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Nachricht- Kommentar
Der Klimagipfel: Gipfel der Umweltheuchelei par excellence

Nachricht:

Tausende junger Aktivisten gingen am Freitag in der schottischen Stadt Glasgow auf die Straße, um gegen das ihrer Meinung nach gefährliche Versäumnis der Staats- und Regierungschefs der Welt zu protestieren, beim COP26-Gipfel konkrete Schritte zur Eindämmung des Klimawandels zu unternehmen. Die Demonstrationen sollen voraussichtlich zwei Tage stattfinden, um die Kluft zwischen den zu langsamen Emissionssenkungen und der weltweiten Klimakrise zu verdeutlichen. Am Freitag warf die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg während ihrer Teilnahme an der Demonstration der COP26 „Versagen“ vor. „Es ist kein Geheimnis, dass die COP26 ein Misserfolg ist“, sagte Thunberg und fügte hinzu: „Dies ist nicht länger eine Klimakonferenz. Sie ist jetzt ein globales Festival, um falsche Behauptungen über den Umweltschutz zu verbreiten.“ Weiter mahnte sie: „Sie können den wissenschaftlichen Konsens nicht ignorieren, und sie können uns nicht ignorieren.“ „Unsere Führer führen nicht. So geht Führung“, sagte sie mit Blick auf die Demonstranten. (AFP, 5. November 2021)

Kommentar:

Während die Vereinten Nationen und die Staats- und Regierungschefs der Welt behaupten, dass der COP26-Klimagipfel eine Chance ist, den Planeten vor den katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels zu retten, treffen sich Delegationen aus fast 200 Ländern in Glasgow, um zu diskutieren, wie die Ziele des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung auf 1,5 bis 2 Grad Celsius zu begrenzen. Wissenschaftler, Aktivisten und die breite Öffentlichkeit, also jene, die nicht in Machtpositionen sind, sind sich sicher, dass dieser Gipfel und alles, was ihm vorausging, nichts anderes sind als ein weiteres Kapitel aus dem Greenwashing-Theaterstück. Greenwashing ist eine Bezeichnung für PR-Methoden, die darauf abzielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsvolles Image zu verleihen, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gibt.

Die Verhandlungen bei diesem Gipfel, auf dem die bedeutendsten Vertreter der Bourgeosie aus der ganzen Welt zusammengekommen sind, sind nicht mehr als Scheinverhandlungen. Alle Maßnahmen und Ergebnisse sind vage gehalten und von Einseitigkeit geprägt. Trotz der Zusage von etwa 40 Ländern zum Kohleausstieg (dem umweltschädlichsten fossilen Brennstoff) ist kein Zeitrahmen dafür festgelegt worden! Tatsächlich haben die Länder mit dem höchsten Kohleverbrauch und die mit am meisten für den Klimawandel sorgen, die Vereinbarung zum Kohleausstieg auf der aktuellen Klimakonferenz „COP26“ nicht untezeichnet, wie China mit einem Verbrauch von 54%, Indien mit 11,6% und die USA mit 6,1%.

Die hochrangigen Verantwortlichen geben sich als die Retter der Erde. So versuchte z.B. die französische Regierung wenige Monate vor den Präsidentschaftswahlen als Vorreiter und Verteidiger der Umweltschützer aufzutreten, um die Stimmen der Klimaschützer zu gewinnen. So sparten Macron und seine Unterstützer nicht mit Anstrengungen, all ihren Programmen einen grünen Anstrich zu verleihen. Und während Macron in Glasgow theoretisch über die Notwendigkeit der Einhaltung von Umweltzielen philosophiert, kursiert ein Papier der Europäischen Union, dem zu entnehmen ist, dass die französische Regierung ein Bündnis mit osteuropäischen Staaten, wie Polen, Ungarns und der Tschechischen Republik, anstrebt, um Erdgas und Atomenergie als „grüne Energiequellen“ klassifizieren zu lassen. So soll polnische Kohle genutzt werden und tschechisches Gas als „grüne Energie“ eingestuft werden. Im Gegenzug würden diese Regierungen an der Seite Frankreichs bei der Wiederbelebung seiner Atomkraft-Programme stehen.

Chris Saltmarsh, Mitbegründer von Labour for a Green New Deal, sagte: „Der Kapitalismus und nicht die Menschheit im Allgemeinen sollte für die Klimakrise verantwortlich gemacht werden. Die Verleugnung der Klimakrise ist jetzt nicht mehr das Haupthindernis, sondern eher die Verzögerung und Untätigkeit durch die Kapitalistenklasse.“ Es seien die Kapitalisten, die von der Klimakrise profitieren, während die Ärmsten darunter leiden. Es ist das kapitalistische System, das Profit über allem stellt und die Verringerung des CO2-Ausstoßes verhindert, während die Welt brennt, so Saltmarsh weiter.

Das Konzept der Ökologie aus der Perspektive des Kapitalismus lässt sich so zusammenfassen: Eine Umwelt, die in den Dienst des Fortschritts gestellt wird, ohne das Wirtschaftswachstum zu beeinträchtigen und jedwede Industrie zu zerstören. Dies zeigt das Ausmaß der Widersprüche und bestätigt die Unmöglichkeit, Entscheidungen zugunsten der Umwelt zu fällen, die aus dem Leib des Kapitalismus geboren werden. Die Demonstrationen, die zu Tausenden auf dem ganzen Globus unter dem Motto „Dem Kapitalismus entgegenstellen, grüne Tarnung stoppen und das System ändern…“ stattfinden, kündigen den baldigen Untergang dieses gierigen Systems an.

Geschrieben für das zentrale Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
Durra al-Bakush
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