegreichen Konfrontation mit Indien. Nun ist Pakistan aber an die USA gebunden, die ihm einen derartigen offenen Konflikt, bei dem es Indien eine vernichtende Niederlage zufügt, nicht erlauben würden, da dies zum Sturz ihres Vasallen Modi führen würde.Doch obwohl es den USA gelang, das von ihnen abhängige Regime in Pakistan unter Druck zu setzen, sodass dieses sich auf eine begrenzte Reaktion auf die indische Aggression beschränkte, demonstriert gerade diese eingeschränkte Reaktion den Mut der muslimischen Soldaten in Pakistan und ihre kämpferische Entschlossenheit.Und obwohl das Regime in Pakistan mit den USA kollaboriert und die Bewegungsfreiheit der Armee einschränkt, hat diese muslimische Armee dem ungläubigen Feind dennoch, wie erwähnt, empfindliche Verluste zugefügt.All das hat die USA dazu veranlasst, den ursprünglich eingeschlagenen Kriegskurs zu beenden und den begonnenen Angriff zu stoppen. Stattdessen setzte man nun auf eine verschlagene politisch-taktische Verhandlungsstrategie zwischen zwei den USA gegenüber loyalen Regimen – Indien und Pakistan. Auf diese Weise wollen die USA für Indien Ziele erreichen, die sie mit militärischer Aggression nicht erreichen konnten.
4) Am 10. Mai 2025, also vier Tage nach Beginn des indischen Angriffs, wurde auf Anordnung der USA ein Waffenstillstand verkündet. US-Präsident Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social am 10. Mai 2025: „Nach einer langen Nacht von Gesprächen, vermittelt durch die Vereinigten Staaten, freue ich mich, bekannt zu geben, dass Indien und Pakistan einem vollständigen und sofortigen Waffenstillstand zugestimmt haben. Glückwunsch an beide Länder für ihren gesunden Menschenverstand und ihre große Intelligenz. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit zu diesem Thema.“ Auch sein Außenminister Marco Rubio schrieb auf der Plattform X am 10. Mai 2025: „Ich freue mich, bekannt zu geben, dass die Regierungen Indiens und Pakistans einem sofortigen Waffenstillstand zugestimmt haben und Gespräche über eine breite Themenpalette an einem neutralen Ort beginnen werden.“Zusammen mit Vizepräsident J.D. Vance habe er in den vergangenen zwei Tagen mit Indiens Premierminister Narendra Modi, Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif, dem indischen Außenminister Subrahmanyam Jaishankar, dem pakistanischen Generalstabschef Asim Munir, dem indischen Nationalen Sicherheitsberater Ajit Doval und dem pakistanischen Nationalen Sicherheitsberater Asim Malik eng zusammengearbeitet, um eine Vereinbarung zu erreichen. Mit anderen Worten: Die USA haben - trotz der Loyalität der pakistanischen Führung ihnen gegenüber - die Heldenhaftigkeit der pakistanischen Armee nicht bedacht, und so fürchteten sie, Modi könnte bei einer Fortsetzung der Kämpfe seine Macht verlieren, bevor er umsetzen kann, was die USA im Hinblick auf die Konfrontation mit China von ihm verlangt!Und so kam von den Amerikanern die Order zur Beendigung des Krieges und der Rückgriff auf politische List, um ihre Ziele durch Verhandlungen zwischen zwei ihnen treu ergebenen Regimen zu erreichen!
5. Abschließend sei gesagt: Hizb-ut-Tahrir warnt die Muslime allgemein und die Bevölkerung Pakistans im Besonderen, dass politische Hinterlist und Verhandlungen, die mit Feinden des Islam und der Muslime geführt werden - insbesondere mit den Hindu-Polytheisten in Indien und den Zionisten in Palästina - mitnichten etwas Gutes hervorbringen. Dies gilt vor allem dann, wenn der ungläubige Kolonialist USA solche Verhandlungen leitet, wie es aktuell der Fall ist. Sie alle führen einen Krieg gegen Allah und seinen Gesandten (s), und zwar zu jeder Zeit und an jedem Ort. Dabei hat der Gesandte Allahs (s) uns berichtet, dass wir einen Kampf gegen sie führen und den Sieg über sie erringen werden, und darin liegt wahrlich der große Lohn. So wird bei Muslim in seinem Ṣaḥīḥ von ibn ʿUmar tradiert, dass der Prophet (s) sprach:
«لَتُقَاتِلُنَّ الْيَهُودَ فَلَتَقْتُلُنَّهُمْ...»
Wahrlich, ihr werdet die Juden bekämpfen, und ihr werdet sie töten.
Aḥmad und an-Nasā´ī überlieferten von ibn Ṯaubān, dem maulā des Gesandten Allahs (s): Es sprach der Gesandte (s):
«عِصَابَتَانِ مِنْ أُمَّتِي أَحْرَزَهُمَا اللهُ مِنَ النَّارِ؛ عِصَابَةٌ تَغْزُو الْهِنْدَ، وَعِصَابَةٌ تَكُونُ مَعَ عِيسَى ابْنِ مَرْيَمَ عَلَيْهِمَا السَّلَام»
Zwei Gruppenaus meiner Umma wird Allah vor dem Höllenfeuer retten. Eine Gruppe, die Indien einnimmt und eine Gruppe, die auf der Seite Jesus, des Sohnes Marias (Friede sei mit ihnen beiden) steht.
Der Kampf gegen die Zionisten in Palästina und deren Tötung ebenso wie die Einnahme Indiens und der dortige Sieg des Islam; dies wird mit Allahs Erlaubnis definitiv stattfinden. Doch es ist die Bestimmung Allahs, gepriesen sei Er, dass der Sieg nicht vom Himmel auf uns herabkommt, getragen von Engeln, während wir untätig dasitzen. Vielmehr müssen wir uns einsetzen, uns anstrengen, uns ernsthaft bemühen und dabei aufrichtig und ehrlich sein in dem, was wir tun. Genau so sollten wir sein. Dann wird der Sieg Allahs, gepriesen sei Er, mit Seiner Erlaubnis zweifellos kommen. Wir hegen große Hoffnung in unsere Brüder in Pakistan, denn es ist ein starkes islamisches Land, wo der Islam tief verwurzelt ist und die islamischen Gefühle stark und lebendig sind. Die Armee Pakistans liebt den ğihād auf dem Wege Allahs, und die Muslime Pakistans verspüren immer stärkere Sehnsucht nach der Errichtung des Kalifats. Mit der Erlaubnis Allahs wird es nicht mehr lange dauern, bis der Sieg dem „Lotsen“ zuteilwird, „der sein Volk nicht belügt“. Sodann wird sich die Aussage des Gesandten Allahs (s) über die Errichtung des Rechtgeleiteten Kalifats nach dieser Gewaltherrschaft, in der wir leben, erfüllen. Aḥmad berichtet in seinem Musnad von Ḥuḏaifa, dass der Gesandte Allahs (s) sagte:
«..ثُمَّ تَكُونُ مُلْكاً جَبْرِيَّةً فَتَكُونُ مَا شَاءَ اللهُ أَنْ تَكُونَ، ثُمَّ يَرْفَعُهَا إِذَا شَاءَ أَنْ يَرْفَعَهَا، ثُمَّ تَكُونُ خِلَافَةً عَلَى مِنْهَاجِ النُّبُوَّةِ. ثُمَّ سَكَتَ»
[…] „Sodann wird es eine Gewaltherrschaft geben. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt, dann wird Er sie aufheben, wenn Er sie aufheben will. Sodann wird ein Kalifat nach dem Plan des Prophetentums folgen.“ - Dann schwieg er.
Und an jenem Tage werden die Gläubigen sich freuen.
(وَيَوْمَئِذٍ يَفْرَحُ الْمُؤْمِنُونَ * بِنَصْرِ اللهِ يَنْصُرُ مَنْ يَشَاءُ وَهُوَ الْعَزِيزُ الرَّحِيمُ)
An jenem Tage werden die Gläubigen sich freuen. - Über den Sieg Allahs. Er verhilft zum Sieg, wem Er will; und Er ist der Allmächtige, der Barmherzige. (30:4–5)