Dienstag, 06 Shawwal 1445 | 16/04/2024
Uhrzeit: (M.M.T)
Menu
Hauptmenü
Hauptmenü

Media Office
Zentrales Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir

H.  20 Muharram 1443 No: 1443AH/03
M.  Samstag, 28 August 2021

Presseverlautbarung

Eine leuchtende Zukunft für die Frauen Afghanistans wird es nur unter dem System des Kalifats geben

Es war vorhersehbar, dass auf die Rückeroberung Afghanistans durch die Taliban eine Welle von Beschuldigungen und unglaublich viel Panikmache seitens der westlichen Regierungen, der Befürworter der Geschlechtergleichheit und der säkularen Medien folgen würde, was die Umsetzung der islamischen Scharia für die Zukunft der Frauen bedeuten würde. Lügen und Propaganda gegen die islamische Herrschaft sind weit verbreitet. Es wird behauptet, dass durch die Anwendung des islamischen Systems ein Staat entstehen würde, in dem Gewalt gegen Frauen weit verbreitet ist, Mädchen die Bildung verweigert wird und Frauen das Recht genommen wird, zu arbeiten und sich am politischen Leben der Gesellschaft zu beteiligen. Angesichts dieser altbekannten und gängigen westlich-säkularen Tradition zu behaupten die Frauen würden durch die Scharia unterdrückt, möchten wir die folgenden Punkte entgegenbringen:

1. Es ist offenkundig, dass westliche Regierungen und säkulare Medien nicht ernsthaft um das Wohlergehen und die Rechte von Frauen und Mädchen in Afghanistan besorgt sind, geschweige denn um muslimische Frauen in anderen Ländern der Welt. Denn wo war diese angebliche Besorgnis, als Tausende von afghanischen Frauen und Mädchen getötet wurden, aus ihren Häusern vertrieben wurden, Hunderttausende an Hunger und Krankheiten starben oder zu Kriegswitwen wurden, welche gezwungen waren, um das tägliche Überleben zu kämpfen und das in einem Land, in dem die Wirtschaft, die Infrastruktur, das Bildungs- und das Gesundheitssystem als Folge dieses zwei Jahrzehnte andauernden Kolonialkrieges und der Besatzung durch den Westen stark geschädigt wurden?! Und wo war diese angebliche Besorgnis, als westliche Regierungen die Nordallianz an die Macht brachten - eine Bande von Kriegsherren, die bekannt für ihre Verbrechen gegen Frauen ist? Und wo bleibt die Sorge um die Rechte der Frauen, wenn muslimischen Mädchen in säkularen Staaten wie Frankreich, Belgien, Dänemark und den Niederlanden das Recht auf Bildung aufgrund von repressiven Hijab- und Niqab-Verboten verwehrt wird; oder wenn muslimische Frauen in vom Westen unterstützten Regimen wie Kirgisistan, Usbekistan und Bangladesch verfolgt, inhaftiert und gefoltert werden, weil sie sich gegen die Unterdrückung durch ihre Herrscher aussprechen oder einfach nur zum Islam aufrufen? Muslimische Frauen sind sich der Tatsache bewusst, dass westlich-säkulare Regierungen und Medien in der Vergangenheit sich des Arguments der Frauenrechte bedient haben, um ihre koloniale Intervention zu rechtfertigen sowie säkulare und liberale Werte in muslimischen Ländern zu verbreiten. Ihr Ziel dabei ist es, die westliche Hegemonie über die Politik und die Wirtschaft der Region aufrechtzuerhalten und die Rückkehr zu einem islamischen Regierungssystem zu verhindern.

 

2. Die Vorstellung, dass die Frauen in Afghanistan unter einem vom Westen aufgezwungenen säkularen Regime und System Erfolgsgeschichte geschrieben hätten, und dass Frauen und Mädchen nun Gefahr liefen, ihre so genannten „hart erkämpften“ Rechte zu verlieren, ist absurd! Im Jahr 2011 stufte eine Umfrage von TrustLaw, einem Nachrichtendienst der Thomson Reuters Foundation, bei der über 200 „Gender-Experten“ weltweit befragt wurden, Afghanistan aufgrund des Ausmaßes der Gewalt, der schlechten Gesundheitsversorgung und der brutalen Armut als das gefährlichste Land der Welt für Frauen ein. Laut dem vom Georgetown Institute for Women, Peace and Security in Washington und dem Peace Research Institute in Oslo erstellten Index aus dem Jahr 2019 liegt Afghanistan heute, das Wohlergehen der Frauen betreffend, auf dem vorletzten Platz. Nach Angaben der afghanischen Regierung aus dem Jahr 2017, hatten mehr als 50 % der schwangeren Frauen keinen Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung. Einem Bericht von UNICEF aus dem Jahr 2019 zufolge gehen in Afghanistan 3,7 Millionen Kinder nicht zur Schule. 60 % davon sind Mädchen. Human Rights Watch berichtete, dass zwei Drittel der Mädchen im Land noch immer keine Schule besuchen und über 40 % aller Schulen keine Gebäude haben. Nach 20 Jahren westlicher Besatzung sind immer noch über 80 % der Frauen im Land Analphabeten, in einigen ländlichen Gebieten sogar 90 % (UNESCO).Die Vorstellung, die Unterdrückung der Frauen unter einer säkularen Führung und einem säkularen System aufheben zu können, wurde damit völlig zerstört, genauso wie das Leben der Frauen in Afghanistan, im Irak und in anderen Ländern, die Opfer westlicher Interventionen geworden sind.

 

3. Westlich-säkulare Regierungen befinden sich nicht in der Position Vorträge über Frauenrechte zu halten, wenn sie in ihrem eigenen Land eine Epidemie von Gewalt, sexueller Belästigung, Ausbeutung, Menschenhandel, Armut und anderen Ungerechtigkeiten und Missbräuchen gegen Frauen anführen, die auf ihre korrupten und fehlerhaften kapitalistischen, säkularen und liberalen Werte und Systeme zurückzuführen sind. Denn genau diese haben den Status von Frauen abgewertet, ihre Sexualisierung und Objektivierung aus Profitgründen zugelassen und bei vielen Männern eine Mentalität geschaffen, nach der es akzeptabel ist, Frauen nach ihrem Belieben zu behandeln. In Amerika werden jeden Tag drei Frauen durch häusliche Gewalt getötet (Bureau of Justice), und eine von fünf Frauen wird im Laufe ihres Lebens vergewaltigt (Centre for Disease Control and Prevention). Ein Drittel aller Frauen in der EU erfährt ab ihrem 15. Lebensjahr Gewalt (Agentur der Europäischen Union für Grundrechte). In Australien wird alle 3 Stunden eine Frau wegen häuslicher Gewalt ins Krankenhaus eingewiesen (Australian Institute of Health and Welfare). In England und Wales werden jedes Jahr 85 000 Frauen Opfer einer Vergewaltigung oder einer versuchten Vergewaltigung (Office for National Statistics).

 

4. Der Eindruck, der erweckt wird, dass die Mehrheit der Frauen in Afghanistan die Einführung der Scharia fürchte und sich eine säkulare Zukunft für ihr Land wünsche, ist von westlichen Kolonialherren erdacht und absoluter Unsinn. Es handelt sich um die Aufrechterhaltung einer orientalistischen Weltanschauung und des Irrglaubens, dass die muslimische Bevölkerung in den muslimischen Ländern den Islam aufgeben und ein säkulares, liberales Leben führen möchte und die westlich-säkulare Demokratie als Mittel zur Befreiung von Unterdrückung ansieht. Doch der Grund für die weltweite Unterdrückung der Muslime sind in erster Linie die durch den Westen eingeführten sowie die vom Westen unterstützten säkularen und von Menschen gemachten Regierungen und Systeme und nicht die Herrschaft des Islam oder die Anwendung der Scharia. Die muslimischen Frauen in Afghanistan sowie in der gesamten muslimischen Welt halten seit Jahrhunderten an ihren islamischen Überzeugungen, Praktiken und Gesetzen fest. Ein Bericht des PEW Forschungszentrums aus dem Jahr 2017, in dem Muslime - Männer als auch Frauen - in 39 Ländern befragt wurden, ergab, dass 99 % der Muslime in Afghanistan die Scharia in ihrem Land befürworten und sie zum offiziellen Gesetz machen wollen. Auch in anderen muslimischen Ländern wie Pakistan, Bangladesch, Irak, Ägypten, Indonesien, Palästina und Jordanien spricht sich die überwältigende Mehrheit für die Anwendung der Scharia aus. Das ist nicht erstaunlich, denn die Muslime wissen, dass der Herr der Welten (st) allein am besten weiß, wie eine Gesellschaft und ein Staat zu organisieren sind, damit die Rechte aller - Männer und Frauen - auf die gerechteste und harmonischste Weise gesichert sind. Allah (st) sagt: ﴿أَلَا يَعْلَمُ مَنْ خَلَقَ وَهُوَ اللَّطِيفُ الْخَبِيرُ„Sollte denn Derjenige, Der erschaffen hat, nicht Bescheid wissen? Und Er ist der Feinfühlige und Allkundige.“ [Surah Al-Mulk, Vers 14]

 

5. Es ist bekannt, dass der Islam weltweit die führende Rolle einnahm, wenn es darum ging den Status und die Würde der Frau zu erhöhen und sie vor Gewalt, Objektivierung und Ausbeutung zu schützen. So galt jeder Schaden, der Frauen zugefügt wurde, als schweres Verbrechen, das eine harte Strafe verdient. Darüber hinaus gewährte der Islam den Frauen in den Bereichen Politik, Bildung, Wirtschaft und Justiz ihre Rechte - und das Jahrhunderte bevor der Westen überhaupt anerkannte, dass Frauen eine Seele und den gleichen Intellekt und Wert wie Männer haben. Dies beinhaltete auch das Recht der Frauen, ihren Herrscher zu wählen, eine gewählte Vertreterin ihres Volkes zu sein und die Regierenden zur Rechenschaft zu ziehen, ohne Angst vor Repressalien haben zu müssen. Der Islam ermutigte die Frauen in allen Bereichen des Lebens nach Wissen und Fachkenntnissen zu streben. Unter der Herrschaft des Islam wurden Tausende von weiblichen Gelehrten und Expertinnen in den islamischen Disziplinen, den Wissenschaften und der Medizin hervorgebracht. Der Islam räumt den Frauen auch das Privileg ein, stets von ihrem Ehemann, männlichen Verwandten oder dem Staat versorgt zu werden. Gleichzeitig erlaubt er ihnen, eine würdige Beschäftigung zu suchen, ein Unternehmen zu gründen, ihr Vermögen und ihre Rechtsangelegenheiten selbständig zu verwalten. Werden die Rechte der Frauen verletzt, können sie den Rechtsweg beschreiten. Der einzigartige Status, die Privilegien und die Rechte, die der Islam den Frauen zuspricht, werden jedoch nicht in einem Staat zum Tragen kommen, der nur dem Namen nach islamisch ist. Diesen Status werden Frauen auch nicht erlangen, solange der Islam nur teilweise umgesetzt wird und der eingeschlagene Weg des Scheiterns fortgesetzt wird, indem der Islam mit Kufr-Gesetzen vermischt oder die Macht mit denjenigen geteilt wird, die eine säkulare Vorstellung für das Land haben. Es ist einzig und allein die umfassende Anwendung der Scharia durch das wahre islamische System, das Kalifat, gemäß der Methode des Prophetentums, die den Frauen in Afghanistan und in allen muslimischen Ländern eine leuchtende, sichere und blühende Zukunft bringen und ihnen ihre gottgegebenen Rechte sichern wird. So war es über Jahrhunderte, wie es die Gesetzbücher und Gerichtsakten des Kalifats belegen.

Daher fordern wir unsere Brüder der Taliban und unsere muslimischen Brüder und Schwestern in Afghanistan auf, Lehren aus der Geschichte zu ziehen und die Worte Allahs zu beherzigen, dass es im Diesseits wie im Jenseits nur Erfolg geben kann, wenn die Gesetze Allahs (st) vollständig unter Seinem System, dem Kalifat, angewendet werden.

(فَإِمَّا يَأْتِيَنَّكُم مِّنِّي هُدًى فَمَنِ اتَّبَعَ هُدَايَ فَلَا يَضِلُّ وَلَا يَشْقَى * وَمَنْ أَعْرَضَ عَن ذِكْرِي فَإِنَّ لَهُ مَعِيشَةً ضَنكًا وَنَحْشُرُهُ يَوْمَ الْقِيَامَةِ أَعْمَى)

„Doch wenn dann von Mir Rechtleitung zu euch kommt, dann wird derjenige, der Meiner Rechtleitung folgt, nicht irregehen und nicht unglücklich sein. Wer sich aber von Meiner Ermahnung abwendet, der wird ein beengtes Leben führen, und Wir werden ihn am Tag der Auferstehung blind (zu den anderen) versammeln.“ [Surah Ta-Ha, Vers 123 - 124]

Dr. Nazreen Nawaz
Leiterin der Frauenabteilung im Zentralen Medienbüro
von Hizb ut Tahrir
المكتب الإعلامي لحزب التحرير
Zentrales Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
عنوان المراسلة و عنوان الزيارة
Al-Mazraa P.O. Box. 14-5010 Beirut- Lebanon
تلفون: +961 71 72 4043
www.hizb-ut-tahrir.info
فاكس: +961 13 07 594
E-Mail: ws-cmo@hizb-ut-tahrir.info

Seitenkategorie

Links

Die westlichen Länder

Muslimische Länder

Muslimische Länder