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بسم الله الرحمن الرحيم

Die Konferenz von Bagdad

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Die Konferenz von Bagdad dient der Rettung der USA und nicht des Irak! Die Teilnahme der Nachbarländer, insbesondere Syriens und des Iran, stellt eine Provokation für die Gefühle der Muslime dar

Aus dem Munde ihrer Marionette, Nuri Al-Maliki, riefen die USA zur Abhaltung einer Konferenz auf, die am Samstag, den 10.03.2007, in Bagdad stattfand. Die Mitglieder des Sicherheitsrates sowie die Nachbarstaaten sollten daran teilnehmen, um der Konferenz eine regionale bzw. internationale Prägung zu verleihen. In ihrer Realität und Wortwahl verkörpert diese Konferenz jedoch nichts weiter als direkte Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten, die dazu eingeladen haben, und Iran und Syrien, die dieser Einladung gefolgt sind. Diese Staaten sind es, die von der Konferenz bezweckt und angestrebt wurden. Die Konferenz fand unter dem vorgegebenen, aber verlogenen Ziel statt "dem irakischen Volk Sicherheit zu gewähren". Der eigentliche Zweck, der sich dahinter verbirgt, aber schon offenkundig zutage tritt, ist die Rettung der Vereinigten Staaten aus ihrer Notlage im Irak. Mit dieser Konferenz wollen die USA aber auch ihren "neuen alten" Plan für den Nahen Osten wieder in Angriff nehmen.

Damit die islamische Umma die Wahrheit erkennt, kehren wir etwas in die Vergangenheit zurück:

Die USA haben den Irak besetzt. Sie glaubten, dass die irakische Opposition im Ausland, die sie von ihren Panzern begleitet in den Irak einführten, ihr dortiges Verweilen sichern würde. Sie würde der amerikanischen Politik vom Irak aus einen sicheren Ausgangspunkt gewähren, um die gesamte Region unter ihre Kontrolle zu bringen. Die USA würden dann alle regionalen Machtfäden in Händen halten, insbesondere was den Ölreichtum und die strategische Lage betrifft. In Folge würde dies ein schwer überbrückbares Hindernis für die Vereinigung der islamischen Umma bilden und für die Entstehung ihres Staates, des rechtgeleiteten Kalifats.

Der großartige Widerstand im Irak hat die USA jedoch um ihren Verstand gebracht. Die stetig steigende Zahl toter amerikanischer Soldaten raubte ihnen die Fähigkeit zu denken und zu planen. So fingen sie an, bestialische Verbrechen an Zivilisten und Gefangenen zu verüben und sich an Natur und Gebäuden zu vergehen. Dies ging so weit, dass sogar manche, die anfangs den USA blindlings gefolgt sind, ernüchtert wurden und sich von ihnen abwandten. Danach fingen die Vereinigten Staaten an, den Zwist zwischen Sunniten und Schiiten zu schüren, indem sie hier ein Zentrum derer und dort ein Zentrum der anderen, hier einen Markt und dort einen Markt in die Luft sprengten.

All das hat den USA aber nicht aus ihrer Notlage herausgeholfen, vielmehr ist ihr Dilemma schlimmer und größer geworden. Sie fanden keinen anderen Ausweg, keine andere Rettung, als ihre Marionetten, ihre Vasallenherrscher in der Region in Gang zu setzen, damit diese sich jenen entgegenstellen, die sich der amerikanischen Okkupation widersetzen. Damit sollen sie den USA aus ihrer Notlage heraushelfen, ihre Besetzung des Irak sichern und es ihnen erleichtern, in ihren Plänen für die Zukunft des Nahen Ostens voranzuschreiten. Auf diese Weise sollen die heißen Fragen der Region: Palästina, Libanon, Syrien, Irak und Iran, gemäß der amerikanischen Sicht gelöst werden, indem sich die regionalen Herrscher an einem runden Tisch versammeln - in einer Konferenz, die der unrühmlichen Madrider Konferenz entspricht.

Das Versammeln aller Herrscher in der Region bedarf jedoch einer Inszenierung. Die erste Szene davon war der Angriff auf den Libanon im Juli des vergangenen Jahres. Allerdings hat der Sieg des islamischen Widerstandes den amerikanischen Plan zu Fall gebracht, so haben es die Vereinigten Staaten nicht vermocht, die Herrscher zusammenzubringen - weder an einem runden noch an einem ovalen Tisch.

Währenddessen wurde im Irak das Dilemma für die Amerikaner immer größer. Die Zahl ihrer Toten nahm stetig zu und der Boden unter ihren Füßen fing immer stärker zu brennen an. In dieser Zeit wurde das Baker-Hamilton-Papier bekannt gegeben. Wie bereits erwähnt ist es kein Zufall, dass die Kommission das Problem schon vor mehreren Monaten bezeichnet hatte, ihren Bericht aber erst unter diesen Umständen veröffentlichte, als das Versagen der USA in ihren militärischen Angriffen offenkundig wurde. Dies gilt sowohl für ihre Aggression gegen den Irak als auch für die Juliaggression gegen den Libanon. Das Dokument wurde zu dieser Zeit veröffentlicht, um die amerikanischen Pläne zur Ausgestaltung der Region neuerlich voranzutreiben. Diesmal aber unter der Bezeichnung "diplomatischer Angriff", wie im Dokument erwähnt, anstatt dem bisher forcierten militärischen Angriff.

Der Bericht der Kommission betont offen die Rolle der Nachbarstaaten und erwähnt insbesondere Syrien und den Iran. So steht in dem Papier: "Die Vereinigten Staaten müssen direkt mit Iran und Syrien in Verhandlungen treten, um von ihnen die Verpflichtung zu einer konstruktiven Politik gegenüber dem Irak und den anderen regionalen Fragen zu erhalten. Washington hat über Anreize nachzudenken und über die Hindernisse beim Streben nach positiven Ergebnissen. Es muss untersucht werden, ob die iranisch-amerikanische Zusammenarbeit in Afghanistan wiederholt werden kann, um sie auf die irakische Situation anzuwenden. […]"

Aus dem hohen Niveau der Kommissionsmitglieder, die sich aus Repräsentanten beider Parteien - sowohl der Republikaner als auch der Demokraten - bildeten, war klar, dass Bush ihre Beschlüsse nicht einfach in den Wind schlagen konnte. Erforderlich war jedoch eine entsprechende Inszenierung, insbesondere für Syrien und den Iran, ansonsten würde es den Menschen dort schwer fallen zu akzeptieren, dass Iran und Syrien an einer Konferenz teilnehmen, um Amerika aus seinem irakischen Dilemma zu retten. Dies, nachdem immer wieder von der "unerbittlichen Feindschaft" zwischen den USA, Syrien und dem Iran gesprochen wurde. Das war auch der Grund für das erlebte Gezerre um die Einwilligung der USA, sich mit Syrien und dem Iran an einen Tisch zu setzen. Man wollte damit den Eindruck erwecken, dass es Syrien und der Iran waren, die Amerika "gezwungen" hätten, sich direkt mit ihnen an einen Tisch zu setzen - nicht umgekehrt - und dass sie zur Teilnahme an der Konferenz einwilligten, um der Einladung Nuri Al-Malikis – nicht etwa der Vereinigten Staaten - zu entsprechen. Als ob Al-Maliki eine eigene Zunge besäße, die zu Konferenzen einladen kann, ohne dass die USA sie beliebig nach oben und unten bewegen würden.

Diese Konferenz stellt den ersten Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung des Baker-Hamilton-Dokuments dar. Ein Dokument, das in seinem Inneren ein tödliches Gift für die Region enthält, auch wenn es mit etwas falschem Schmalz, den die Vasallenherrscher in ihren Lobgesängen über den Baker-Hamilton-Plan verstreichen, umhüllt wurde.

Ihr Muslime!

Die Bagdader Konferenz dient der Rettung der Vereinigten Staaten aus ihrem Dilemma im Irak, der Sicherung ihrer Besetzung des Landes und der Gewährleistung einer sicheren und stabilen Atmosphäre in der Region, um ihren wiederholten Traum eines Nahen Ostens nach amerikanischen Vorstellungen zu erfüllen. Dies wollen sie nun auf politischem Wege erreichen, nachdem sie auf militärischem Wege gescheitert sind.

Die USA stecken in einem schlimmen Dilemma. Nun ist es die Pflicht der Umma, ihr Dilemma zu verstärken, um sie erledigen zu können. Man darf ihnen nicht die rettende Hand, ja sogar den rettenden Fuß und den ganzen Körper entgegenhalten, wie es die derzeitigen Regime in den muslimischen Ländern tun. Jede Unterstützung der Vereinigten Staaten in dieser Richtung stellt ein Verbrechen am Islam und den Muslimen dar und ist eine himmelschreiende Provokation für ihre Gefühle, nachdem die USA in ihren Verbrechen - sei es das Morden Unschuldiger, das Schänden der Familienehre, das Beschmutzen von Moscheen und Heiligtümern - jegliches Maß überschritten haben.

Ihr Muslime!

Die Ursache für das Unglück der Umma und dafür, dass andere Völker über sie herfallen wie über einen üppigen Essnapf, ist das Fehlen eines Kalifats für die Muslime, das sie auf Grundlage der Wahrheit vereint. Der Kalif wäre nämlich mit seinen Armeekommandanten und seinen Stabsoffizieren zusammengekommen, um die allgemeine Mobilmachung zu verkünden und jedem islamischen Land, das besetzt wurde, durch das Bekämpfen seiner Besatzer zu Hilfe zu eilen. Nicht wie es die Herrscher in den Ländern der Muslime heute tun, die in Konferenzen zusammenkommen, um den USA die sichere und friedliche Besetzung des Irak zu gewährleisten.

Hizb-ut-Tahrir warnt die Herrscher in den muslimischen Ländern davor - insbesondere in Syrien und dem Iran - dieser Konferenz zum Erfolg zu verhelfen, um die USA aus ihrer Notlage im Irak zu retten und ihr die Besetzung des Landes zu sichern. Dies hätte auch zur Folge, dass die USA vom Irak aus lospreschen, um ihre Nahostpläne zu verwirklichen und die gesamte Region auseinander zu reißen.

Und jene, die sich mit den Feinden Allahs verbünden und meinen, dass die Feinde ihnen ihre Throne erhalten und ihre Macht schützen werden, seien darüber aufgeklärt – wenn sie sich denn aufklären lassen – dass sie letztlich in den Straßengraben geworfen werden, wie es mit ihren Vorgängern geschehen ist, nachdem sie ihre Rollen im Dienste der Interessen des kolonialistischen Ungläubigen erfüllt haben. Im Diesseits werden sie nichts Gutes, sondern nur Schlechtes erlangen,

"doch die Strafe des Jenseits ist größer, wenn sie es nur wüssten."



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