Die Palästinafrage begann sich in der Neuzeit seit der Regierungsperiode des Kalifen Abdulhamid II. politisch zu bewegen, als einige Führungspersonen unter den Juden in Zusammenarbeit mit den damaligen Staaten des Unglaubens, insbesondere Großbritannien, bestrebt waren, sich ein Standbein in Palästina zu schaffen. Dabei versuchten sie die Finanzkrise des osmanischen Staates auszunutzen. So machte Theodor Herzl, ein damaliges Oberhaupt der Juden, 1901 das Angebot, im Gegenzug dafür der osmanischen Staatskasse Finanzmittel zukommen zu lassen. Der Kalif Abdulhamid lehnte ein Treffen jedoch ab und machte dem Oberrabbi gegenüber seine berühmte Aussage, die dieser an Herzl weiterleiten sollte: „Gebt Dr. Herzl den Ratschlag, in dieser Sache keine ernsthaften Schritte zu unternehmen. Nicht einmal einen Handbreit vom Boden Palästinas könnte ich abtreten. […] Dieser Boden gehört nämlich nicht mir […], sondern ist Eigentum der islamischen Umma. […] Mein Volk hat für diesen Boden gekämpft und ihn mit seinem Blut getränkt. […] Sollen die Juden ihre Millionen doch behalten […]. Wenn der Kalifatsstaat eines Tages zerrüttet werden sollte, so können sie Palästina dann ohne Entgelt an sich reißen. Solange ich aber am Leben bin, ist es mir lieber, wenn das Seziermesser meinen Körper zerstückelt, als dass ich es mit ansehen müsste, wie Palästina vom Kalifatsstaat abgetrennt wird. Und dies wird wahrlich nicht geschehen. Ich kann meine Einwilligung nicht dafür geben, dass unsere Körper seziert werden und wir noch am Leben sind.“ Seine Befürchtungen haben sich bewahrheitet, möge Allah seiner Seele gnädig sein. Nachdem das Kalifat zerstört wurde, kamen Vasallenherrscher in den islamischen Ländern an die Macht, die den Juden die Besetzung Palästinas ermöglichten. Mehr noch: Sie ermöglichten ihnen sogar, andere Gebiete an sich zu reißen.
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