Sonntag, 20 Jumada al-thani 1446 | 22/12/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen   Die Herrschaft des Despoten Ben Ali verschwand  heimlich durch die Hintertür und kehrt nun nach all dem Blutvergießen  durch das Fenster, ja sogar durch die Haupttüre zurück

Am 17. 1. 2011 wurde in Tunesien die Bildung einer Regierung unter dem neuen alten Premierminister Muhammad Al-Ghannuschi verkündet. Al-Ghannuschi war die Stütze, die Rechte Hand des geflüchteten Despoten Ben Ali. Die Regierung wurde mehrheitlich aus Mitgliedern der RCD, der Staatspartei des Despoten, zusammengestellt. Sechs Minister aus der Zeit Ben Alis haben ihre Posten in der neuen Regieurng behalten, unter ihnen alle Minister in den so genannten „Schlüsselressorts": dem Verteidigungs-, dem Innen-, dem Finanz- und dem Außenministerium. Denen fügte Al-Ghannuschi in Randministerien drei Personen aus den Oppositionsparteien hinzu, um den verlogenen Schein einer „Regierung der nationalen Einheit" zu vermitteln. Auf diese Weise haben die Schergen Ben Alis - auch nach dessen Flucht und Verstoßung - für die Fortsetzung seiner Herrschaft und der Herrschaft seiner Partei gesorgt.

Die Hände dieser Leute sind tief mit Blut getränkt. Mit Blut des Volkes, das sie dreißig Tage lang - seit sich der Funke des Volksaufstandes am 17. 12. 2010 entzündete - vergossen haben. Es war Hunger, Armut, Krankheit, und Arbeitslosigkeit, ganz abgesehen von Unterdrückung und Unrecht, was den jungen, noch am Anfang seines Lebens stehenden Al-Bouazizi in den Tod getrieben hat, nachdem die Schergen des tyrannischen Regimes seinen Wagen, auf dem er Kleinigkeiten zu verkaufen suchte, umgestoßen hatten. Sie nahmen ihm auch diese Einkommensquelle, die kaum für den Lebensunterhalt reichte. Danach folgte der Aufstand der Menschen gegen das despotische Regime. Sie verlangten nichts weiter als ein sicheres Leben unter der gerechten Herrschaft des Islam. Sie verlangten dies für ein Land, dessen Segen und Reichtum von der Regierung systematisch geplündert wurde. So kam das Regime in den Besitz von Palästen und riesgem Vermögen und beließ die Menschen in bitterster Armut und schwerster Not.

Unser Volk in Tunesien!

Ihr Muslime!

Die Heldentaten des tunesischen Volkes sind tief in der Geschichte verwurzelt und zu Leuchten der Rechtleitung geworden, seitdem Allah, der Erhabene, dieses Volk mit dem Islam geehrt hat. Von Tunesien aus entzündete sich der Funke zur Eröffnung Nordafrikas und Spaniens. Es wurde bekannt als das Land cUqba Ibn Nafics, von dem aus dieser den Islam nach Nordafrika bis zur Küste des Atlantischen Ozeans trug. Dort stand er vor den gewaltigen Wogen des Ozeans und sprach zu ihm: „Wenn ich wüsste, dass hinter dir Menschen leben, würde ich deine Fluten mit den Hufen meiner Rösser eröffnend durchqueren!"

Das ist das „grüne Tunesien" und das sind ihre Söhne: kämpfende Männer auf dem Wege Allahs!

)رِجَالٌ لا تُلْهِيهِمْ تِجَارَةٌ وَلا بَيْعٌ عَنْ ذِكْرِ اللَّهِ وَإِقَامِ الصَّلاةِ وَإِيتَاءِ الزَّكَاةِ يَخَافُونَ يَوْمًا تَتَقَلَّبُ فِيهِ الْقُلُوبُ وَالأَبْصَارُ(

„Männer, die weder Ware noch Handel abhält vom Gedenken Allahs und der Verrichtung des Gebets, und dem Geben der Zakat. Sie fürchten einen Tag, an dem sich Herzen und Augen verdrehen werden." (24; 37)

Die Not fand erst dann Einzug in Tunesien als die kolonialistischen Ungläubigen unter der Führung Frankreichs es zu besetzen und vom osmanischen Kalifatsstaat im Jahre 1881 abzutrennen vermochten. Die Kolonialmacht Frankreich verbreitete Unheil und Schlechtigkeit im Lande und wütete mit Unterdrückung, Willkür und Tyrannei. Trotzdem widersetzten sich ihr die heldenhaften Muslime Tunesiens und Tausende fanden dabei den Märtyrertod. Sie reihten sich stets zu neuem Widerstand und opferten in voller Bereitschaft ihr Leben auf dem Wege Allahs. Sobald sie irgendwo einen Schreckenslaut vernahmen, eilten sie hin, bis sie der Allmächtige zum Siege führte. Und so musste sich Frankreich - besiegt und geschlagen - Mitte des vorigen Jahrhunderts aus Tunesien zurückziehen. Bevor die Menschen jedoch die Frucht ihres Sieges genießen und die Herrschaft des Islam nach Tunesien zurückbringen konnten, verkauften einige von ihnen ihren Glauben für diesseitige Macht und ersetzten den französischen Kolonialherrn durch England. So kam es zur Herrschaft Bourqibas und Ben Alis, die den Menschen schlimmstes Leid bescherte. Tunesien wurde zur Freibeute für die Gier des Regimes und zur Bühne des internationalen Hegemonialkampfs, insbesondere nachdem die USA ihre Arme nach Tunesien ausstreckten und es dem alten Europa gleichzumachen suchten.

Wir erinnern uns an die damalige Zeit und sehen, wie das heute vergossene unschluldige Blut aufs Neue missbraucht wird. Denn bevor die Menschen die Früchte ihrer vielen Opfer ernten, das Regime des Tyrannen Ben Ali ändern und an seiner Stelle die Herrschaft des Islam errichten konnten, um dann in Schutz und Sicherheit zu leben, kehrt die Herrschaft des Tyrannen erneut zurück, und zwar mit den gleichen Personen, die die Menschen verraten und Unrecht im Lande verbreitet haben.

Unser Volk in Tunesien!

Ihr Muslime!

Das Problem liegt nicht in der Person des Tyrannen Ben Ali, sondern in der säkular-positivistischen Staatsordnung, die er hinterlassen hat. Denn es ist dieses System, das die Tyrannen hervorbringt. Es darf nicht sein, dass das unschuldige Blut, das auf dem reinen Boden Tunesiens vergossen wurde, in Vergessenheit gerät und desssen Spuren verwischt werden, während die Schergen des Tyrannen die Geschicke des Landes neuerlich in die Hand nehmen. Gehörten Al-Mubazzac, Al-Ghannuschi und Al-Qallal nicht zu den Säulen der Tyrannenherrschaft Ben Alis, das mit dem Blut der Unschuldigen durchtränkt wurde? Waren diese neuen alten Minister nicht Handlanger des Tyrannen und Zeugen dieses schlimmen Blutvergießens? Das unschuldige Blut eurer Söhne, das auf dem Boden Tunesiens vergossen wurde, wird euch die Hinnahme der Herrschaft Al-Mubazzacs, Al-Ghannuschis, Al-Qallals und ihrer Schergen, die ja für dieses Blutvergießen verantwortlich sind und Schlechtigkeit auf Erden verbreitet haben, niemals verzeihen. Es wird euch erst dann verzeihen, wenn ihr das erreicht, wofür es vergossen wurde, nämlich das säkular-positivistische Unrechtsregime samt all seinen Vertretern mit den Wurzeln auszureißen und die Herrschaft Gottes, das rechtgeleitete Kalifat, an seiner Stelle zu errichten. Sodann wird das Land im Lichte seines Herrn erstrahlen, das Gute wird das ganze Volk erfassen und die Muslime werden über den Sieg Allahs erfreut sein.

Unser Volk in Tunesien!

Ihr Muslime!

Ehrlichkeit währt am längsten! Hizb-ut-Tahrir spornt euch dazu an, dem Ruf des unschuldigen Blutes zu folgen, das während eures großartigen Aufstands dreißig Tage lang vergossen wurde:

Dieses Blut ruft euch auf, es nicht dadurch zu vergeuden, indem ihr zu diesem säkularen Unrechtsregime, das sich eurer bemächtigt, schweigt.

Es ruft euch auf, den westlichen Einfluss, seine Werkzeuge und Handlanger, die von seiner Geistesbildung geprägt sind, aus eurem Lande zu entfernen.

Es ruft euch auf, dem Ruf Allahs zu folgen und das rechtgeleitete Kalifat zu gründen, das der Erhabene versprochen und dessen Frohbotschaft euch Sein Gesandter verkündet hat.

Es ruft euch auf, euch ein gutes Leben zu bescheren und das Ungemach verschwinden zu lassen, indem die Gesetze der Menschen zurückgewiesen und die Gesetze des Herrn der Menschen befolgt werden.

)فَمَنِ اتَّبَعَ هُدَايَ فَلا يَضِلُّ وَلَا يَشْقَى* وَمَنْ أَعْرَضَ عَنْ ذِكْرِي فَإِنَّ لَهُ مَعِيشَةً ضَنْكًا(

„Und wer Meiner Rechtleitung folgt, der wird nicht irregehen noch wird er Unglück erleiden. Dem aber, der sich von Meiner Ermahnung abkehrt, wird ein Leben in Drangsal beschieden sein." (20; 123-124)

Werdet ihr dem nun Folge leisten?

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