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بسم الله الرحمن الرحيم

 

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

 

Antwort auf eine Frage

 

Der Sudan nach der Übernahme von al-Faschir

 

durch die Rapid Support Forces

 

Frage:

Massad Boulos, der Chefberater des US-Präsidenten Donald Trump für den Nahen Osten, bestätigte, dass die sudanesische Armee und die Rapid Support Forces (RSF – „Schnelle Eingreiftruppe“) einem dreimonatigen Waffenstillstand zugestimmt haben, basierend auf dem am 12. September dieses Jahres angekündigten Plan der Vierergruppe, die aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA, Saudi-Arabien und Ägypten besteht. ... (Sky News Arabic, 3.11.2025). Diese Zustimmung zum amerikanischen Plan seitens der sudanesischen Parteien dem Regime und den Rapid Support Forces – kam nachdem die Rapid Support Forces die Kontrolle über die Stadt al-Faschir im Sudan übernommen hatten. Was steckt nun hinter dieser Zustimmung zum amerikanischen Plan? Was ist denn mit der sudanesischen Armee geschehen, sodass die Rapid Support Forces die Kontrolle über die Hauptstadt der Region Darfur, „al-Faschir", übernehmen konnten? Dies, obwohl es sich um eine große und befestigte Stadt handelt, die die Armee lange Zeit erbittert gegen die Angriffe der Rapid Support Forces verteidigt hatte. Wie konnte die Stadt eingenommen werden? Und was sind die Dimensionen und Folgen davon?

Antwort:

Damit die Antwort klar wird, wollen wir folgende Punkte darlegen:

Erstens: Am 28.10.2025 veröffentlichte al-Jazeera auf ihrer Webseite folgenden Bericht: Die Rapid Support Forces (RSF) gaben am Sonntagmorgen bekannt, dass sie die Kontrolle über al-Faschir übernommen haben, nach einer Belagerung, die mehr als ein Jahr andauerte. Dies bedeutet, dass die Truppen ihre Kontrolle über alle fünf Darfur-Provinzen ausgedehnt haben und das Land nun in einen Osten unter Kontrolle der sudanesischen Armee und einen Westen unter Kontrolle der RSF geteilt ist. Aus dieser Zusammenfassung von Al Jazeera wird deutlich, dass die Kontrolle der RSF über die Stadt al-Faschir mehr als nur ein Sieg in einer Schlacht um eine Stadt ist, sondern eine markante Kontrolle über eine gesamte Region darstellt! Die RSF-Truppen belagerten die Stadt seit einem Jahr, ohne über bedeutende spezielle Waffen zu verfügen, die ihnen einen Sieg gegen die sudanesischen Armeeeinheiten, die die Stadt verteidigten, ermöglicht hätten. Diese Einheiten hatten die Stadt ein Jahr lang tapfer verteidigt, aber plötzlich übergab die Regierung von al-Burhan die Stadt an den separatistischen Rebellen Hamdan Dagalo (Hemetti), den Anführer der RSF. Der Übergabeprozess war offenkundig und fand ohne Verschleierungsversuche statt.

1. Der Vorsitzende des sudanesischen Souveränitätsrats, Abdel Fattah al-Burhan, erklärte, dass das sudanesische Volk und die Streitkräfte siegen würden, und betonte, dass die Führung in al-Faschir (der Hauptstadt des Bundesstaates Nord-Darfur) entschieden habe, die Stadt wegen der systematischen Zerstörung, der sie ausgesetzt war, zu verlassen. (al-Jazeera.net, 27.10.2025) Seine Rede ergänzte er mit Worten, die weder Gehalt noch Nutzen haben: Al-Burhan fügte in einer Fernsehansprache hinzu, dass "unsere Kräfte in der Lage sind, den Sieg zu erringen, das Blatt zu wenden und die Gebiete zurückzuerobern“. Anschließend merkte er an: "Wir sind entschlossen, alle unsere Märtyrer zu rächen".

2. Sudanesische Militärquellen teilten al-Jazeera mit, die sudanesische Armee habe das Hauptquartier einer Division in al-Faschir aus ‚taktischen Gründen‘ geräumt. (al-Jazeera, 27.10.2025.)

Diese Erklärungen seitens Abdel Fattah al-Burhans und seiner militärischen Quellen legen klar und nicht nur andeutungsweise offen, dass es die Armee selbst war, die die Stadt räumte und sie den Kräften der Rapid Support Forces zum Plündern überließ.

Zweitens: Die Regierung al-Burhans und seine militärische Führung unterließen es über ein Jahr lang, den in al-Faschir stationierten Truppen militärische oder logistische Unterstützung aus den zentralen Gebieten ihrer Kontrolle zukommen zu lassen. Die Einheiten blieben eingeschlossen, kämpften und verteidigten die Stadt mit den begrenzten Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen. Die Armeeführung, die sich öffentlich damit brüstete, Khartum, Omdurman und Bahri von den Rapid Support Forces gesäubert zu haben, hätte ohne Zweifel die Möglichkeit gehabt, ihre Verbände in al-Faschir zu unterstützen. Dass sie dies dennoch ein Jahr lang unterließ, zeigt, dass die operative Planung offenbar vorsah, diese Einheiten allmählich ihrem Zusammenbruch zu überlassen.

Drittens: Bei genauerer Betrachtung stellen wir fest, dass die Übergabe der Stadt an die Streitkräfte des abtrünnigen Kommandeurs Hemetti zeitlich mit den von den USA initiierten Gesprächen zwischen den beiden sudanesischen Lagern in Washington zusammenfiel. Ziel dieser Gespräche war es, einen Waffenstillstand zu erreichen: Obwohl der Souveränitätsrat offiziell jegliche direkten oder indirekten Verhandlungen mit einer Delegation der Rapid Support Forces in Washington dementierte, berichteten diplomatische Quellen, dass Außenminister Muheddin Salem mit dem Ziel in die Vereinigten Staaten gereist ist, die Bemühungen um ein Ende des seit mehr als zwei Jahren andauernden Krieges zu erörtern. (Al-Arabiya, 24.10.2025)

Dies hat nur eines zu bedeuten: Washington hat die Delegationen ihrer beiden Vasallen – die Delegation ihres Vasallen Burhans und jene ihres Vasallen Hemettis – sehr wohl empfangen. Die Erklärung des sudanesischen Souveränitätsrats, keine Verhandlungen mit den Rapid Support Forces (RSF) zu führen, bestätigt diese vielmehr. Und das, was Washington seinen beiden Vasallen angeordnet hatte, wurde innerhalb von zwei bis drei Tagen in al-Faschir klar umgesetzt: Dieselben Quellen erwähnten gegenüber al-Arabiyya/al-Hadath am Freitag, dass der sudanesische Minister in Washington eine Reihe von Treffen mit Vertretern der amerikanischen Regierung abhalten werde, darunter mit Massad Boulos, dem Chefberater des amerikanischen Präsidenten für Angelegenheiten des Nahen Ostens und Afrikas. Die Quellen fügten hinzu, dass Salem auch Treffen mit einer Anzahl seiner arabischen Amtskollegen durchführen werde. Des Weiteren wiesen sie darauf hin, dass der Besuch aufgrund einer offiziellen Einladung der amerikanischen Regierung erfolge, um einige Themen von gemeinsamem Interesse zu erörtern. Zudem erklärte ein US-Beamter gegenüber Al-Arabiya/Al-Hadath, dass Massad Boulos den Vorsitz der Sitzungen der Staaten der sogenannten „Vierergruppe“ zur sudanesischen Krise führen werde.

Was ebenso bestätigt, dass die USA die Delegationen ihrer beiden Vasallen in Washington versammelt haben, ist folgender Bericht: Ein verantwortlicher Diplomat bestätigte gestern, Donnerstag, dass sich die Vierergruppe (USA, Saudi-Arabien, VAE und Ägypten) heute in Washington mit Vertretern der sudanesischen Armee und der Schnellen Eingreiftruppe treffen wird, um beide Parteien zu einem dreimonatigen humanitären Waffenstillstand zu drängen. Er erklärte, das Ziel sei, "gemeinsam Druck auszuüben, um die Waffenruhe zu festigen und die Lieferung humanitärer Hilfe an Zivilisten zu ermöglichen“. (Al-Arabiya, 24.10.2025)

Mit anderen Worten: Die Tatsache, dass das Eindringen der Rapid Support Forces in al-Faschir und der Rückzug der sudanesischen Armee aus der Stadt zeitgleich mit dem Treffen in Washington geschah, belegt ohne Zweifel, dass die Entscheidung, die strategische Stadt an die Rapid Support Forces zu übergeben, in Washington getroffen wurde und dass beide sudanesischen Parteien unverzüglich – nämlich zwei Tage danach – mit der Umsetzung vor Ort begannen, wobei das Ergebnis am dritten Tag erzielt wurde.

Viertens: Dieses in Washington erwähnte Treffen ist nun der zweite Schritt, der auf den ersten folgte, als die USA ihre Vasallen und Gefolgsleute in der Region in der sogenannten Viergruppe (Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Ägypten und die USA) zusammenführten und begannen, ihren Willen zur Umsetzung eines Waffenstillstands im Sudan durchzusetzen. Aus der Erklärung, die von der Vierergruppe herausgegeben wurde, zitierte Al-Arabiya am 12.09.2025 folgende Passagen:

In der gemeinsamen Erklärung heißt es: "Auf Einladung der Vereinigten Staaten führten die Außenminister der USA, Ägyptens, Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate eingehende Beratungen zum Konflikt im Sudan durch und erinnerten daran, dass dieser die schlimmste humanitäre Krise der Welt verursacht hat und erhebliche Risiken für den regionalen Frieden und die Sicherheit darstellt. Die Minister bekräftigten ihr Engagement für eine gemeinsame Reihe von Prinzipien zur Beendigung des Konflikts im Sudan." Im vierten Punkt der Erklärung heißt es: "Die Zukunft der Regierungsführung im Sudan wird vom sudanesischen Volk durch einen vollständigen und transparenten Übergangsprozess bestimmt, der nicht unter der Kontrolle einer der kriegführenden Parteien steht." In einem der Punkte wurde ferner erwähnt: "Alle Anstrengungen zu unternehmen, um eine Verhandlungslösung des Konflikts mit effektiver Beteiligung der sudanesischen Streitkräfte und der Rapid Support Forces zu unterstützen."

Einerseits ist diese Vierergruppe ein Format, das von den USA gewählt wurde, um ihrer Lösung im Sudan auch einen regionalen Anstrich zu verleihen, indem sie mit Zustimmung der Hauptländer in der Region erzielt wurde. Allerdings bewegen sich diese Länder nur, wenn Washington sie bewegt, und unternehmen keinen Schritt ohne die Zustimmung der USA. Andererseits deutet der Text der Erklärung darauf hin, dass beide Konfliktparteien im Sudan als gleichberechtigt anerkannt und zu einer effektiven Beteiligung aufgefordert werden. Mit anderen Worten hat die Erklärung nicht auf die Rapid Support Forces als separatistische und rebellische Kraft hingewiesen, sie also nicht aufgefordert, ihre Rebellion zu beenden. Dies wäre insbesondere deshalb angebracht gewesen, weil sie zwecks Spaltung des Sudans bereits eine separatistische Regierung gebildet hatte.

Fünftens: Die Übernahme der strategischen Stadt al-Faschir durch die Rapid Support Forces bedeutet, dass diese nun die gesamte Region Darfur mit ihren fünf Bundesstaaten unter ihre Kontrolle gebracht haben, nachdem die Region bereits zuvor größtenteils unter ihrer effektiven Kontrolle stand. Die nunmehrige Zustimmung zu einem dreimonatigen Waffenstillstand – oder sogar dessen Forderung seitens der USA – bedeutet aber auch, dass Washington die Kontrolle der RSF über Darfur anerkennt und ihre dortige Präsenz sowie ihre Präsenz in der wichtigsten Stadt der Region, al-Faschir, legitimiert. Denn diesem von den USA vorgeschlagenen Waffenstillstand, den sie im Gewand der „Vierergruppe" präsentieren, werden weitere Verhandlungsschritte zwischen den Konfliktparteien im Sudan folgen, nachdem die amerikanischen Pläne es der RSF ermöglicht haben, ganz Darfur unter ihre Kontrolle zu bringen. Überdies hatte der amerikanische Vasall Hamdan Dagalo (Hemetti) bereits Ende Februar 2025 in Nairobi, der Hauptstadt Kenias, eine separatistische Regierung unter seinem Vorsitz gegründet. Diese operiert von der Stadt Nyala aus, der Hauptstadt des Bundesstaates Süd-Darfur. Und jetzt ist der Weg für den Umzug von Hemettis separatistischer Regierung nach al-Faschir eindeutig geebnet worden.

Sechstens: Die amerikanische Haltung war eindeutig und zeigte nicht einmal Missfallen darüber, dass die Rapid Support Forces al-Faschir unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Vielmehr forderte Washington, dass der nächste Schritt des amerikanischen Plans für den Sudan, nämlich ein Waffenstillstand, umgesetzt wird – was bedeutet, dass der sudanesischen Armee der Weg, al-Faschir zurückzuerobern, vollständig versperrt wird und sich damit Hemettis Kontrolle über die Stadt festigt, ohne durch irgendwelche Zusammenstöße gestört zu werden.

Massad Boulos, Berater des amerikanischen Präsidenten Donald Trump für afrikanische Angelegenheiten, forderte beide Konfliktparteien auf, einen Vorschlag für eine dreimonatige humanitäre Waffenruhe zu prüfen und sofort anzunehmen. Er fügte hinzu, dass er einen entsprechenden Plan vorgelegt habe, der von beiden Seiten begrüßt worden sei, und forderte die RSF auf, den Weg der Waffenruhe zu beschreiten und die Kämpfe einzustellen. Boulos hatte gestern in seinen Statements erklärt, dass die Welt die Handlungen der Rapid Support Forces und die Situation in der Stadt al-Faschir mit großer Besorgnis beobachte. Er rief dabei zum Schutz der Zivilbevölkerung auf. (Al-Jazeera.net, 27.10.2025.)

Später betonte er dies erneut, wie von Sky News am 3.11.2025 berichtet: Massad Boulos, der leitende Berater des US-Präsidenten Donald Trump für den Nahen Osten, bestätigte, dass die sudanesische Armee und die Schnelle Eingreiftruppe einem dreimonatigen Waffenstillstand zugestimmt hätten, basierend auf dem am 12. September präsentierten Plan der Vierergruppe, die die Vereinigten Arabischen Emirate, die Vereinigten Staaten, Saudi-Arabien und Ägypten umfasst. Boulos erklärte in Aussagen, die er am Montag in Kairo machte, dass technische und logistische Erörterungen vor der endgültigen Unterzeichnung des Waffenstillstands im Gange seien und wies darauf hin, dass Vertreter beider Seiten seit einiger Zeit in Washington seien, um die Details zu besprechen. Er fügte hinzu, dass der Waffenstillstandsvorschlag eine echte Chance darstelle, die Krise zu beenden, und bestätigte, dass die Armee und die Schnelle Eingreiftruppe in die Diskussion eines von den USA mit Unterstützung der Vierergruppe vorgelegten Papiers eingebunden sind, das auf die Erreichung von Frieden abzielt. Er wies darauf hin, dass der Konflikt im Sudan eine Bedrohung für die Region und die Welt darstelle, insbesondere für die Sicherheit des Roten Meeres. (Sky News Arabia, 3.11.2025)

Siebtens: Angesichts der Prahlerei des amerikanischen Präsidenten Trumps, ein Friedensstifter zu sein und Kriege zu beenden, scheinen die USA deutlich und unmissverständlich ihren Plan voranzutreiben und beschleunigte Schritte zu setzen, um den Sudan zu teilen und die Darfur-Region abzuspalten – so, wie sie zuvor den Süd-Sudan abgespalten haben. Und genau davor haben wir wiederholt gewarnt. So haben wir in der Antwort auf eine Frage vom 21.05.2025 mit dem Titel "Die Drohnenangriffe und die Entwicklungen des Krieges im Sudan" Folgendes ausgeführt:

Aus all dem wird deutlich, dass die schweren Angriffe im Osten des Sudan – insbesondere auf die strategischen Einrichtungen in Port Sudan – in direktem Zusammenhang mit dem Krieg in Darfur stehen. Ziel dieser Angriffe ist es, das sudanesische Militär davon abzuhalten, al-Faschir anzugreifen, und es stattdessen zu zwingen, seine Kräfte nach Osten zu verlegen, um Port Sudan zu verteidigen. Die BBC berichtete am 10. Mai 2025, dass Truppen der sudanesischen Armee, die ursprünglich in Richtung al-Faschir unterwegs waren, aufgrund der Angriffe im Osten umkehren und sich auf den Schutz der Region um Port Sudan konzentrieren mussten. Dem fügten wir hinzu: Viertens: Es schmerzt, dass die ungläubigen, kolonialistischen USA in der Lage sind, einen blutigen Konflikt im Sudan zu steuern und ihre Vasallen dazu benutzt, diesen Konflikt offen und vor aller Augen auszutragen. Al-Burhan und Hemetti kämpfen mit dem Blut der sudanesischen Bevölkerung, nur um den Interessen der USA zu dienen, die eine Teilung des Sudan wiederholen wollen — so, wie sie bereits den Süden vom Sudan abgespalten haben. Derzeit setzen die USA alles daran, Darfur vom verbleibenden Sudan zu trennen. Deshalb konzentriert sich das Militär auf die übrigen Regionen des Sudan, während die Rapid Support Forces ihren Fokus auf Darfur richten. Sollten die treuen Kräfte des Militärs in Darfur die Kontrolle zurückgewinnen, wird die RSF die Kämpfe in andere Regionen des Sudan verlagern, um das Militär dort zu beschäftigen. Dies führt dazu, dass das Militär seine Truppen aus Darfur abzieht und sich stattdessen auf den Osten konzentriert, wo die RSF die Angriffe mit Drohnen verstärkt. Dieses Vorgehen soll der RSF die vollständige Kontrolle über Darfur ermöglichen.

Schon zuvor, in der Antwort auf eine Frage vom 06.02.2025 mit dem Titel "Die Beschleunigung der Kriegshandlungen im Sudan“, haben wir davor gewarnt, dass die politische und militärische Vasallenführung im Sudan, die ihre Anweisungen von der Trump-Administration erhält, das Militär angewiesen hat, Korridore für die Rapid Support Forces aus der Zentralregion in Richtung Darfur zu öffnen. So haben wir erwähnt:

Sechstens: Es gilt daher als ziemlich wahrscheinlich, dass die militärischen Entwicklungen im Sudan unter dem Arrangement und der Federführung Trumps erfolgen und auf Folgendes abzielen:

- Die Beschleunigung des amerikanischen Plans, das Klima für eine Aufteilung des Landes zwischen den zwei Vasallen der USA zu schaffen, und zwar dahingehend, dass Darfur unter die Kontrolle der RSF und die Herrschaft Hemettis kommt, während die Armee unter der Führung Burhans das Zentrum und den Osten des Sudans kontrolliert. Dadurch würden zwei getrennte Entitäten im Sudan entstehen, was durch Hemettis Kontrolle über Darfur faktisch vorgegeben wird. Diesen Plan haben wir früher schon in einer Frage/Antwort vom 19. Dezember 2023 erwähnt. Dort führten wir aus, „dass die USA das Klima für die Teilung vorbereiten […], wenn es den amerikanischen Interessen dient. […] Sollte es künftig im Interesse der USA liegen, einen weiteren Abspaltungsprozess nach dem Südsudan zu vollziehen, könnte dies in Darfur geschehen. […] Es scheint jedoch, dass der Zeitpunkt für eine solche Teilung noch nicht gekommen ist, vielmehr wird derzeit das Klima dafür vorbereitet.“ Dies haben wir in der Vergangenheit erklärt, und es scheint, dass das amerikanische Interesse nun darauf abzielt, die Abspaltung Darfurs genauso voranzutreiben wie einst die Abspaltung des Südsudans. Sollte es Trump gelingen, diesen Plan umzusetzen, wäre dies äußerst gefährlich. Die Umma muss sich ihm entgegenstellen und darf nicht erneut schweigen, wie sie es bei der Abspaltung des Südsudans getan hat!

Achtens: Hizb-ut-Tahrir warnt seit Beginn dieses Jahres, ja sogar seit 2023, als die USA den Krieg zwischen ihren beiden Vasallen entfachten, dass der US-Plan zur Teilung des Sudan verwirklicht werden könnte. Vor euren Augen werden nun die Teilungsschritte beschleunigt vorangetrieben, während viele Sudanesen in dieses Gemetzel zwischen amerikanischen Agenten verwickelt sind, um die Ziele der USA zu verwirklichen und ihren Einfluss im Sudan zu erhalten. Heute nähert sich der amerikanische Abspaltungsplan der Verwirklichung mit der Loslösung der Region Darfur vom Sudan – all das geschieht, während ihr regungslos zusieht!

Gibt es keinen vernünftigen, starken Kommandanten in der Armeeführung, der für einen Moment in sich geht und beschließt, seinem Herrn gegenüber treu zu sein, indem er das Notwendige tut, um den Plan der USA zu zerschlagen und deren Agenten zu beseitigen, die Zehntausende Sudanesen getötet und Millionen vertrieben haben – zu keinem anderen Zweck als zur Ausführung dessen, was Washington von ihnen verlangt? Gibt es denn keinen vernünftigen, starken Kommandanten in der Armeeführung, der die Stärke des Sudan in treue Hände legt und Hizb-ut-Tahrir die nuṣra, die machtvolle Unterstützung, gewährt?

Hizb-ut-Tahrir hat immer wieder seine Stimme erhoben, gewarnt und zur Errichtung des Islam aufgerufen. Möge doch vom Sudan aus der islamische Staat, das zweite Kalifat nach dem Plan des Prophetentums entstehen! Wie großartig wäre dieser vernünftige, starke Mann, wenn er vor Allah tritt, nachdem Dieser ihn dazu verwandt hat, die Frohbotschaft seines edlen Propheten von der Rückkehr des Rechtgeleiteten Kalifats nach dieser Gewaltherrschaft, in der wir leben, zu erfüllen:

«...ثُمَّ تَكُونُ مُلْكاً جَبْرِيَّةً فَتَكُونُ مَا شَاءَ اللَّهُ أَنْ تَكُونَ، ثُمَّ يَرْفَعُهَا إِذَا شَاءَ أَنْ يَرْفَعَهَا، ثُمَّ تَكُونُ خِلَافَةً عَلَى مِنْهَاجِ النُّبُوَّةِ ثُمَّ سَكَت»

„[...] Sodann wird eine Gewaltherrschaft folgen. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt, dann wird Allah sie aufheben, wenn Er sie aufheben will. Sodann folgt ein Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums.“ Dann schwieg er. Bei Aḥmad in geschlossener Kette tradiert.

 
12. Ğumādā l-Ūlā 1447 n. H.
03.11.2025

 

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