Media Office
Wilaya Libanon
H. 29 Dhu al-Hijjah 1441 | No: H.T.L.1441/14 |
M. Mittwoch, 19 August 2020 |
Presseverlautbarung
Der Internationale Gerichtshof und das Attentat auf Rafiq al-Hariri
(Übersetzt)
Der Internationale Gerichtshof hat nun eine Entscheidung bezüglich des Attentats auf Rafiq al-Hariri getroffen. Nach 15 Jahren lässt man von den Hauptverdächtigen in diesem Fall ab, d.h. von der Hisbollah und vom syrischen Regime. Die Schuld versucht man gänzlich Einzelpersonen zuzuschreiben, so, als hätten deren Auftraggeber und deren Entscheidungen mit dem Fall nichts zu tun. Man tut so, als könne man einen Politiker von Al-Hariris Kaliber einfach so ermorden, ohne, dass andere Parteien auf internationaler oder zumindest regionaler Ebene darin involviert wären. Und als wäre dies nicht genug, leugnen ausgerechnet all jene Personen diesen Umstand, die am wenigsten über politische Angelegenheiten Bescheid wissen.
15 Jahre lang hörten die Menschen einem Richter dabei zu, wie er ihnen eine detaillierte wissenschaftliche Erklärung darüber ablieferte, wie Mobiltelefone funktionieren und miteinander in Verbindung stehen! Der Richter merkte an, dass politische Überlegungen bei der Urteilsfindung nicht berücksichtigt würden, sondern ausschließlich „handfeste Beweise“. Ist das etwa die Art und Weise, wie der Internationale Gerichtshof mit Fällen typischerweise umgeht!? Wenn sich der Internationale Gerichtshof nicht mit politischen Fällen befasst, dann hätte man diesen spezifischen Fall auch einfach den Gerichten im Libanon überlassen können. Zudem ist es nicht so, als wäre dies das allererste Mal, dass eine Gerichtsverhandlung wegen der Ermordung eines Präsidenten oder eines Staatschefs stattfindet.
Uns geht es nicht darum, ob dieses Urteil rechtmäßig oder unrechtmäßig gefällt wurde. Wir geben uns mit solchen Gerichtsurteilen, nämlich solchen die nicht gemäß den Bestimmungen Allahs (t) und der Scharia gefällt wurden, generell nicht zufrieden. Und auch erachten wir Urteile von politischen Gerichten wie diesem, die ihr Urteil aufgrund einer Explosion aufschieben, als nicht ernstzunehmend. Außerdem fragen wir uns, wie wir ein solches Urteil nun vollstrecken sollen!? Besonders, wenn über Kriegstreiber und deren Nachkommen geurteilt wurde.
Al-Farazdaq (ein arabischer Dichter) behauptete, dass er Marbaʿa töten würde. O Marbaʿa! Ich verkünde dir ein langes Leben!
Ich habe diesen Speer gekürzt, o Farazdaq… und ich sehe in deinem Bogen keinen Pfeil.
Uns geht es vielmehr darum die Aufmerksamkeit der Bevölkerung zu erlangen, vor allem weil einige nach der katastrophalen Explosion, die sich kürzlich im Hafen von Beirut ereignete, die Bildung einer internationalen Untersuchungskommission und die Einmischung des Internationalen Gerichtshofs forderten. Drum fragen wir das libanesische Volk: Habt ihr denn nicht gesehen, was es bedeutet, sich in einer solchen Angelegenheit von derlei Parteien abhängig zu machen?
Die Antwort auf diese Frage könnt ihr euch heute, nachdem ihr eure Hoffnungen und Erwartungen 15 Jahre lang vergebens in eine Gerichtsentscheidung gesetzt habt, selbst geben! Was hat dies gebracht? Das Blut der Getöteten und Verletzten ist längst schon vergessen. Wer das Attentat in Auftrag gegeben hat konnte nie wirklich geklärt werden und der Mörder wurde nie gefasst. Die Eltern des Verstorbenen haben nichts bekommen, außer einiger Gespräche und Beileidsbekundungen. Nach Gerechtigkeit suchen sie vergebens. Meint ihr denn wirklich, dass das Gericht sein Urteil um mehr als 15 Jahre hinausgezögert hat, weil es Gerechtigkeit für den Verstorbenen möchte!? Nein! Vielmehr hat dies mit dem politischen Standpunkt des Internationalen Gerichtshofs zu tun, der unweigerlich an die Politik großer und einflussreicher Staaten geknüpft ist. Denkt ihr noch immer, dass eine internationale Untersuchungskommission oder der Internationale Gerichtshof Gerechtigkeit für mehr als 150 Tote, mehr als 5000 Verwundete und rund 300.000 Obdachlose, sowie Schäden in Millionenhöhe bringen wird!? Glaubt ihr, dass der Internationale Währungsfonds große Summen an Geld einfach so verschenken wird, nur, um eure finanziellen Probleme zu lösen!? Ihr solltet auch nicht vergessen, dass der Libanon über all die Jahre zusammengenommen etwa eine Milliarde US-Dollar in diesen Prozess investiert hat, wobei man bedenken muss, dass diese Gelder von euch stammen! Dies trotz der schlechten Situation im Land! Meint ihr etwa, dass ihr diese Gelder nur aus Barmherzigkeit und Güte von internationalen Institutionen zurückerhaltet!?
Zusammengefasst lässt sich Folgendes sagen: Derjenige, der bei den Institutionen der Internationalen Gemeinschaft um Hilfe bittet, ist wie jemand, der das Feuer um Schutz vor der lodernden Flamme bittet. Werdet gemeinsam mit Hizb-ut-Tahrir für eine tatsächliche Veränderung tätig; eine Veränderung, die gerechte Urteile in allen politischen, finanziellen, soziologischen und strafrechtlichen Angelegenheiten mit sich bringt.
(أَفَحُكْمَ الْجَاهِلِيَّةِ يَبْغُونَ وَمَنْ أَحْسَنُ مِنَ اللَّهِ حُكْماً لِّقَوْمٍ يُوقِنُونَ)
Begehren sie etwa das Urteil der Unwissenheit? Wer kann denn besser walten als Allah für Leute, die (in ihrem Glauben) überzeugt sind?(5:50)
Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir / wilāya Libanon
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