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بسم الله الرحمن الرحيم

 

Im Namen Allahs des Allerbarmers des Barmherzigen

Antwort auf eine Frage

Die amerikanische Vision zur Lösung der Zypern-Krise

Frage:

Das türkischen Präsidialamt vermeldete am Montag, dass Tufan Erhürman, Präsident der Türkischen Republik Nordzypern, am kommenden Donnerstag, dem 13. November 2025, Ankara besuchen werde. Burhanettin Duran, Leiter der Kommunikationsabteilung des türkischen Präsidialamtes, erklärte, Erhürman folge damit einer Einladung von Präsident Erdogan. Zudem werde dieser Besuch Erhürmans erste Auslandsreise nach seinem Amtsantritt sein. Am 19. Oktober hatte die Oberste Wahlkommission Nordzyperns den Vorsitzenden der Republikanischen Türkischen Partei, Tufan Erhürman, zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt. (Anadolu, 10.11.2025) Was hat zu dieser Annäherung geführt, zumal Erhürman im Wahlkampf für die Wiedervereinigung der Insel eintrat, während Erdogan weiterhin das Zwei-Staaten-Modell vertrat? Stecken möglicherweise die USA hinter dieser Annäherung? Ğazāk Allāhu Ḫairan

Antwort:

Damit die Antwort auf die oben genannten Fragen klar wird, wollen wir die folgenden Punkte darlegen:

Erstens: Der Oppositionskandidat in Nordzypern, Tufan Erhürman, gewann die Präsidentschaftswahl bereits im ersten Wahlgang und erhielt über 62 % der Stimmen, während der bisherige Präsident Ersin Tatar auf weniger als 36 % kam (RT, 19.10.2025). Neu war an dieser Wahl, dass der oppositionelle Kandidat, der seinen Wahlkampf auf die Wiedervereinigung der Insel mit dem griechisch-zyprischen Süden aufgebaut hatte, direkt und haushoch im ersten Durchgang siegte, während der amtierende Präsident – ein Befürworter der seit Jahrzehnten auch von der Türkei propagierten Zwei-Staaten-Lösung – klar unterlag. Um die innen- und außenpolitischen Folgen dieses Ergebnisses besser zu verstehen, betrachten wir folgende Aspekte:

1- Aus der Perspektive türkischer Präsenz in Nordzypern ist festzuhalten, dass die Türkei in der Phase ihrer Loyalität gegenüber den Engländern die Marginalisierung der muslimischen Türken auf der Insel durch die griechischen Zyprer ausnutzte, um 1974 militärisch zu intervenieren, damit der Einfluss der USA über deren Vasallen verhindert wird. Dies ist der Türkei damals gelungen.

Doch unter Erdogan wechselte die Türkei aus dem Einflussbereich Großbritanniens in den der USA, sodass die türkische Präsenz im Norden der Insel zu einem Instrument in Händen Amerikas geworden ist. Auf lokaler Ebene hatten weiterhin die säkularen Kräfte die Oberhand in Nordzypern, und die Regierungsverantwortlichen blieben dabei, selbst das Tragen des Kopftuchs für Schülerinnen an den Schulen zu verbieten. Als der Premierminister im April 2025 eine Lockerung zuließ, hob das Oberste Verfassungsgericht im September 2025 diese Entscheidung wieder auf (Zeitung Haberler, 25.09.2025), was auf die tiefe Verankerung des extremen Säkularismus in Nordzypern hinweist.

2- Da die Türkei kein Modell einer erfolgreichen Wirtschaft auf den Norden der Insel übertragen konnte, blieb die Region ökonomisch unbedeutend. Mehr noch: Sie verwandelte sich in einen Zufluchtsort für schmutziges Geld, während Spielhallen und Casinos sich ausbreiteten. Zum anderen wurde Griechisch-Zypern 2004 Mitglied der Europäischen Union und trat 2008 auch der Eurozone bei. All das hat die Gier jener Kräfte, die eine Wiedervereinigung der Insel mit dem griechisch-zyprischen Süden fordern, noch gesteigert, zumal die Türkei seit Jahrzehnten an die Tür der Europäischen Union klopft, ohne dass ihr geöffnet wird!

Zweitens: Dieses innenpolitische Klima, die Verbindungen zur Türkei und diese säkularen Bestrebungen haben zu einem solchen Wahlergebnis beigetragen, sodass der Kandidat Tufan Erhürman bereits im ersten Wahlgang einen absoluten Sieg erringen konnte. Allerdings waren diese lokalen Bedingungen nicht der Hauptfaktor für seinen Erfolg. Vielmehr haben Entwicklungen auf internationaler Ebene und Erdgasfunde im östlichen Mittelmeer einen erheblichen Einfluss ausgeübt, wie Folgendes zeigt:

1- Der russische Krieg in der Ukraine: Im Rahmen der Absicherung gegen alle möglichen Eskalations-Szenarien im russischen Krieg in der Ukraine und der potenziellen Kontrolle Russlands über das Schwarze Meer haben die USA ihre militärische Präsenz auf ihren Stützpunkten in Griechenland verstärkt, einschließlich der Verlegung einiger Landfahrzeuge. Um diesen russischen Risiken zu begegnen, betrachten die Amerikaner Zypern erneut als eine „stationäre Flugzeugträgerplattform“ in der Region. Die USA erneuern damit ihre alten Träume vom Aufbau militärischer Stützpunkte auf der Insel – Träume, die nicht neu sind. Doch der Krieg Russlands in der Ukraine lässt die amerikanische Dringlichkeit nach Militärstützpunkten auf der Insel zunehmen. Bezüglich der Kriege im Nahen Osten sehen die USA ihre militärische Präsenz auf Zypern als stabiler an als ihre Präsenz im arabischen Raum, da sie befürchten, dass „die dortigen Turbulenzen und die zunehmende islamische Stimmung“ den amerikanischen Einfluss in der Region beseitigen könnten.

2- Die Entdeckung von Erdgas: Die riesigen Erdgasfunde im östlichen Mittelmeer in den letzten zwei Jahrzehnten haben die Gier US-amerikanischer Energiekonzerne geweckt, die bereits in der Ausbeutung der Gasfelder in dieser Region aktiv sind. Das treibt die USA dazu an, ihren Einfluss in der Region weiter auszubauen. Und in diesem Zusammenhang spielt Zypern eine wichtige Rolle – sowohl hinsichtlich der Produktion als auch der Pipelines. Seit 2018 trifft sich daher die US-Botschafterin in Zypern regelmäßig mit dem zyprischen Präsidenten, um Fragen rund um die Öl- und Gasfunde im östlichen Mittelmeer zu besprechen, und auch Mitglieder des US-Kongresses besuchen Nikosia. Aufgrund der Gasvorkommen sind außerdem neue Konflikte zwischen den Ländern der Region entstanden, vor allem in Bezug auf die maritimen Wirtschaftszonen. Und mit der Rückkehr der Trump-Administration Anfang des Jahres kehrte der Einfluss amerikanischer Energieunternehmen intensiv zurück. Die Regierung Trump beeilt sich damit, die Kontrolle über die Produktion von Erdgas im östlichen Mittelmeer zu erlangen, um es als zusätzliches Mittel zu nutzen, Europa im Energiebereich an die USA zu binden, besonders nachdem Europa von russischem Gas abgeschnitten wurde.

3- Die Schwäche Großbritanniens nach dem Brexit: Der Blick Washingtons auf Großbritannien, dessen Schwäche nach dem Brexit offensichtlich geworden ist, hat sich geändert. Trotz der Versprechen der USA an Großbritannien, ein umfangreiches bilaterales Handelsabkommen bei einem Austritt aus der EU 2020 abzuschließen, blieben diese Versprechen unerfüllt. Denn die Trump-Administration verhängte stattdessen Zölle, deren Folgen sich noch heute in der Schließung britischer Fabriken zeigen. Die neue amerikanische Sicht verlangt es nun, die Briten in ihrem Einfluss zu beerben und deren Werkzeuge zu nutzen, hierbei besonders Zypern. So veröffentlichte die US-Zeitschrift The National Interest, die konservativ ausgerichtet ist und die Trump-Bewegung unterstützt, am 8. November 2024 einen Artikel von Michael Rubin, einem führenden Vertreter der amerikanischen Rechten, in dem er dafür plädierte, Großbritannien aus Zypern hinauszudrängen und dessen Militärstützpunkte Akrotiri und Dhekelia zu übernehmen, die zusammen 3 % der Insel ausmachen.

4- Es ist stark anzunehmen, dass diese internationalen Turbulenzen ebenso wie die Entdeckungen von Erdgas zum Aufbau einer neuen US-Ausrichtung hinsichtlich einer Wiedervereinigung Zyperns geführt haben. So hatte die Trump-Administration während der ersten Amtszeit das Waffenembargo gegen Zypern aufgehoben, das seit 1987 bestanden hatte: Die Vereinigten Staaten erklärten am Dienstag, dass sie das seit über dreißig Jahren bestehende Embargo für den Verkauf militärischer Ausrüstung an Zypern „teilweise und für ein Jahr“ aufgehoben haben. […] Das US-Außenministerium erklärte in diesem Zusammenhang, Außenminister Mike Pompeo habe Präsident Nikos Anastasiadis „über seine Entscheidung informiert, die Beschränkungen für den Export, Re-Export und die Weiterleitung nicht-tödlicher Verteidigungsgüter sowie von Verteidigungsdienstleistungen aufzuheben.“ (Swiss info, 02.09.2020) Die Aufhebung des Embargos wird seither jährlich erneuert. Die Biden-Administration ihrerseits setzte diesen Kurs fort, indem sie ein bedeutendes Verteidigungsabkommen mit Zypern unterzeichnete: Zypern und die USA haben eine Rahmenvereinbarung zur Verteidigungszusammenarbeit abgeschlossen, die Möglichkeiten zur Verstärkung der gemeinsamen Reaktion auf regionale humanitäre Krisen und Sicherheitsbedenken festlegt. (Youm7, 10.09.2024)

Drittens: In einem äußerst seltenen Ereignis, das zuvor nur 1970 und 1996 stattfand, empfing US-Präsident Biden den zyprischen Präsidenten in Washington. Dies geschah gegen Ende der Amtszeit Bidens, kurz nach der Bekanntgabe des Wahlsieg Trumps. Die USA machten dabei ihre Position deutlich: US-Präsident Biden erklärte bei der Begrüßung von Präsident Nikos Christodoulides im Weißen Haus: „Ich bleibe optimistisch, dass eine Wiedervereinigung Zyperns auf der Grundlage eines föderalen Systems mit zwei Regionen und zwei Religionsgruppen möglich ist.“ Er betonte, dass „die Vereinigten Staaten bereit sind, jegliche Unterstützung zu leisten, die wir für dieses Ziel aufbringen können.“ Präsident Nikos bestätigte seinerseits, dass er auf die Unterstützung der USA in der zyprischen Frage vertraut (Zyprische Nachrichtenagentur, 30.10.2024). Bereits zuvor hatte Verteidigungsminister Palamas erklärt, dass der Bau eines Hubschrauberstützpunktes in der Nähe von Larnaka im Gange sei. Griechisch-zyprische Medien berichteten, dass diese Basis den USA vorbehalten sein werde. (Turkey Today, 29.07.2024).

Viertens:Die Türkei hingegen hatte ihre Ablehnung des Verteidigungsabkommens zwischen Griechisch-Zypern und den USA erklärt. (Website des türkischen Außenministeriums, 11.09.2024) Doch als Staat, der sich im Gefolge der USA befindet, ist es der Türkei nicht möglich, sich einer bereits getroffenen amerikanischen Entscheidung zu widersetzen. Stattdessen begann die Türkei, hochrangige Treffen mit griechischen Vertretern abzuhalten, mehr noch: Sie nahm Kontakt zu den griechisch-zyprischen Verantwortlichen auf, obwohl sie diese aufgrund des Konflikts um Nordzypern offiziell nicht anerkennt:

1. Zyprische Offizielle erklärten, dass der türkische und der zyprische Präsident heute, Donnerstag, am Rande eines Gipfels in Ungarn zu einem seltenen Treffen zusammengekommen seien. In einem Beitrag auf der Plattform X teilte der stellvertretende Sprecher der zyprischen Regierung, Giannis, mit, dass auch der türkische Außenminister Hakan anwesend gewesen sei. (Al-Ittihad News, 7.11.2024.) Dies kann nur auf amerikanischem Wunsch hin geschehen sein, um die Türkei dazu zu bewegen, den Boden für die Annahme der amerikanischen Lösung für Zypern zu bereiten.

2. Als die Türkei etwa begann, eine Eskalation mit Griechenland auszulösen, geschah dies im Einklang mit den Wünschen der Trump-Administration während seiner ersten Amtszeit. Als jedoch Biden ins Amt kam und den Kurs einer Rückkehr zur Führung der europäischen Verbündeten einschlug, passte sich Erdogans Türkei dieser amerikanischen Linie an, die im Gegensatz zur Ausrichtung der vorherigen Regierung stand.

3. Die türkischen Einwände gegen die amerikanische Verteidigungskooperation mit dem griechischen Teil Zyperns im Jahr 2024 war faktisch ohne Substanz, denn das Treffen Erdogans mit dem Präsidenten Südzyperns fand kurz nach dieser angeblichen Ablehnung statt! Und das ist ein Beleg dafür, dass sich Erdogans Türkei der Richtung des vorgegebenen amerikanischen Kurses anpasst.

Fünftens: Der gewählte Präsident von Nordzypern: Tufan Erhürman beschrieb seinen Wahlsieg als einen „Sieg für alle türkischen Zyprer, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit“ und betonte, dass er die Außenpolitik „in enger Abstimmung mit der Türkei“ führen werde, um die Einheit der Reihen und der Position zu wahren (Aljazeera, 20.10.2025). Diese Aussage soll die Weichen für eine Annäherung zwischen beiden Seiten stellen, um den US-geführten Plan eines föderalen Systems in Zypern umzusetzen. Daher reagierte Devlet Bahçeli, Erdogans Verbündeter und Vorsitzender der Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) in Ankara, mit großer Empörung. Er erkannte die Wahlergebnisse in Nordzypern nicht an, rief das Parlament Nordzyperns zu einer Dringlichkeitssitzung auf und verlangte die Ablehnung der Wahlergebnisse sowie den Beitritt zur Türkei (RT, 19.10.2025). Erdogan selbst hingegen: Der türkische Präsident Recep Tayip Erdogan gratulierte dem Chef der Türkischen Republikanischen Partei in der Republik Nordzypern, Tufan Erhürman, am Sonntag zu seinem Wahlsieg. (Anadolu Agency, 19.10.2025) Mehr noch: Er rühmte sich sogar der „Reife der Demokratie“ in Nordzypern. Das heißt: Die harten Positionen sind eher aus den türkischen Kreisen zu hören, die fern der Regierung stehen. Doch der Kreis um Erdogan, der tief in die US-Gefolgschaft verstrickt ist, richtet seine Haltung nach der amerikanischen Linie aus. Deshalb hat Erdogan sowohl die Annexion Zyperns als auch die Zwei-Staaten-Lösung fallen gelassen und tendiert nun zur föderalen Lösung.

Sechstens: Es gilt daher als naheliegend, dass sich die Verhandlungen über die Wiedervereinigung der Insel Zypern entsprechend der amerikanischen Lösung beschleunigen werden – auf der Grundlage einer föderalen Union aus zwei Regionen und zwei Konfessionsgruppen, in der die griechischen Zyprer den stärkeren Einfluss hätten, während die politischen Rechte der muslimischen türkischen Zyprer geringer ausfallen würden. Dies entspräche sowohl dem amerikanischen Vorgehen im Kampf gegen den Islam als auch ihrer Vorstellung von einer größeren Rolle für ein griechisch-byzantinisch geprägtes, US-loyales Zypern. Zudem hat sich die Türkei selbst in die Sphäre der USA begeben und kann sich ihnen nicht widersetzen. Wenn die lokalen, türkischen und internationalen Rahmenbedingungen so bleiben wie sie heute sind, dürfte diesmal der Weg für ein erfolgreiches Verhandlungsergebnis im Sinne einer föderalen Union nach amerikanischer Vorstellung offenstehen. Es ist nicht auszuschließen, dass der Besuch von Tufan Erhürman in der Türkei am Donnerstag, dem 13.11.2025, den ersten Schritt zur Umsetzung des amerikanischen Plans für eine föderale Union aus zwei Gebieten und zwei Konfessionen darstellt. Dabei würden die inneren Angelegenheiten jeder Region weitgehend von dieser selbst geregelt, während Verteidigungs- und Außenpolitik im Wesentlichen in den Händen der föderalen Regierung lägen – also bei den griechischen Zyprern. Und wenn sich die Dinge so entwickeln, wie es die USA wünschen, würde ihr Plan auch vorsehen, Zypern von ausländischen Truppen zu räumen (die beiden britischen Militärbasen auf der Insel sowie die türkischen Streitkräfte), sodass allein die USA im Norden Zyperns Militärstützpunkte hätten!

Siebtens: Es ist wahrlich schmerzhaft, dass die Herrschaft der kolonialen Ungläubigen über die Länder der Muslime zunimmt — ein Land nach dem anderen. Und das vor den Augen und Ohren der muslimischen Herrscher, ohne dass sie diese Dominanz auch nur missbilligen, geschweige denn, dass sie irgendeine Reaktion zeigen, um diese Kolonialmächte in ihre eigenen Länder zurückzudrängen oder sie sogar verfolgen würden, so wie sie zur Zeit des rechtgeleiteten Kalifats verfolgt wurden, bis sich der Islam mit seiner Gerechtigkeit in der Welt verbreitete. Doch wie sollen Herrscher, die gegenüber den kolonialen Ungläubigen loyal sind, diesen überhaupt entgegentreten?! Zypern ist ein Zeugnis dafür: Die USA machen dort, was sie wollen, obwohl es sich um eine islamische Insel handelt, die von den Muslimen unter dem dritten rechtgeleiteten Kalifen ʿUṯmān im Jahr 28 n. H. eröffnet wurde. Es war eine der ersten muslimischen Expeditionen zur See. An der Eröffnung nahmen eine Reihe von Gefährten des Gesandten (s) teil – darunter Abū Ḏarr, ʿUbāda ibn aṣ-Ṣāmit gemeinsam mit seiner Ehefrau Um Ḥarām, ebenso Abū ad-Dardāʾ und Šaddād ibn Aus, möge Allah mit ihnen zufrieden sein. Und noch heute gehört das Grab der edlen Gefährtin Um Ḥarām zu den bekannten Besuchsstätten auf Zypern. Zypern hat also einen besonderen Rang in der islamischen Geschichte. Deshalb verspürten die Muslime keine Ruhe, als die europäischen Kreuzfahrer die Insel während ihres ersten Kreuzzuges gegen die islamischen Länder besetzten, bis sie sie befreiten und wieder ihrem Ursprung, den islamischen Ländern, zuführten. Später gehörte die Insel – wie die übrigen islamischen Länder – zum Osmanischen Staat, nachdem das Kalifat auf sie übergegangen war. Als das Kalifat abgeschafft wurde, fügten die Engländer Zypern zu ihren Kolonien hinzu. Doch so wie die Muslime die Insel bereits einst von den Kreuzfahrern in die Stätte des Islam zurückführten, werden sie sie — mit der Erlaubnis Allahs, des Mächtigen und Preiswürdigen — erneut dorthin zurückführen. Und das ist die richtige Lösung für Zypern: dass es zu seinem Ursprung zurückkehrt, ein islamisches Land zu sein – so wie es Teil des Osmanischen Kalifats war. Auch muss es wieder zu einem Teil der Türkei werden, bis das Kalifat zurückkehrt und die Fahne des Islam sowohl dort als auch in allen Ländern der Muslime in den Himmel ragt. Mit der Erlaubnis Allahs wird das geschehen, und das ist wahrlich der große Gewinn! Das ist die Lösung, und das ist die Wahrheit.

(فَمَاذَا بَعْدَ الْحَقِّ إِلَّا الضَّلَالُ فَأَنَّى تُصْرَفُونَ)

Was gibt es denn nach der Wahrheit außer dem Irrweg? — Wohin also lasst ihr euch verleiten? (10:32)

Die Lösung ist weder das, was die USA planen, noch das, was Großbritannien geplant hatte. Mit anderen Worten: Die Lösung besteht nicht darin, dass es auf Zypern zwei Staaten gibt, ob nun einer der Türkei und der andere Griechenland angeschlossen wird oder nicht. Ebenso wenig besteht sie darin, dass Zypern ein föderaler Staat aus beiden wird, den die griechischen Zyprer regieren, oder ein einziger Staat, der ebenfalls von ihnen regiert wird. Denn es ist nicht zulässig, dass irgendein islamisches Land der Herrschaft von Nichtmuslimen überlassen wird.

(وَلَنْ يَجْعَلَ اللَّهُ لِلْكَافِرِينَ عَلَى الْمُؤْمِنِينَ سَبِيلاً)

Und Allah wird den Ungläubigen keine Macht über die Gläubigen bescheren. (4:141)

Zypern wird mit der Erlaubnis Allahs wieder zu dem werden, was es einst war: ein islamisches Land. Die Zeiten wenden sich, und viele Hände haben im Laufe der Geschichte Besitz von Zypern ergriffen. Doch das gute Ende ist stets den Gottesfürchtigen vorbehalten.

(وَاللَّهُ غَالِبٌ عَلَى أَمْرِهِ وَلَكِنَّ أَكْثَرَ النَّاسِ لَا يَعْلَمُونَ)

Und Allah setzt Seinen Willen durch, doch die meisten Menschen wissen es nicht. (12:21)

21. Ğumādā l-Ūlā 1447 n. H.
12.11.2025
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